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Christian Alexander Oelke ist neuer Pfarrer in Lindlar

„Mein Onkel war Missionar in Afrika. Er hat von seiner Arbeit immer so eindrucksvoll erzählt, dass bei mir schon früh das Interesse an der Bibel als lebendiges Wort des lebendigen Gottes geweckt wurde“, erinnert sich Pfarrer Christian Alexander Oelke, der im Juni in einem Festgottesdienst in der Jubilate-Kirche in Lindlar von Superintendentin Andrea Vogel ordiniert wurde.

In der Evangelischen Kirchengemeinde Lindlar wird er seinen zweijährigen Probedienst absolvieren und so die Pfarrer Stephan Romot und Friedemann Knizia in der Seelsorge unterstützen.

Studium in Jerusalem
Schon mit 14 Jahren stand sein Wunsch, Theologie zu studieren, fest. „Damals war ich noch auf der Realschule, aber ich habe mein Ziel immer verfolgt“, sagt Oelke. Studiert hat der 31-jährige Vater eines fast zweijährigen Sohnes – das zweite Kind ist unterwegs – in Wuppertal, Jerusalem, Tübingen und Bonn. In Jerusalem nahm er an dem Studienprogramm „Studium in Israel“ teil. Viele interessante Begegnungen mit Menschen aus aller Welt, der Besuch von Talmud-Kursen zusammen mit israelischen Studenten und vor allem das Studium der Semitistik und der hebräischen Sprache prägten seinen Aufenthalt in Israel. „Ich habe erfahren, wie lebendig das biblische Hebräisch ist. Die Hebräische Bibel als Horizont des Neuen Testaments und der enge Zusammenhang zwischen beiden Büchern kam mir ganz neu in den Blick“, erzählt der Pfarrer.

Die neue Heimat
Nach seinem zweieinhalbjährigen Vikariat in Burscheid wurde er als Pfarrer im Probedienst der Gemeinde Lindlar zugeteilt. Der gebürtige Kölner hätte sich vielleicht eher etwas im großstädtischeren Bereich ausgesucht, aber er fühlt sich mit seiner Familie wohl in seiner neuen Heimat. Der Weg zum Arbeitsplatz ist kurz und sein Sohn freut sich jeden Morgen, die benachbarten Kühe auf dem Feld begrüßen zu können.

Viel Freude an pastoralen Aufgaben
„Das ist hier eine gute Stelle für den Probedienst“, stellt Oelke nunmehr fest. Die Gemeinde sei gut aufgestellt mit verschiedenen Schwerpunkten im gesellschaftlichen Umfeld. Die pastoralen Aufgaben, die er von Pfarrer Friedemann Knizia übernommen hat, „machen mir viel Spaß“. Knizia ist mit halber Stelle als Coach für Pfarrerinnen und Pfarrer bei der Evangelischen Kirche im Rheinland angestellt und mit der anderen halben Pfarrstelle unter anderem für das Quartiersmanagement in Lindlar zuständig.

Zeit der Orientierung
„Den Probedienst sehe ich als Orientierungszeit“, meint Oelke und führt aus: „Ich lerne durch den Dialog mit anderen – Kolleginnen und Kollegen und Gemeindeglieder – vieles dazu. Ich versuche herauszufinden, wie man die pastorale Grundversorgung sinnvoll und effektiv gestalten kann. Ich kann hier Neues ausprobieren; zum Beispiel reizt es mich, alternative Gottesdienstformen zu entwickeln, mit denen man alternative Zielgruppen ansprechen kann.“

Ein offenes Ohr für die Menschen
Er will ein offenes Ohr für alle haben und dabei herausfinden, was ihre Bedürfnisse sind. Ihm ist es wichtig, den Menschen die Heilige Schrift nahezubringen – als Quelle des Lebens und nicht als altbackene Geschichten. „Das trifft vielleicht nicht immer auf das Interesse der Konfis“, lacht er. „Da muss ich bei manchen noch Alphabetisierung leisten, was unsere Tradition angeht“, aber diese Herausforderung nehme er gerne an.

In seiner neuen Gemeinde fühlt sich der Hobbymusiker (Klavier und Gitarre) gut aufgenommen: „Die Lindlarer sind sehr freundliche Menschen und ich bin sehr gespannt auf meine Zeit hier!“

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns