Seit Wochen herrscht Krieg in der Ukraine – und auch in Köln kommen täglich zahlreiche, teilweise stark traumatisierte, Menschen im Hauptbahnhof an. Ehrenamtliche der Kölner Bahnhofsmission nehmen die Menschen herzlich in Empfang, geben ihnen Orientierung und versorgen sie mit dem Nötigsten: Hygieneartikeln und manchmal einem Kuscheltier für die Kinder. Die Menschen werden bei der Weiterreise unterstützt oder bis zur Anlaufstelle für ukrainische Geflüchtete am Breslauer Platz begleitet. Neben Geldspenden bittet die Bahnhofsmission um Unterstützung bei Übersetzungen am Gleis.
Dolmetscher gesucht
„Die Sprachbarriere beim Empfang der Hilfesuchenden ist enorm. Deshalb möchten wir Bürgerinnen und Bürger, die Deutsch und Ukrainisch sprechen, dazu ermuntern, uns beim ersten Kontakt mit den Menschen zu unterstützen. Vorwiegend kommen schwer traumatisierte, stark übermüdete und verzweifelte Frauen, Kinder und ältere Menschen im Hauptbahnhof an. Gerade hier ist eine vertrauensvolle, tröstende Ansprache, die die Menschen auffängt, äußerst wichtig“, sagt Corinna Rindle, Leiterin der Bahnhofsmission im Kölner Hauptbahnhof. „Hinzu kommt die Problematik der teilweise dubiosen, privaten Hilfsangebote, über die wir die Menschen unmissverständlich informieren müssen.“
„Kein Sprint, sondern ein Marathon“
Sie spricht ein Riesenlob aus an alle Ehrenamtlichen, Freiwilligen und Praktikant und Praktikantinnen, die sich aktuell für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine engagieren. „Das Engagement ist enorm und hilft den Menschen, ihr Leid etwas zu lindern. Jeder gibt sein Bestes und jede noch so kleine Hilfe zählt. Und trotzdem ist es wichtig, dass alle Helfenden auch auf ihre eigenen Kräfte achten und diese gut einteilen. Der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine ist kein Sprint, sondern ein Marathon, der uns noch lange fordern wird“, sagt Corinna Rindle. „Ein besonderer Dank geht auch an verschiedene Unternehmen und Hotels in Köln für viele benötigte Sachspenden.“
Kontakt für Übersetzungen
Menschen, die Ukrainisch und Deutsch sprechen und die Bahnhofsmission ehrenamtlich unterstützen möchten, können per Mail Kontakt aufnehmen: corinna.rindle@invia-koeln.de.
Foto(s): Aline Mühlbauer/APK