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Das Lied vom Frieden gesungen

Etwa 50 kleine Sängerinnen und Sänger trafen sich unter dem Motto "Das Lied vom Frieden" zum Kinderchortag des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd in der Brühler Christuskirche. Die Kreiskantorin und Initiatorin der Veranstaltung, Barbara Ricarda Mulack, erinnerte sich, dass seit der letzten Veranstaltung dieser Art zwölf Jahre vergangen sind. Nach der jetzt geglückten Wiederbelebung des Angebots sollen Zusammenkünfte der Kinderchöre im Kirchenkreis künftig regelmäßig stattfinden.

„Dieser Kinderchortag ist eine Initialzündung, die hoffentlich Früchte trägt“, sagte die Kreiskantorin, als sie die Kinder und ihre Familien zum musikalischen Abschlussgottesdienst in der Christuskirche begrüßte. „Singen ist ein Baustein für die Zukunft in den Gemeinden“, so Mulack, die selbst aus der Gemeinde Rodenkichen kommt. Durch das Singen in den Chören würden die Kinder früh spüren, dass sie ins Gemeindeleben eingebunden seien.

Lieder aus dem Freiburger Chorbuch
Die Brühler Kirchenmusikerin Ruth Kemna und ihre Kollegin Konstanze Pfeiffer aus Frechen hatten die kreative Tagesgestaltung der Kinderchor-Zusammenkunft übernommen. Aus den Kölner Bezirken des Kirchenkreises folgten die Musikerinnen Barbara Bannasch aus Zollstock und Charlotte Noreiks aus Rondorf mit ihren Chorkindern der Einladung.
Der Tag begann wie bei Chortreffen üblich mit einem Warmsingen. Die Leiterinnen hatten zuvor aus dem Freiburger Chorbuch für Kinder „Singt für Gott und die Welt“ Lieder zum Thema „Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ ausgewählt. „Ich hab das Leben lieb“, „Gott, singe mich, ich will dein Lied sein“ und zum Mitsingen für alle „Der Himmel geht über allen auf“ sangen die Kinder im musikalischen Abschlussgottesdienst gemeinsam. Sie bewegten sich dazu in kleinen Choreographien. „Denn Singen ist etwas Ganzheitliches“, erklärte Mulack, die die Gesänge auf dem Klavier begleitete.
Etwas Besonderes war das afrikanische „Amen masithi“. Dazu trug die Percussion-Gruppe um Barbara Bannasch eingängige Rhythmen bei. Die Kinder hatten nach der gemeinsamen Probe am Morgen wählen dürfen, ob sie im weiteren Verlauf des Chortages ihre Gesangskünste bis zu einem kleinen Solo steigern wollten, sich der Schlagzeug-Combo anschließen oder Friedenstauben aus Papier als Schmuck für die Kirche basteln wollten.

Die Geschichte von Noah erzählt
Sandra Nehring, die neue junge Pfarrerin an der Christuskirche, erzählte in der Abschlussfeier anhand von Bildtafeln die Geschichte von Noah und seiner seiner Arche mit Friedenstaube. Die Kinder bezog sie in die Erzählung mit ein und staunte, wie gut sich die Fünf- bis Zehnjährigen bereits in der Bibel auskennen.
Alle Chorleiterinnen lobten sie Bereitschaft der Kinder, während des sechsstündigen Treffens zuzuhören und mitzumachen. „Das waren schöne Klänge, die heute die Christuskirche gefüllt haben“, freute sich Nehring, bevor sie die Kinder, ihre Familien und alle Mitwirkenden segnete. Die gebastelten Friedenstauben wurden zur Erinnerung an den eindrucksvollen Tag mit nach Hause genommen.

Nachhaltige Eindrücke
„Die Kinder haben erlebt, dass es noch ganz viele andere in ihrem Alter gibt, die auch singen, und das motiviert“, beschrieb die Zollstocker Kirchenmusikerin Barbara Bannasch eine nachhaltige Wirkung des Treffens. „Sie sehen, dass es in anderen Chören genauso zugeht wie bei uns, und wer sich traut, darf gerne auch ein Solo singen“, ist eine Erfahrung, die Charlotte Noreiks und ihre Chorkinder mit nach Rondorf nehmen.
„Das ist ein cooler Tag“, hörte Ruth Kemna ihre fünfjährige Tochter Mathilde einer Freundin zuflüstern. „Es ist mein schönster Lohn, dass die Kinder Spaß hatten“, freute sich die Brühler Kirchenmusikerin. Der Gruppe aus Frechen bot sich zugleich eine willkommene Gelegenheit, den ersten Ausflug als Chor zu unternehmen. Darüber hinaus machte sie eine musikalische Erfahrung, die daheim kaum möglich ist: Beim Kinderchortag waren genug junge Stimmen versammelt, um Lieder auch mal zweistimmig einstudieren zu können. „Dafür braucht man in diesem Alter schon einen Chor in Klassenstärke, also mindestens 25 Kinder“, meinte Chorleiterin Konstanze Pfeiffer.

Weitersingen vom 18. bis 22. Oktober
Wer beim Kinderchortag auf den Geschmack des gemeinsamen Singens gekommen ist oder auch ohne Chorerfahrung neu dazukommen möchte und sieben bis 14 Jahre alt ist, ist eingeladen, vom 18. bis 22. Oktober an der ersten Herbstsingwoche des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd unter dem Motto „Let's sing together“ in der Jugendherberge Lindlar teilzunehmen. Die Abschlussveranstaltung findet am Sonntag, 23. Oktober, in der Evangelischen Kirche an der Hauptstraße 209 in Frechen statt. Informationen dazu gibt es per E-Mail unter kinderchorprojekt(a)kkk-sued.de oder unter Telefon 0160/92 35 31 08. Anmeldeschluss ist der 15. Juli.

Text: Ulrike Weinert
Foto(s): Ulrike Weinert