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Christen und Muslime: Es gibt keine Alternative zur Kultur des Dialogs!

Am Samstag, 29.11.03, findet auf der Domplatte vor dem Domforum um 11 Uhr eine kurze Kundgebung statt, zu der die alevitische Förderung (AABF), die Türkische Anstalt der Union (DITIB), das Katholische Stadtdekanat und der Evangelische Stadtkirchenverband aufrufen.

Es wird eine Erklärung verlesen, die für eine Fortführung der „Kultur des Dialogs“ anstelle des gewalttägigen Terrorismus wirbt. Die Unterzeichnenden Religionsgemeinschaften treten ein für friedliche Mittel in der gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzung und wehren sich gegen die Instrumentalisierung der Religion in nationalen und internationalen Konflikten.

Hier die öffentliche Erklärung:

„Keine Alternative zu einer Kultur des Dialogs!
Angriff auf den gesellschaftlichen Frieden und das Zusammenleben in Istanbul. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Hinterbliebenen!“

Wir reagieren mit Bestürzung, Unverständnis, Empörung und Entsetzen auf die Anschläge auf Synagogen und ausländische Vertretungen in Istanbul, wo gerade Muslime, Juden und Christen seit Jahrhunderten ein friedliches und von Toleranz beherrschtes Zusammenleben praktizieren. Unter dem Deckmantel des Islams haben die Mörder ohne Gewissen und gegen alle menschlichen Werte und dies gerade in der heiligsten Zeit der Muslime die Tötung von unschuldigen Menschen zu verantworten. Damit haben sie auch der Weltöffentlichkeit bewiesen, dass es ihnen nicht um die Werte des Islams geht, sondern allein um Gewaltakte gegen Unschuldige zur Verwirklichung ihrer eigenen verwerflichen Ziele. Wir verurteilen auf das Schärfste die Terroranschläge in Istanbul. Unser Mitgefühl gilt allen Opfern, insbesondere den Menschen jüdischen Glaubens, die unmittelbar Ziel des Terrors waren.

Diese Anschläge sind ein terroristischer Gewaltakt gegen die Menschlichkeit. Sie zielen gegen den Säkularismus, die Freiheit und das friedliche Zusammenleben. Diese Terroranschläge sind durch nichts zu rechtfertigen, unabhängig davon, welche Ursachen dahinter stecken. Sie bedrohen den Weltfrieden, in dem sie unter verschiedenen Glaubens- und Volksgruppen neue Feindschaften schüren.

Als Vertreter unserer Religionsgemeinschaften erklären wir, dass wir uns der Gewalt entgegenstellen. Wir erklären, dass wir den Predigern von Has und Gewalt entgegentreten. Wir erklären, dass wir uns jedem Versuch widersetzen, Religion zu missbrauchen und im Namen von Religion Hass zu säen und Gewalt zu schüren. Wir wollen zusammenstehen für ein friedliches Miteinander der Menschen und uns einsetzen für die Förderung von Gerechtigkeit und Frieden. Denn wir sehen keine Alternative zur Kultur des Dialogs.

Terror darf um Gottes Willen nicht sein.

Unterzeichner:
AABF – Alevitische Gemeinde Deutschland e.V.
DITIB – Türkisch-Islamische Union – Köln
Evangelischer Stadtkirchenverband Köln
Katholisches Stadtdekanat Köln



Text: Sami Alt|ntop (AABF), Rolf Lenhartz (Evang. Stadtkirchenverband Köln)
Foto(s): Andreas Ismail Mohr