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Das „Forum Klettenberg“ feiert sein 20-jähriges Bestehen

„Andere Welten kennenlernen, mit den Menschen aus dem Stadtteil ins Gespräch kommen und dazu Künstler, Autoren, Musiker und Kreative aus dem Stadtteil einladen“, das war die Idee des damaligen Klettenberger Pfarrers Uwe Seidel und Nora und Manfred Ruland von der Buchhandlung Olitzky, als diese drei vor 20 Jahren das „Forum Klettenberg“ gründeten.

Seither bieten die Buchhandlung und die Evangelische Kirchengemeinde Klettenberg in ihren Räumen in der Johanneskirche oder dem Tersteegenhaus mehrmals im Jahr eine bunte Mischung aus Lesungen, Ausstellungen, Vorträgen und Konzerten an.

Viele Prominente unter den Gästen
„Kirche zeigt sich, ist präsent und öffnet sich in den Stadtteil hinein“, ergänzt der amtierende Pfarrer Jost Mazuch die Idee von damals. Das Spektrum der Reihe habe sich weiterentwickelt, mit Kooperationen, zum Beispiel mit der Melanchthon-Akademie und mit thematischen Reihen wie das Rose-Ausländer-Projekt. Die Liste der prominenten Gäste ist lang: Angefangen bei Hans Dieter Hüsch, Carl Dietmar, Wilfried Schmickler über Ernesto Cardenal, Ralf Giordano, Didi Jünemann bis hin zu Johannes Schenk. Längst kommen nicht nur Menschen aus dem Stadtteil zu den Veranstaltungen, sondern aus dem gesamten Stadtgebiet und der weiteren Umgebung. Fast immer lädt die evangelische Gemeinde im Anschluss an die Abendveranstaltungen zu Gesprächen, Begegnungen und einem kleinen Imbiss ein.

Hochkarätig besetztes Jubiläumsprogramm mit Lesungen, Filmen und Musik
Der Herbst steht ganz im Zeichen des Jubiläums: „Mit unserem Programm gehen wir zurück zu den frühen Anfängen. Wir haben Menschen eingeladen, die schon damals dabei waren und zu unseren ersten Gästen zählten“, erklärt Pfarrer Mazuch.

Rafik Schami und Root Leeb zu Gast
Die Auftaktveranstaltung im September gestalteten der Autor Rafik Schami und die Künstlerin Root Leeb. Gemeinsam stellen sie ihr Buch „Die Farbe der Worte“ mit Kurzgeschichten und Illustrationen vor. Das Ehepaar erzählte und las im Dialog. Die Originalbilder sind noch bis Mittwoch, 19. Oktober, während der Öffnungszeiten, montags bis donnerstags von 7 Uhr bis 21 Uhr und freitags von 7 Uhr bis 17 Uhr im Tersteegenhaus, Emmastraße 6, zu sehen.

An die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnern
„Unterwegs als sicherer Ort“ heißt ein Film von Dietrich Schubert, der den Kölner Schriftsteller Peter Finkelgruen, Jahrgang 1942, porträtiert und dessen Reise auf der Suche nach seinen Wurzeln schildert. Finkelgruens jüdischer Großvater wurde von einem ehemaligen SS-Mann ermordet, der bis heute unbehelligt seinen Lebensabend verbringt. Finkelgruen war einer der ersten, der im „Forum Klettenberg“ gelesen hat. Der Film wird am Mittwoch, 26. Oktober, 20 Uhr, ebenfalls im Tersteegenhaus gezeigt. Beide, der Protagonist und der Filmautor, werden bei der Veranstaltung anwesend sein und für Gespräche zur Verfügung stehen.

Viele weitere spannende Veranstaltungen im Programm
Auch die Wise Guys gehörten von Anfang an zu den Unterstützern des Klettenberger Forums. Sie geben am Sonntag, 12. Februar 2017, in der Johanneskirche ihr Abschiedskonzert. Diese Veranstaltung ist allerdings bereits ausverkauft. Das vollständige Programm mit allen Veranstaltungsterminen finden Interessierte auf der Homepage der Gemeinde unter www.kirche-klettenberg.de

Der Erlös geht zum Teil an ein Theaterprojekt für Flüchtlinge
Besonders hervorzuheben ist die Rolle der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer: Sie unterstützen das „Forum Klettenberg“ bei der Organisation, die Gemeinde stellt unentgeltlich ihre Räume zur Verfügung und die Buchhandlung hat den ehrenamtlich organisierten Kartenvorverkauf übernommen. Von den Einnahmen aus den Eintrittsgeldern werden die Künstler bezahlt. Die Überschüsse fließen zurück in das Projekt. Damit wird zum Beispiel die Arbeit von „inVia“ unterstützt. Der Verein realisiert ein Theaterprojekt mit jugendlichen Flüchtlingen. Manche Künstler, wie zum Beispiel das Ehepaar Schami-Leeb, spenden ihre Gage auch an soziale Projekte.

Text: Susanne Maroldt
Foto(s): privat