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Ökumenische Orgelwanderung am 10. Mai 2015

Die Orgellandschaft in Köln war Jahrzehnte lang davon geprägt, dass man sehr bald nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges damit begonnen hatte, die zahlreichen im Krieg stark zerstörten und oftmals zunächst nur notdürftig wieder hergestellten Kirchen mit neuen Instrumenten ausgestattet hatte.

Dieser Orgelbau der 50er und frühen 60er Jahre des 20. Jahrhunderts brachte oftmals nur sehr bescheidene, allenfalls für liturgische Zwecke geeignete Instrumente hervor, da weder erstklassige Materialien noch Geldmittel ausreichend vorhanden waren. Zum Ende des Jahrtausends in den 80er- und 90er Jahren konnte hier einiges zum Positiven geändert werden: In zahlreichen Kölner Kirchen konnten die ungenügenden Instrumente durch attraktive Neubauten in guter Qualität und vielfältiger Stilistik ersetzt werden. Seitdem genießt Köln als Orgelstadt nicht nur in Fachkreisen einen exzellenten Ruf.

Evangelische Kirche investiert in Orgelmusik
Auch bis in die Gegenwart hat sich diese Entwicklung fortgesetzt und gerade auch in evangelischen Kirchen haben Gemeinden und der Evangelische Kirchenverband Köln und Region in hochwertige Instrumente investiert. Der Einbau der Klais-Orgel in die Trinitatiskirche Ende 2009, die Renovierungen und Erweiterungen der Peter-Orgeln in der Antoniter- und Kartäuserkirche 2012 und 2010 sind hier nur einige Beispiele aus dem Zentrum Kölns, bei denen die Evangelische Kirche nachhaltig in die Musik für Gottesdienste und Konzerte investiert hat.

Neubauten im Kölner Süden
Auch die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal hat vor wenigen Jahren ihre bescheidene Nachkriegsorgel abreißen lassen und sich eine attraktive Orgel von der Orgelbaumanufaktur Kreienbrink aus Georgsmarienhütte bauen lassen. Dieses neue Orgelwerk mit 30 Registern auf zwei Manualen und Pedal konnte 2011 – in Anwesenheit des damaligen Präses Nikolaus Schneider – eingeweiht werden und ist seitdem regelmäßig auch konzertant zu hören. Ähnlich ist es in der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus an der Berrenrather Straße in Köln-Sülz gewesen: Eine störanfällige Orgel wurde 2009 durch einen großzügigen Orgelneubau mit 54 Registern aus der schwäbischen Orgelbauwerkstatt Mühleisen ersetzt.

Gemeinsam unterwegs
Die Kirchenmusiker dieser beiden Gemeinden, die evangelische Kantorin Ursula Döll und ihr katholischer Kollege Marius Horstschäfer, laden am Sonntag, 10. Mai, zu einer ökumenischen Orgelwanderung von Lindenthal nach Sülz ein. Der musikalische Spaziergang beginnt um 16 Uhr in der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche in Lindenthal, Gleueler Straße 106, von dort geht es zu Fuß weiter zur Mühleisen-Orgel der katholischen Kirche St. Nikolaus in der Berrenrather Straße. Orgelinteressierte haben dann die Möglichkeit, beide Instrumente ausgiebig zu hören, sie erläutert zu bekommen und auch aus der Nähe zu betrachten zu dürfen. Die Teilnahme an dieser Orgelwanderung ist kostenfrei.

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Anselm Weyer