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Matthäuskirchengemeinde Hürth hat ihren Pfarrer Dieter Steves nach 34 Jahren liebevoll in den Ruhestand verabschiedet

Eine Gemeinde erinnert und bedankt sich

Alters-teilzeit-arbeit: Dieses Wort aus der neuen Sozialkunde fällt doch niemandem ein, der an Pfarrer Dieter Steves denkt. Er wirkt ja so jung und dynamisch – und nimmt mit elastischen Schritten die Hürde des Alltags, inspirierend für seine Kirchengemeinde. Und doch ist es Tatsache: Pfarrer Dieter Steves wurde am Ersten  Advent 2005 in der Evangelischen Kirchengemeinde Hürth verabschiedet. So ist es an der Zeit, hier sein Leben und Wirken in der Gemeinde zu würdigen. Dieter Steves wurde am 28. November 1944 in Köln geboren. Er besuchte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium. Die Stationen seines Theologiestudiums waren Wuppertal, Tübingen und Bonn. Seine Ordination fand am 28. November 1971 in Hürth-Hermülheim statt. Als Hilfsprediger wurde er dann für ein Jahr am 10. Dezember 1972 eingeführt. Die Pfarrstelle hat Steves seit 33 Jahren inne – und somit ist er seit 34 Jahren in ein und derselben Gemeinde tätig.


 „Ich bin als Benjamin gekommen, als Methusalem gehe ich“, sagt er von sich. Dazu wäre festzustellen, dass kaum jemand so jung ist, wie er meint, und erst recht nicht so alt, wie er behauptet.

Steves war Mitbegründer der „Hürther Christen im Gespräch“ 


Die Gemeinde war damals im Umbruch, Die Auskohlung von Knapsack, Umsiedlungen, der Neubau des Gemeindezentrums Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre, das waren nur einige der großen Themen. So erlebte dann auch die Matthäus-Kirchengemeinde Zuwachs, und Pfarrer Steves entwickelte und vermittelte ein reichhaltiges Angebot kirchlicher Initiativen. Der „Konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ – das waren für ihn nicht schöne Worte, sondern ernsthaft verfolgte Anliegen. Engagements wie die „Eine-Welt-Gruppe“ und die Mitgliedschaft bei Südwind e.V., das Dritte-Welt-Engagement und Ökumene weltweit gehörten ganz oben auf seine persönliche Arbeits-Agenda – ebenso wie der Dialog mit Juden und Muslimen. Bis heute ist Pfarrer Steves Synodalbeauftragter für die „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen“ (ACK). Sehr erfolgreich entwickelte sich der Kontakt zu der holländischen Gemeinde Spijkenisse und zur englischen in Thatford, später Norwich.

Steves ist Mitbegründer der Initiative „Hürther Christen im Gespräch“, zusammen mit dem Katholischen Bildungswerk. Projektbezogenes Engagement wie „Löwenzahn“ und das „Hürther Hospiz e.V.“ mit Dieter Steves als Vorsitzendem gehören dazu. Neue Gottesdienstformen und ebenso neue Formen des Konfirmandenunterrichts gehen auf ihn zurück.

 

Der „Visionär“ war allzeit ofen für neue Entwicklungen

Dies alles und noch viel mehr – undenkbar ohne die Frau an seiner Seite. Annelie Steves hielt ihrem Mann nicht nur den Rücken frei, sondern übernahm vielfältige Aufgaben in der Gemeinde gleich selbst. So ist sie zum Beispiel Mitbegründerin der Gruppe „Frauen die sich trauen“, der „Eine-Welt-Gruppe“ sowie der „Deutsch-ausländischen Frauengruppe“. Sie leitete viele Jahre die Frauenhilfe und das KifKi-Team, organisierte Weltgebetstage und Gemeindefeste. Kurz: Annelie Steves leistete in den Jahren wichtige Aufbauarbeit und belebte so durch die Begleitung vieler Gruppen und Projekte das Gemeindeleben.

Dieter Steves ist immer Visionär geblieben, allzeit offen für neue Entwicklungen auch außerhalb des kirchlichen Bereichs; dabei hat ihn aber sein ausgeprägter, pragmatischer Sinn für das Machbare nie verlassen. Pfarrer Steves war und ist ein engagierter und verlässlicher Seelsorger. Seine Gottesdienst erfüllten die Herzen und Sinne mit der frohen Botschaft Gottes. Und die kleinen Wunder Gottes am Wegesrand, so wie sie der Wanderer sieht, die nimmt er wahr und fotografiert sie. Seine Reimkunst ist allgemein sichtbar und schier unerschöpflich, sein großes kulturelles Allgemeinwissen ist immer wieder überraschend und steht im Dienst der Sache. Und seine Liebe zur Musik ist bekannt.

 

Italienisches Temperament beim Auto fahren

Nicht erwartet hatte man seine Leidenschaft für die Arbeit am Computer. Sein „italienisches“ Temperament beim Autofahren lässt sich wohl nur dadurch einordnen, dass Steves sich auf italienische Vorfahren beruft. Wir wünschen weiter eine frohe und gute Reise mit Gottes Segen und sind uns sicher, dass Dieter Steves seiner großen Gemeinde, den Freunden und Weggefährten nicht verloren gehen wird.

 

Mit einem seiner geliebten Irischen Segenswünsche verabschieden wir uns und danken ihm:

 

„Erinnere dich“

Denke immer daran,

jene Dinge zu vergessen,

die dich traurig gemacht haben. Aber vergiss nie,

dich an jene zu erinnern,

die dich glücklich machten…“

 

 

Text: Matthäus-Kirchengemeinde Hürth
Foto(s): Matthäus-Kirchengemeinde Hürth