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Stadtsuperintendent Rolf Domning: „Bewahrt unsere Schöpfung“

Der Frühling lässt auf sich warten, die ganze Erde seufzt und stöhnt unter dem schlechten Wetter. Wir sehnen uns nach warmen, sonnigen Tagen. Auch die ersten Insekten, wie die Bienen, trauen sich nur zögerlich hinaus. „Fast 70 Prozent unseres Insektenbestandes ist gefährdet“, sagt Pfarrer Rolf Domning, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Das macht traurig und zeigt gerade auch in der Osterzeit, dass wir als Menschen für die Schöpfung eine Verantwortung zu tragen haben. Stadtsuperintendent Rolf Domning wünscht Ihnen eine frohe, gesegnete und friedliche Osterzeit!

Hier der vollständige Text zum Nachlesen:
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe mich noch nie so sehr nach Ostern gesehnt wie in diesem Jahr. Gefühlte Ewigkeiten an grauen Tagen, schlechtem Wetter, Regen. Das kann einem schon ganz schön aufs Gemüt schlagen. Bei mir war das jedenfalls so. Also die ganze Schöpfung wartet darauf, dass der Winter endlich mal seine unangenehmen Seiten aufgibt und wir dem Frühling wirklich Raum geben in unserer Schöpfung. Der Apostel Paulus hat dafür ein schönes Bild gehabt: „Die ganze Schöpfung seufzt!“ So ist es uns doch ergangen in den letzten Monaten in diesem Jahr, in diesem wirklich trüben Winter. Die ganze Schöpfung seufzt.

Mit Ostern verbinden wir natürlich für uns Menschen die Hoffnung, dass etwas neu wird, dass Auferstehung uns verheißen ist, die auch über den Tod hinausgeht. Aber sie beginnt schon heute und wie es der Apostel Paulus auch gesagt hat, die ganze Schöpfung wartet auf das Freiwerden von Vergänglichkeit, auf das Offenbarwerden der Kinder Gottes. Und das heißt für mich so etwas wie auch die Verantwortung übernehmen, sowie es uns auch im Schöpfungsauftrag gesagt wird: Bauen und Bewahren.

Ich habe insofern ein kleines Zeichen mitgebracht, einen Holzrahmen, den Sie hier sehen. Für mich ein Wunder der Schöpfung, die Aneinanderreihung von Bienenwaben, ganz kunstvolle Sechsecke. Das ist sozusagen die Kinderstube der Bienen. Und ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, mich hat im letzten Jahr erschüttert, dass drei Viertel aller Insekten, also der gesamten Biomasse an Insekten, wenn ich das mal so sagen darf, ja verloren gegangen ist, darunter eben auch die Bienen. Sie sind eine bedrohte Lebensform hier auf unserer Erde, die uns sehr nützlich ist, denn sie produzieren nicht nur Honig, den sie hier in diesen Waben ablegen. Sie bestäuben ja auch die Pflanzen, die Blüten, damit Früchte wachsen können. Und ich finde, dass das sehr traurig ist und wir da unserer Verantwortung als Kinder Gottes auch gerecht werden müssen. Und die Schwachen in der Natur, die Bienen, die leiden auch unter unserer exzessiven Landwirtschaft.

Zu schützen, das ist auch für die Zukunft von uns Menschen sehr, sehr wichtig und so hoffe ich, dass wir ein schönes warmes und auch naturnahes Osterfest erleben können. Ich lade Sie gern ein in den einen oder anderen Gottesdienst in unseren Gemeinden im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, dass Sie sich anregen lassen auch zu einem schönen Osterfest und wünschte Ihnen Gottes Segen für diese Ostertage.

Text: APK
Foto(s): APK