Im Oktober wird alljährlich überall der Welthospiztag begangen. Aus diesem Grund beschloss auch der Ökumenische Hospizdienst Rösrath e.V., in diesem Jahr einen Hospiztag auszurichten. Lesen Sie also hier den Bericht des 1. Rösrather Hospiztag von Roswitha Dornenberg:
Am Samstag, den 8. 10. konnte der 1. Vorsitzende des ambulanten Ökumenischen Hospizdienstes Rösrath, Pater Willi Vater, neben dem Schirmherrn, Bürgermeister Dieter Happ, zahlreiche Teilnehmer dieser Tagesveranstaltung in den Räumen der Versöhnungskirche Rösrath begrüßen. In seinem Grußwort wies Bürgermeister Dieter Happ auf die Bedeutung der Ziele der Hospizbewegung hin, Sterbende gemeinsam mit ihren Angehörigen auf dem letzten Weg – wenn möglich – in ihrer eigenen Umgebung zu begleiten und dem Sterbenden Annahme und Geborgenheit zu geben.
Die Mitglieder des Vorstands und die ehrenamtlich tätigen Helfer/innen stellten sich vor und zeigten mit symbolischen Schritten die Entwicklungsgeschichte des Ökumenischen Hospizdienstes von dem ersten Treffen des Initiativkreises im Jahre 2001 über die Gründung des Vereins, der Ausbildung der Helfer/innen bis zum Einsatz bei Sterbenden und ihren Angehörigen auf.
Der Kurzfilm „Die Totenwäscherin“ zeigte eine ehemalige Lehrerin. Aufgrund persönlicher Erfahrungen mit dem Sterben von Angehörigen wechselte sie ihren Beruf und gründete ein Bestattungshaus. Auf diese Weise wurde es ihr möglich, ihre Vorstellungen von Menschenwürde beim Umgang mit Verstorbenen und deren Angehörigen mit hohem persönlichen Einsatz gegen große Hindernisse auch in ihrem familiären Umfeld durchzusetzen.
„Mit Kindern durch die Trauer gehen“ war das Thema von Christel Gattinger-Kurth von DOMINO, dem Zentrum für trauernde Kinder. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder anders trauern als Erwachsene. DOMINO bietet für Kinder (und falls gewünscht auch für Angehörige) Gruppen an, in denen betroffene Kinder ihre Trauer mit anderen Kindern teilen können; denn oftmals müssen sie erfahren, dass sich Mitschüler und Freunde zurückziehen, da sie mit der Situation überfordert sind. Auch die Angehörigen der Kinder sind aufgrund ihres eigenen Verlustes oft nicht in der Lage, die Kinder in ihrer Trauer aufzufangen. In dieser Situation bietet DOMINO ein Mitgehen und Unterstützung an.
In dem Einpersonenstück „Oma Maria oder Die erste Geige“ zeigte Dr. Kristin Kunze als Clownin Sophia Altklug rückblickend über 4 Generationen die Lebenswege eines kleinen Mädchens in der jeweiligen Zeit und die persönlichen Möglichkeiten der Lebensgestaltung auf. Auf diesen Lebenswegen, die jeweils mit großen Hoffnungen und Erwartungen für die Zukunft begannen, galt es jedoch auch Abschiede zu nehmen, Abschiede von Menschen und Hoffnungen – Lebenswege sind auch Abschiedswege.
„Vom Geist der Begleitung“ war das Thema des Vortrags von Christa Michels, Referentin für Hospizarbeit/Trauerbegleitung und Mitglied des Vorstands des Ökumenischen Hospizdienstes Rösrath. Die eigene Spiritualität prägt auch ihren Einsatz bei Sterbenden und ihren Angehörigen. Im Mittelpunkt ihrer Bemühungen steht der sterbende Mensch und seine Umgebung. Seine Wünsche und seine Bedürfnisse sind Maßstab des Handelns für die Begleiter. Dem Sterbenden Annahme und Geborgenheit zu geben und die letzte Lebensphase in Würde zu leben ist die Aufgabe aller Hospizhelfer. In Seminaren, nicht nur für die ehrenamtlichen Helfer/innen des Ökumenischen Hospizdienstes Rösrath, gibt sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter.
Die einzelnen Beiträge der Tagesveranstaltung fanden großen Beifall und die zahlreichen Besucher (im Tagesdurchschnitt 50-60 Teilnehmer) machten regen Gebrauch von den Möglichkeiten zur Diskussion.
Mit Gebet und Abendsegen schloss Pfarrerin Erika Juckel, die den Ökumenischen Hospizdienst von den ersten Schritten an begleitet und unterstützt hat, diesen 1. Rösrather Hospiztag.
Der Ökumenische Hospizdienst Rösrath ist zu erreichen unter dem Hospiztelefon 02205/898349 rund um die Uhr (nachts Bandabspeicherung) oder während der Bürostunden dienstags von 10.00 – 12.00 Uhr und donnerstags von 16.00-18.00 Uhr, Volberg 4, Baumhofshaus, 51503 Rösrath.
Text: Roswitha Dornenberg
Foto(s): ran
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