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Die Presbyteriumswahlen 2016: Wie war es denn… zum Beispiel in Köln-Poll

Der 14. Februar war nicht nur der Tag der Verliebten, sondern für Mitglieder evangelischer Kirchengemeinden auch ein Wahltag: In 31 von 58 Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region wurden neue Mitglieder für das Presbyterium gewählt. In der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll jedoch nur in einem Bezirk, die Wahlurne stand in der Kapelle Poll.

„Ein wenig Muffensausen habe ich schon“, berichtet Sabine Cornelius, die erstmals für einen Platz im Presbyterium kandidiert. Aber weil sie sich in der Gemeinde stark verwurzelt fühlt, ließ sich die 50-jährige Kunsthistorikerin spontan überzeugen, zu kandidieren.

Der Heimatgemeinde etwas zurückgeben
In ihrer Beziehung zur Kirche geprägt hat sie die Jugend im Kölner Norden und der Besuch des Jugendzentrums „Magnet“ in Heimersdorf mit Heinrich Hülser, den sie als engagierten Pfarrer in Erinnerung hat. Eine neue Heimat fand sie als alleinerziehende Mutter in der Kirchengemeinde Deutz-Poll. „Vor acht Jahren hat mich Pfarrer Roger Schwind schon einmal gefragt, damals war meine Tochter noch zu klein“, erinnert sie sich. Jetzt will sie ihrer Heimatgemeinde gerne etwas zurückgeben.

Engagement für die Kultur
Der Gospelchor „Pollogne Singers“ und der Kinderchor, den ihre Tochter besuchte, sind für sie wichtige Kontaktpunkte. Als Presbyterin wären die Kulturarbeit und die Ökumene Gebiete, auf denen sie sich gerne engagieren würde. Sie ist neben Dr. Peter Krienen, der bereits vor 20 Jahren Presbyteriumsmitglied war, und Valéry Anton, mit seinen 31 Jahren der Poller „Benjamin“ bei dieser Wahl, die dritte Neukandidatin in diesem Bezirk. „Alte Bekannte“ im Presbyterium sind Bernd Franzen, Peter Mewis und Rüdiger Michaelsen.

Seniorenarbeit nach dem Abschied
Einen Abschied nach fast zehn Jahren im Amt bedeutet die Wahl für Eva Sürth, die nicht wieder kandidierte. Die 70-Jährige wurde in Poll konfirmiert. „Für die Konfirmation musste man damals noch richtig lernen“, erinnert sie sich. Der evangelischen Kirchengemeinde fühlte sie sich immer verbunden, besondere Bedeutung hatte für sie der Frauenkreis. Neben ihrem Amt als Presbyterin ist sie auch im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Köln-Mitte. Zukünftig will sie sich verstärkt der Seniorenarbeit widmen.

Vielfältige Aufgaben für die Gewählten
Die Wahlbeteiligung, so Pfarrer Roger Schwind, lag in den vergangenen Jahren immer bei acht bis neun Prozent. Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz-Poll hat insgesamt 4.400 Mitglieder, in Poll gibt es 1.730 Wahlberechtigte. In diesem Jahr lag die Wahlbeteiligung bei 5,8 Prozent. Auf die Gewählten kommen neben der monatlichen Presbyteriumssitzung weitere vielfältige Aufgaben zu. Acht Ausschüsse, so Schwind, sind in der Gemeinde zu besetzen. Auch gemeindeübergreifende Ämter wie der Sitz im Kreissynodalvorstand müssen besetzt werden.
Die fünf Poller Presbyteriumsmitglieder werden dabei ergänzt und unterstützt durch sechs Presbyterinnen und Presbyter aus dem Deutzer Teil der Gemeinde und von zwei Mitgliedern aus den Reihen der hauptamtlichen Mitarbeitenden.

Text: Annette von Czarnowski
Foto(s): Annette von Czarnowski