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Nachrichten von der Sommertagung der Verbandsvertretung im Kölner Haus der Evangelischen Kirche: Telefonseelsorge im Blickpunkt

Stadtsuperintendent Rolf Domning begrüßte 74 Delegierte zur Sitzung der Verbandsvertretung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region im Haus der Evangelischen Kirche. Im Mittelpunkt der Sommertagung stand die Evangelische Telefonseelsorge, deren Leiterin, Pfarrerin Gabriele Koye, über die Arbeit in ihrer Einrichtung berichtete. 60 ehrenamtlich Mitarbeitende nehmen jährlich in Köln rund 20.000 Anrufe entgegen. Man arbeitet tagsüber in Fünf-Stunden-Schichten, nachts neun Stunden am Stück. „Seit 1997 sind die Anrufe bei uns kostenfrei. Danach stieg die Zahl der Anrufer rasant“, erklärte Koye. „Gerade im Zeitalter der Kommunikation leiden viele Menschen unter Kommunikationslosigkeit: 57 Prozent der Menschen, die sich bei uns melden, leben allein.“ Psychische Probleme sind die Auslöser für 20 Prozent aller Anrufe. Probleme in der Partnerschaft und mit der Familie folgen in der Häufigkeit der Gesprächsinhalte. Immer mehr Anrufe drehen sich um Existenzsorgen und Ängsten vor Armut. „Da ist die Telefonseelsorge ein guter Seismograph für die Befindlichkeit der Gesellschaft“, so Koye. Die Telefonseelsorge habe bei den Menschen ein positives Image: „Sie schenken uns vor allem auch wegen des kirchlichen Hintergrundes einen Vertrauensvorschuss. Geschätzt wird die Anonymität und unsere Kompetenz.“

Telefonseelsorge ist „das Nachtgesicht der Kirche“
Die Telefonseelsorge sei das „Nachtgesicht der Kirche“. Denn vor allem nachts komme es regelmäßig zu besonders intensiven Gesprächen, weiß Gabriele Koye. Neben den 60 ehrenamtlich Tätigen werden zur Zeit 14 Personen in einem zweijährigen Kurs für den Dienst ausgebildet. „Es wird zusehends schwieriger, Menschen für diese Arbeit zu gewinnen. Aber hier tut die Kirche den Menschen Gutes. Sie schenkt ihnen Zeit und Zuwendung – hohe Güter in dieser Zeit.“ Die diesjährige Diakoniespende, die der Evangelische Kirchenverband Köln und Region erhebt, ist für die Evangelische Telefonseelsorge bestimmt.

Neue Mitglieder im Stiftungsrat der Gemeinschaftsstiftung Diakonie im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region
Turnusgemäß wurde der Stiftungsrat der Gemeinschaftsstiftung Diakonie im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region gewählt. Ihm gehören nun an: Stadtsuperintendent Rolf Domning, Markus Zimmermann, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord, Dr. Bernhard Seiger, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd, Andrea Vogel, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, Dr. Ulrich Gröschel, Dr. Udo Völlings und Hella Juliane Plewe.

Personalia
Dr. Karl-Heinz Fallaschinski, Unternehmer und seit 1972 Presbyter in der Evangelischen Kirchengemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath, wurde mit großer Mehrheit zum stellvertretenden Mitglied in den Vorstand des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region gewählt.

Stichwort „Verbandsvertretung“
Sie ist das Leitungsorgan des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region mit seinen 58 Gemeinden im Rhein-Erft-Kreis, in Köln und im Rheinisch-Bergischen Kreis in den vier Kölner Kirchen­krei­sen. Zu den Aufgaben der zur Zeit 111 Delegierten gehören beispielsweise der Beschluss des Haushalts und die Wahl des Stadtsuperintendenten. Die Verbandsvertretung tagt zweimal im Jahr und wird von Stadtsuperintendent Rolf Domning geleitet.





Text: Stefan Rahmnann
Foto(s): Pressestelle