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„Abschied eines ökumenischen Brückenbauers“: Der Liverpooler Pfarrer Dr. Rupert Hoare wurde in den Ruhestand verabschiedet

Als letzte offizielle Amtshandlung legte der Dechant der Liverpooler Kathedrale seine Messgewänder auf den Altar und setzte sich neben seine Ehefrau auf die einfache Kirchenbank. Mit dieser Geste beendete Pfarrer Dr. Rupert Hoare seinen Abschiedsgottesdienst nach 42 Dienstjahren in der Church of England. Die letzten sieben Jahre leitete Hoare das Kapitel der Kathedrale und war Stadtdechant von Liverpool. In dieser Zeit hatte er entscheidend dazu beigetragen, die langjährigen Kirchenkontakte im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Liverpool zu einer ökumenischen Partnerschaft umzuformen. Deshalb nahm eine 12-köpfige Delegation des Evangelischen Kirchenkirchenverbandes Köln und Region und des Katholischen Stadtdekanats an diesem, in vielen Reden bedauerten Abschied Ende Januar teil.

Prominent besuchter, festlich gestalteter Abschiedsgottesdienst
Als Mitbegründer des Liverpooler Rates der Religionen hatte Reverend Hoare bereits im Mai 2002 vor Kölner Religionsgemeinschaften für eine derartige interreligiöse Vernetzung geworben, und das mit Erfolg, wie die Konstituierung des Kölner Rates der Religionen im Vorjahr zeigt. Beim festlich gestalteten Abschiedsgottesdienst, an dem sich auch die Kölner Gäste beteiligten, füllten etwa 350 Menschen die Reihen; neben dem Vertreter der Krone und anderen politischen und kirchlichen Repräsentanten waren auch Mitglieder aus den früheren Gemeinden gekommen. Auf Wunsch des Scheidenden stand das Arbeitsende inhaltlich unter dem Thema der zukünftigen Wirtschaftsentwicklungen in Liverpool. Neben einer öffentlichen Debatte fand ein „theologisches Dinner“ statt, das Gastlichkeit und Referate verband.

Hoffnung auf eine Fortsetzung der guten Beziehung
Die Grußworte zum Abschied zeugten vom gelungenen, facettenreichen Wirken und spiegelten die Herzlichkeit wieder, mit der beide – Gesine und Rupert Hoare – die Sprechenden ihr Leben lang empfangen hatten. Dechant Rainer Fischer, zugleich Vorsitzender der Kölner ACK, dankte im Namen der Kölner Kirchenpartner, überreichte erstmals das kleine Ökumene-Kreuz und drückte die Hoffnung auf eine Fortsetzung dieser Beziehung unter Freunden und Arbeitspartnerinnen aus.

Ein Wunsch wurde leider nicht in die Tat umgesetzt. Ein früherer Arbeitspartner erklärte, was bei ihm in Südindien üblich wäre: „Bei uns würdest Du nicht so einfach aus der Kirche gehen, sondern auf dem Rücken eines Elefanten davon reiten“.

Text: Hannelore Morgenstern-Przygoda
Foto(s): Morgenstern-Przygoda