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200 Ordner für Qualitätsmanagement in evangelischen Kindertageseinrichtungen überreicht

Zweijährige Entwicklung endete zunächst mit Präsentation im Haus der Evangelischen Kirche Knapp 200 Vertreterinnen und Vertreter von 93 evangelischen Kindertageseinrichtungen aus mehr als 50 Kirchengemeinden haben im Haus der Evangelischen Kirche je ein Handbuch für Qualitätsmanagement erhalten. Sie alle waren beteiligt an dem mehr als zwei Jahre dauernden Prozess, der dazu diente, ein gemeinsames Profil für evangelische Kindergärten und Horte zu entwickeln. Bei insgesamt 150 Treffen diskutierten sie als Trägervertreter und Mitarbeitende über Inhalte, Methoden und Ziele evangelischer Erziehungsarbeit.

SKV unterstützte mit 300.000 Euro
Herausgekommen ist ein Ordner, „bei dessen Umfang ich nicht so viele freudige Gesichter erwartet habe“, sagte Stadtsuperintendent Ernst Fey zur Begrüßung. Er dankte allen Beteiligten für Geduld und Ausdauer und hofft, „dass dieser Ordner mit mehr Lebendigkeit gefüllt ist als so mancher Verwaltungsordner.“
Der Evangelische Stadtkirchverband hat die Qualitätsentwicklung mit 300.000 Euro unterstützt. Unter anderem wurde eine befristete Stelle für Koordination eingerichtet, angesiedelt beim Amt für Diakonie. Helga Blümel, im Amt für Diakonie Leiterin des Fachbereiches Soziale Dienste, dankte der Koordinatorin Sabine Hafener, die die Entwicklung engagiert ins Rollen gebracht hatte. Noch während des laufenden Prozesses wechselte sie jedoch in eine Festanstellung zu einem anderen Arbeitgeber. Die Kolleginnen und Kollegen im Fachdienst „Tageseinrichtungen für Kinder“ hätten dies nur mit großer Kraftanstrengung und mit Hilfe der Honorarkraft Dieter Thomashoff auffangen können.

Diskutieren, wie Qualität gesichert werden kann

Sinn des Ordners sei es nicht „ihn ins Regal zu stellen und verstauben zu lassen“, mahnte Helga Blümel. Es müsse überlegt werden, wie die Qualität-Standards überprüft werden könnten. Eine Umfrage unter den beteiligten Einrichtungen hätte bereits ergeben, dass die Mehrheit eine externe Zertifizierung ablehne. Daher müsse nun diskutiert werden, inwiefern der Stadtkirchenverband die im Ordner beschriebenen Qualitätsmerkmale sichern könne. Die Vorstellungen der Einrichtungen sollten zunächst im Kindergartenausschuss ausgewertet werden, bevor sich der Vorstand des Stadtkirchenverbandes und die Verbandsvertretung mit weiteren Schritten beschäftigten.

Transparenz für Mitarbeitende, Eltern und Träger

„Komplexer, als Außenstehende sich das vorstellen“ sei die Arbeit in den Kindertageseinrichtungen, meinte Dr. Udo Engler von der Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich (FOGS), die das zweijährige Projekt begleitete. Die systematische Darstellung führe zu „erhöhter Transparenz für Mitarbeitende, vor allem neue, sowie Eltern und Träger“. Die Ordner-Inhalte müssten jetzt im Alltag der Tageseinrichtungen umgesetzt, überprüft und verbessert werden.

„Für Qualität ist nie zu spät“

Der Ordner enthält neben grundsätzlichen Kapiteln zu theologischen und gemeindebezogenen Fragen auch ganz praktische Hinweise: unter anderem zu religiöser und interkultureller Erziehung, zum Umgang mit Konflikten und Auffälligkeiten bei einzelnen Kindern. Die Zusammenarbeit mit den Eltern, Teamarbeit und Beschwerdemanagement zählen ebenfalls zu den Inhalten.
„Für Qualität ist nie zu spät“ reimte „Vier gewinnt“ spöttisch. Die Kabarett-Gruppe lieferte den kulturellen Teil des Präsentations-Abends und regte neben einem Lied zum Mitsingen auch eine CD-Rom „als Hörbuch zum Qualitätsmanagement-Ordner“ an.

Text: Diakonie Köln
Foto(s): Diakonie Köln