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Kirchentag bietet attraktives Programm für junge Leute: Rap, Techno-Gottesdienst und vieles mehr

3.000 Veranstaltungen listet das 600 Seiten starke Programmheft des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentags, der vom 6. bis 10. Juni in Köln stattfindet, auf: „Und darin steckt jede Menge zum Entdecken für junge Leute“, erklärte Rüdiger Breer, Leiter des Amtes für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland.


„Zentrum Jugend“ am Tanzbrunnen
Breer ist Vorsitzender der Projektleitung für das „Zentrum Jugend“, das während des Mega-Events am Tanzbrunnen am Rhein stattfindet: „Auf den Bühnen, in den Hallen und Zelten, an Ständen und auf Aktionsflächen zeigen Jugendliche, was sie können, was sie glauben, was sie bewegt, wofür sie sich einsetzen. Die meisten Programmpunkte des Zentrums wurden von und mit Jugendlichen entwickelt, und an der Durchführung aller Veranstaltungen sind Jugendliche beteiligt. Kirchentag heißt eben immer auch mitmachen.“ Auch für Kirchentagspastor Jan Janssen, der bei der Veranstaltung für das gesamte Jugendprogramm zuständig ist, ist das ein echtes Qualitätskriterium: „Jugendliche kommen zum Kirchentag, um in der Kirche nicht nur passiv beteiligt zu sein.“

„Hi, Fisch“
Ein eigener Flyer mit Programm-Höhepunkten für Jugendliche Was für Jugendliche im Kirchentagsprogramm zum Miterleben und Mitmachen besonders spannend ist, haben die Macherinnen und Macher in einem eigenen Jugendflyer zusammengestellt. 100 ausgewählte Höhepunkte listet das Faltblatt unter der Überschrift „Hi, Fisch“ – in Anlehnung an das Plakatmotiv des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentags – auf: vom Gottesdienst mit Technosound und anschließender Techno-Party über die Diskussion zum G8-Gipfel mit Friedensnobelpreisträger Muhammed Yunus bis hin zum Konzert der Kölner A-cappella-Gruppe Wise Guys. Jugendliche, da ist sich Kirchentagspastor Jan Janssen sicher, kommen, um am eigenen Glauben zu arbeiten, um miteinander – auch Gottesdienst – zu feiern und „um an drei Tagen schulfrei zu erfahren, dass Bildung Spaß machen kann“. Allen diesen Bedürfnissen junger Leute werde der Kirchentag in Köln gerecht.

Gerechtigkeit als roter Faden
Apropos Gerechtigkeit: Wie ein roter Faden ziehe sich das Motto „Mehr Gerechtigkeit ist möglich“ durch viele Angebote des Zentrums Jugend, das von der gastgebenden rheinischen Kirche verantwortet wird, betont Breer. In diesem Sinne soll es unter anderem zu einer Begegnung mit der palästinensichen Frauenfußball-Nationalmannschaft und Schülerinnen aus Beit Jala sowie mit Gästen von den Philippinen und aus den baltischen Staaten kommen.
Unter der Überschrift „Zoom: Augen auf und einmischen“ sind schon jetzt Jugendliche aufgerufen, Fotos zum Thema „Soziale Gerechtigkeit“ einzureichen. Die Fotos werden beim Kirchentag ausgestellt, Prominente aus Kirche und Gesellschaft sollen dort vor laufender Kamera ihre Meinung dazu sagen. Im „Regenbogenzelt“ gibt es überdies Planspiele zum interkulturellen Lernen und Zeiten der Begegnung von jungen Christen und Muslimen.
Was im Alltagsleben oft zu kurz kommt, wird im „Zentrum Jugend“ rund um die Uhr erfahrbar sein. Menschen mit mehr und solche mit weniger Behinderungen können gemeinsam viel erleben: Rolliparcours, Dunkelraum, Rollstuhlbasketball und sprechende Hände sowie ein gemeinsames Gebärdenvaterunser beim Feierabendmahl, das zeigen soll, worum es geht: „All Inclusive“. Für Leib und Seele der Besucherinnen und Besucher wird gesorgt sein in Cafés und bei den Ständen mit fair gehandelten Waren. „Feel your bodies“ heißt es beim Klettern in den Bäumen, bei Hockey, Indiaca und allerlei neuen Trendsportarten. Und auch das gibt es: Eine Wuppertaler Jugendgruppe massiert müde Köpfe und wäscht verschwitzte Füße.
An der Open-Air-Bühne am Tanzbrunnen steigt jeden Abend eine Party; dort auf dem Programm: Kölsche Vielfalt – Humba Live, Judy Bailey, die Söhne Mannheims und Naturally 7 aus den USA.

