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Moscheebau aus evangelischer Sicht, christlich-muslimischer Dialog

Die rechtsgerichtete „Bürgerbewegung pro Köln e.V.“ hat zu einer Demonstration gegen den Bau einer Großmoschee in Köln aufgerufen. In deren Vorfeld wurden in mehreren Stadtteilen Flugblätter verteilt und versucht, mit Hausbesuchen Unterschriften gegen den Moscheebau in Köln zu sammeln. Aus diesem Grund fühlen wir uns veranlasst, die Position des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln zum Thema Moscheebau deutlich zu machen.


Ganz entscheidend: menschenwürdige Migrationspolitik
In vielen Städten gibt es mittlerweile muslimische Gotteshäuser, die zu diesem Zweck errichtet worden sind und als solche erkennbar sind. Obwohl circa 10 Prozent der Kölner Bevölkerung einen muslimischen Hintergrund haben und Köln für die Muslime in Europa ein wichtiges Zentrum ist, gibt es in Köln zwar über 30 Hinterhofmoscheen, aber keine einzige Moschee, die als solche erkennbar ist. Im Sinne eines friedlichen und gleichberechtigten Miteinanders von Einheimischen und Eingewanderten wäre eine sichtbare Moschee neben den vielen schönen christlichen Kirchen ein wichtiges Zeichen. Darum hat sich der Evangelische Stadtkirchenverband Köln in seinem Papier „Zuwanderung braucht Gestaltung vor Ort‘ – für eine menschenwürdige Migrationspolitik“ schon im vergangenen Jahr wie folgt positioniert: „Es wird nicht die Preisgabe eigenen Glaubens bedeuten, wenn Christen und Kirchengemeinden muslimischen Gläubigen und Moscheegemeinden die Ausübung ihres Glaubens einräumen und zu diesem Zweck sie darin unterstützen […] darüber hinaus sollte jede Gemeinde überprüfen, welchen Beitrag […] sie leisten kann, um sich für den Bau einer repräsentativen Moschee einzusetzen.“


Der Evangelische Stadtkirchenverband Köln unterstützt die Begegnung von Christen und Muslimen
und wünscht sich diese mit aller Offenheit, Transparenz und gegenseitiger konstruktiver Kritikfähigkeit. Das ist am ehesten gewährleistet, wenn die Begegnung auf möglichst gleicher Augenhöhe stattfindet. Eine repräsentative Moschee könnte dazu einen Beitrag leisten.


Weitere Informationen bei Pfarrer Uwe Becker, Leiter des Sozialwerks im Evangelischen Stadtkirchenverband Köln, Telefon 0221/33 82-242. Die Broschüre „Zuwanderung braucht Gestaltung vor Ort“ ist ebenfalls hier erhältlich.

Text: Pressestelle
Foto(s): Andreas Ismail Mohr