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Nachrichten von der Herbstsynode 2003: Kirchenkreis Köln-Süd

Die Pfarrer und Pfarrerinnen des Kirchenkreises Köln-Süd sollen sich bei ihrer Arbeit wieder verstärkt der Theologie widmen. Diesen Wunsch und Appell richtete der Superintendent des Kirchenkreises, Dr. Thomas Hübner, an die Kreissynode. 63 von 77 stimmberechtigten Synodalen hatten sich am Samstag, 15. November, zu der Tagung im Diakonie Michaelshoven versammelt. „Gerade angesichts der Nöte und Fragen in unserer Zeit bedarf es guter Pfarrer und Seelsorger, die möglichst frei sein sollten von Verwaltungsaufgaben, Personal- und Finanzangelegenheiten“, sagte Hübner. Die Theologie sei „das Schwarzbrot, von dem wir Pfarrer alle leben“.

Bei den Fragen einer möglichen Änderung der Landeskirchenordnung stimmten die Synodalen einstimmig gegen den Vorschlag der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), Kirchenkreisen die Möglichkeit zu geben, ab einer bestimmten Größe einen hauptamtlichen Superintendenten einzusetzen.

Der Zusammenschluss von Kirchenkreisen könnte künftig nicht nur durch eigene Initiative, sondern auch auf Vorschlag der Landeskirchenleitung, etwa bei widerstreitenden Interessen mehrerer Kirchenkreise, möglich sein. Dieses Vorhaben der Landeskirche befürworteten die Synodalen und ergänzten es um die Bedingung, dass zu einem solchen Beschluss eine Zweidrittel-Mehrheit in der Landessynode erforderlich sein müsse.

Der Haushalt des Kirchenkreises hat im Jahr 2004 ein Volumen von 450.000 Euro. In diesem Jahr umfasste der Haushaltsplan Mittel in Höhe von 469.165 Euro. Der Rechnungsüberschuss aus dem Haushaltsjahr 2002, der bei 39.087,65 Euro lag, soll als Rücklage für energieeinsparende Maßnahmen in den Gemeinden zur Verfügung stehen, beispielsweise für neue, umweltfreundliche Heizanlagen.

Nach der Reform des Gemeindezuweisungssystems können die Kirchenkreise fünf Prozent der den Gemeinden nach Gemeindegliederzahl zustehenden Mitteln einbehalten oder für örtliche und regionale Besonderheiten in den Gemeinden verwenden. Die Kreissynode entschied aber, diese fünf Prozent, die im Fall des Kirchenkreises Köln-Süd 36.678 Euro betragen, den Gemeinden entsprechend ihrer Gemeindegliederzahl auszuzahlen.

Durch Kürzungen von Geldern in allen Bereichen sind auch zahlreiche Einrichtungen im Kirchenkreis in ihrer Existenz bedroht. Die Kreissynode Köln-Süd hat den Kreissynodalvorstand deshalb damit beauftragt, sich zu gegebener Zeit nachhaltig in der Öffentlichkeit sowie bei Politik und Verwaltung einzusetzen für die Aufrechterhaltung von Kindergärten, der offenen und der Verbandsjugendarbeit sowie von Beratungsangeboten, die unter evangelischer Trägerschaft stehen.

Text: gschwilm
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