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Die Teilnehmerinnen des Workshops „Holt die Träume vom Speicher und gebt ihnen Raum!“ mit Pfarrerin Almuth Koch-Torjuul (2. v. r.).

Den Träumen Raum geben: 28. Frauentag des Kirchenkreises Köln-Süd

„Lebensräume – Lebensträume“ – unter diesem Motto hatte der Kirchenkreis Köln-Süd zum 28. Frauentag im Berufsförderungswerk Köln der Diakonie Michaelshoven eingeladen. Etwa 65 Frauen nahmen sich Zeit, um auf unterschiedlichste Weise sich selbst und ihren Träumen Raum zu geben. Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Franziska Boury stimmte ein halbstündiges Bühnenprogramm die Teilnehmerinnen auf das Thema des Tages ein. Die Kirchenmusikerin und Komponistin Barbara Bannasch und Dagmar Nikolin verbanden literarische und biblische Texte mit Pantomime und Musik zu einer atmosphärisch dichten Reise in die Welt erfüllter und unerfüllter Träume.

So inspiriert ging es dann in die erste Workshop-Phase. Jede der Teilnehmerinnen hatte sich bei der Anmeldung für zwei Workshops und eine Ersatzwahl entschieden.

„Zwischen Traumklängen und Klangräumen“

Bei Barbara Bannasch gab es „Zwischen Traumklängen und Klangräumen“ einiges zu entdecken. Mit großen und kleinen Instrumenten sowie der eigenen Stimme wurde z.B. den Fragen nachgegangen, was wir hören, wenn wir zu träumen beginnen oder was wir hören, wenn wir unseren Lebensraum gestalten dürfen. Die Musiktherapeutin und Kirchenmusikerin Veronika Metzger lotete mit den Teilnehmerinnen ihres Workshops „Traum von Klang und Raum“ die Möglichkeiten der menschlichen Stimme und den engen Zusammenhang zwischen Stimme und Stimmung aus. Die Religionspädagogin Magdalene Otto nahm mit den Teilnehmerinnen den Traum vom „gelobten Land“ in den Blick: Teile ich ihn? Gibt es Raum, ihn in meinem Leben Wirklichkeit werden zu lassen? Anhand  der biblischen Erzählung vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten ging es auf Spurensuche nach den Träumen und Hoffnungen des eigenen Lebens.

In der Turnhalle wurden die Begriffe „Raum“ und „Traum“ tänzerisch umgesetzt und miteinander verknüpft. Christiane Burk-Fink, Tanzlehrerin für Meditation im Tanz, leitete dazu an, in der Bewegung Raum einzunehmen und den eigenen Körper im Raum zu verorten.

Auch Pfarrerin Andrea Döhrer hatte ihrem Workshop einen Text aus dem Alten Testament zugrunde gelegt: den Traum Jakobs von der Himmelsleiter (1. Mose 28, 10 – 22). Sind Träume mehr als die Ergebnisse nächtlicher Verarbeitungs- und „Aufräumprozesse“? Können sie richtungsweisend für unser Leben werden und Mut zu Entscheidungen machen?

„Holt die Träume vom Speicher und gebt ihnen Raum!“

Das Bild vom Haus (gr. οίκοσ) kommt immer wieder in der Bibel vor. Bereits im Psalm 23 wird es aufgegriffen, aber auch Jesus verwendete es gerne, wenn er von der Geborgenheit bei Gott oder der Hoffnung auf das ewige Leben sprach. „Holt die Träume vom Speicher und gebt ihnen Raum!“ – Mit diesem Appell machten sich Pfarrerin Almuth Koch-Torjuul und die Teilnehmerinnen ihres Workshops auf in die Räume des eigenen Lebenshauses. Wo fühle ich mich wohl? Wo herrscht Renovierungsbedarf? In welchen Räumen kann ich mich entfalten und wo ist es mir zu eng? Auf welchem Fundament gründet eigentlich mein Lebenshaus? Am Ende des Workshops hatte jede Teilnehmerin einen persönlichen Traum vom Speicher ihres Lebenshauses geholt und sich von einem Vers aus Psalm 23 ermutigen lassen, daran zu arbeiten.

Pfarrerin Franziska Boury bot eine Bibelarbeit mit allen Sinnen zum Gleichnis vom wachsenden Senfkorn (Mt 13, 31 – 33) an und spürte mit den Teilnehmerinnen dem Traum vom Reich Gottes nach.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es dann gestärkt in die zweite Workshop-Runde. Vorher stand allerdings noch ein von Barbara Bannasch geleitetes Offenes Singen auf dem Programm und bewies, wie gut es klingen kann, wenn geübte und weniger geübte Stimmen sich zusammentun und einander stützen.

Mit einem Gottesdienst ging der 28. Frauentag zu Ende und die Teilnehmerinnen nahmen viele Inspirationen, Eindrücke und neue Erkenntnisse mit in ihre Heimatgemeinden.

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke