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Car-Sharing bei der Kölner Diakonie: Dienstwagen werden abgeschafft. Man radelt oder teilt sich ein Auto

Die Diakonie schafft die Dienstwagen ab. Nicht alle und auch nicht sofort. Aber ein Anfang ist gemacht. Und der geriet gleich zum Jubiläum. Vor kurzem begrüßte der „Cambio Mobilitätsservice“ das Diakonische Werk Köln und Region als 25.000 Kunden.



Rund 30 Mitarbeitende nutzen Car-Sharing
„In erster Linie haben wir aus Platzgründen einen unserer Dienstwagen abgeschafft“, erklärte Karl-Gerhard Bachmann, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, nach der Vertragsunterzeichnung. Da nämlich viele Mitarbeitende der Diakonie mit dem Fahrrad zu ihrer Arbeitsstelle an der Brandenburger Straße hinter dem Hauptbahnhof kommen, hat man die Zahl der Fahrradabstellplätze erhöht. Das ging auf Kosten eines Dienstwagenparkplatzes. Wie praktisch, dass die nächsten Miet-Fahrzeuge direkt um die Ecke im Parkhaus Johannisstraße stehen. Bachmann rechnet damit, dass rund 30 Mitarbeitende die Car-Sharing-Autos nutzen. „Vor allem die Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen aus dem Haus“, sagt der Geschäftsführer.

Mit Chip-Karte und Geheimzahl
Aufsuchende Hilfen, in deren Rahmen die Mitarbeitenden Familien zu Hause besuchten, würden regelmäßig wegen der großen Entfernungen und der Zeitersparnis mit dem Auto geleistet. Auch Amtsgänge mit den Klienten und Klientinnen seien effizient oft nur mit dem Auto möglich. Hier habe sich das Miet-Fahrzeug bereits bewährt. Gerade in den Außenbezirken der Stadt sei die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr nicht so gut, als dass man auf Busse und Bahnen umsteigen könne. „Natürlich erhoffen wir uns von der Zusammenarbeit mit Cambio auch finanzielle Vorteile“, fährt Bachmann fort. Dafür gibt es Zahlen von Cambio und vom ADAC. Wer einen Ford Fiesta Diesel bei 5000 Jahreskilometern fährt, zahlt privat 409 Euro pro Monat. Wer die gleiche Strecke mit einem Fiesta der Car-Sharing-Firma zurücklegt, zahlt im Schnitt nur 166 Euro. Und für das Diakonische Werk ging Cambio in dem Rahmenvertrag mit den Preisen sogar noch ein bisschen runter. „Die Fiesta-Klasse wird von unseren Mitarbeitenden gefahren“, sagt Bachmann und verweist auf die unkomplizierten Bestellmöglichkeiten für ein Auto. Das geht per Telefon oder auch im Internet. Dann holt man sich mit einer Chip-Karte und einer Geheimzahl den Autoschlüssel aus dem kleinen Tresor im Parkhaus, und los geht die Fahrt. Übrigens nicht nur beruflich.

Hoffen auf Verringerung des Schadstoffausstoßes
Auch privat können die Diakonie-Mitarbeitenden zu den günstigen Rahmenvertragsbedingungen mit den Sharing-Autos fahren. Wichtig ist Bachmann auch der ökologische Aspekt. „Wir hoffen natürlich auch auf eine Verringerung des Schadstoffausstoßes.“ Und wie geht es weiter? „Wenn sich die Zusammenarbeit mit Cambio bewährt, werden wir uns auch von den übrigen Dienstwagen trennen, um Geld, Platz und Zeit zu sparen“, wirft Bachmann einen Blick in die Zukunft. Mit Cambio Köln fahren aktuell 467 Unternehmen mit 1.755 Fahrberechtigten, die Firma kann in Köln bereits auf 17 Jahre Erfahrung verweisen und bietet an 34 Stationen im Stadtgebiet über 250 Fahrzeuge an. Im letzten Jahr wuchs die Zahl der Kunden um über 18 Prozent auf insgesamt 7.588 Menschen.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Rahmann