Internationales Jugendcamp im Rheinpark
Ganz in der Nähe des Kirchentags-Zentrums für junge Leute beginnt der Kirchentag schon ein paar Tage früher: Ab dem 1. Juni wohnen und leben mehrere hundert Jugendliche aus aller Welt und verschiedenen Religionen in einem Zeltcamp im Kölner Jugendpark. „Im Mittelpunkt des Kirchentagsprojekts der Evangelischen Kirche im Rheinland stehen die internationale Begegnung und das ökumenische Zusammenleben und Lernen“, so die stellvertretende Vorsitzende der Projektleitung, Anja Franke. IIn täglichen Workshops, Andachten und Exkursionen rund um Köln erfahren die Campteilnehmenden im Alter von 16 bis 25 Jahren viel über andere Kulturen, ihren Glauben, den Alltag in verschiedenen Ländern und was die Menschen dort bewegt, ehe sie dann ab 6. Juni beim 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag dabei sind.
Auszüge aus dem Workshop-Programm:
– Straßentheater: Workshop zum Thema Gewalt in Kolumbien (Brot für die Welt)
– Kissed by music – as colorful as the world: Internationale Tanz- und Spiellieder (Evangelische Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof e.V.)
– EigenArt: Kunstworkshop (Evangelisches Behindertenreferat Essen)
– Radiowerkstatt: eine Radiosendung zum intern. Jugendcamp entsteht (Studio Eck, Evangelische Radiowerkstatt Köln)
– Die Welt zu Gast bei Freunden: Workshop gegen rechts (BDKJ)
– Fragen zum G8-Gipfel: Workshop (Evangelischer Entwicklungsdienst e.V.)
– Freundschaft – Partnerschaft – Verantwortung: Gesundheitsaspekte in Zeiten von Aids; Prävention als eine globale Aufgabe (Aidshilfe Köln)
Überdies werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche Exkursionen unternehmen; zum Beispiel:
– Besuch des NS-Dokumentationszentrums
– Besichtigung des Doms
– Besuch beim Oberbürgermeister von Köln und Besichtigung des Praetoriums
– Besuch der Synagoge
– Erlebnisbaustelle: eine gemeinsame Aktion von Menschen mit und ohne Behinderung
– Besuch von fremdsprachigen Gemeinden in Köln
Das Programm auf der Camp-Bühne ist vielfältig. Dort gibt es u.a.:
– Ein Theaterstück zum Thema Aids von einer Gästegruppe aus dem Kongo
– Batucada Gruppe „Suco Legal“ aus Köln (brasilianische Trommelklänge)
– Hip Hop mit der Band „Pulsnetz“ aus Duisburg
– Breakdance aus Köln
– Gospelchor aus Rath-Ostheim
– Schulband des Evangelischen Internats Hilden

Gruppen aus der Region können noch mitmachen
Es ist noch möglich, beim Internationalen Jugendcamp mitzumachen! Jugendgruppen aus der Umgebung sind ganz herzlich eingeladen, mit einem Tages- oder Wochenendticket das Internationale Jugendcamp zu besuchen und Jugendliche aus aller Welt kennen zu lernen. Kontakt: j.ruchmann@kirchentag.de, Telefon 0221/379 80-177.

Text: EKiR
Foto(s): DEKT/EKiR