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allerhand Alltagsgeschichten: Gute Vorsätze …

Hatten Sie sich auch etwas für das neue Jahr vorgenommen? Und, wie sieht es nach ein paar Wochen aus? Haben Sie Ihre Vorsätze durchhalten können? Pfarrerin Dagmar Schwirschke erzählt in Allerhand Alltagsgeschichten genau von so einer Frage.

Hallo herzlich Willkommen bei „allerhand Alltagsgeschichten“. Jetzt ist das neue Jahr schon zwei drei Wochen alt, aber ich erinnere mich, dass ich am ersten Januar einen längeren Spaziergang gemacht habe. Und nach einer Weile ist mir eine Person entgegen gekommen, die joggen war. Und als sie nahe genug war, konnte ich auch sehen, dass es ein Mann war, der ein bisschen korpulenter war und auch sehr schwer geatmet hat. Und ich hatte so das Gefühl, dass das Joggen für ihn schon noch eine Anstrengung bedeutet hat. Und ich war der Meinung, so oft ist er wahrscheinlich auch noch nicht gejoggt. Vielleicht hat er sich für dieses Jahr vorgenommen mehr, Sport zu machen, mehr für seine Gesundheit zu tun oder auch abzunehmen. Und ich hatte auch das Gefühl, dass er einen ganz schön hohen Anspruch an sich hatte, denn die Gegend, in der ich spazieren gegangen bin, die war ganz schön hügelig und der Weg war nicht etwa schön glatt sondern auch recht uneben.

Und ich denke, wenn man so das erste Mal joggt, ist das schon auch anstrengend. Ich habe mir so gedacht, wenn er sich das für dieses Jahr vorgenommen hat, ob er das wohl durchhalten wird oder irgendwann aufgibt? viele Menschen merken, dass sie so gegen Ende des Jahres nicht richtig zufrieden sind mit einigen dingen in ihrem Leben. Vielleicht rauchen sie zu viel oder sie essen zu viel und fühlen sich zu dick, oder sie arbeiten zu viel. Und da nehmen sich eben viele Menschen für das neue Jahr auch vor, etwas daran zu verändern. Einige Leute schaffen das dann auch. Die geben das Rauchen auf oder essen einfach weniger und nehmen ab oder arbeiten auch weniger. Und es gibt andere Menschen, die geschaffen das zwei Wochen oder drei Wochen und dann geben sie es auf und fallen in ihre alten Gewohnheiten zurück. Und oft ist es dann so, dass diese Leute sich unzufrieden fühlen und sich selbst beschimpfen und sich sagen: „Jetzt habe ich das nicht geschafft!“

In der Bibel gibt es ein Buch, das Buch des Predigers. Da steht ein Satz, der heißt: „Alles hat seine Zeit.“ Ich finde, dass dieser Satz sehr klug ist. Und er bedeutet, wenn ich mir etwas vorgenommen habe, zum Beispiel das Rauchen aufzugeben und ich das nicht schaffe, oder es auch nicht so schaffe, weniger zu essen oder weniger zu arbeiten, dann ist die Zeit dafür vielleicht einfach noch nicht reif. Es gibt immer Gründe dafür, warum ich etwas nicht schaffe oder vielleicht noch nicht schaffe. Möglich, dass ich es in einem Jahr dann schaffe. Aufzugeben bedeutet nicht automatisch, dass ich jetzt alles falsch gemacht habe und alles eine Unordnung in meinem Leben bekommt. Aufgeben kann auch bedeuten, dass die Zeit dafür noch nicht reif ist. Vielleicht ist es gut, einfach noch ein bisschen zu warten, bis wir mehr Kraft haben. Und dann noch einmal versuchen, das zu ändern, was wir ändern wollen, denn „alles hat seine Zeit“. Tschüss, bis zum nächsten Mal.

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Text: APK
Foto(s): APK