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Johann Sebastian Bach – der Komponist und seine Musik zwischen Advent und Neujahr

Manche Menschen überkommt um die Weihnachtszeit ein plötzliches, das ganze Jahr über kaum gekanntes Bedürfnis nach klassischer Musik. Und dann soll es Bach sein. DER Bach, der Vater, Johann Sebastian mit Vornamen – für viele Menschen der Inbegriff evangelischer Kirchenmusik.

Kein leichtes Leben, wenig Anerkennung
Protestant war er in der Tat, der vor allem als Leipziger „Thomaskantor“ bekannt gewordene Komponist. Sein Leben war alles andere als einfach: 1685 in Eisenach geboren, war er mit knapp 10 Jahren bereits Vollwaise. 1703 – mit nur 18 Jahren – trat er seine erste Stelle als Organist an, in Arnstadt.  Die Tätigkeit dort erwies sich schnell als schwierig: Er sollte zusätzlich den Chor der Lateinschule leiten, was er zunächst ablehnte, weil es nicht in seinem Vertrag stand. Auseinandersetzungen mit Schülern und Vorgesetzten folgten. Der Vertrag endete, als er Ende 1705 Dietrich Buxtehude in Lübeck besuchte und seinen Urlaub eigenmächtig um zwei Montae verlängerte. Bach nahm weitere Stellen an, verließ sie, enttäuscht, im Streit. Er heiratete zweimal. Und erreichte langsam wirtschaftliche Sicherheit – seine Musik aber fand zu Lebzeiten selten die Beachtung, die sie verdiente, die wir ihr heute zu Recht geben.

1714 wird er Konzertmeister am Hof von Sachsen-Weimar , drei Jahre später Hofkapellmeister des Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen. Erst im Mai 1723 bekommt er die Anstellung als Thomaskantor in Leipzig. Und 17 Jahre später beginnt seine Sehkraft rapide nachzulassen. Erst 10 Jahre danach, 1950, werden seine Augen wegen der eindeutigen Diagnose „Grauer Star“ operiert – doch er erblindet und stirbt fünf Monate später.

Bachs religiöses Werk
Bis 1723 komponierte Johann Sebastian Bach vor allem Kammermusik. Seine großen religiösen Kompositionen beginnen erst mit seiner Tätigkeit als Kantor der – evangelischen – Thomaskirche von Leipzig. So blieben ihm für sein religiöses Werk nur 17 völlig gesunde Jahre, bis sein Augenlicht begann, schwächer zu werden. In dieser Zeit, später auch mit Seh-Problemen, komponierte er die Johannes- und die Matthäuspassion, das Weihnachts- und das Osteroratorium, die h-moll-Messe, sowie fast 300 Kantaten. Das Weihnachtsoratorium schrieb er 1734, es umfaßt sechs Kantaten für die Weihnachtsfeiertage – und wird nur selten „en bloc“ aufgefüührt.

Und hier eine Auswahl von Konzerten mit Musik von Johann Sebastian Bach in der Neujahrs-, Weihnachts- und Vorweihnachtszeit in Kirchen unseres Verbandsgebiets

Freitag 17. Dezember 2004: Zum traditionellen Freitagskonzert lädt die Gemeinde Neue Stadt in die Evangelischen Stadtkirche am Pariser Platz in Chorweiler ein. Auf dem Programm stehen kammermusikalische Werke für Querflöte und Gitarre von Bach bis Piazolla. Das Konzert beginnt um 20 Uhr, die Solisten sind Stephanie Lepp und Blandine Menard. Ort: Evangelische Stadtkirche, Pariser Platz, 50675 Köln. Infos: Gemeindebüro, Tel: 0221 / 70 83 65.

Samstag 18. Dezember 2004: Das Weihnachtsoratorium von Bach ist im Rahmen einer Gesamtaufführung im Altenberger Dom zu hören. Andreas Meisner, der Oratorienchor Köln und die Domkantorei Altenberg führen ab 14 Uhr die ersten drei Kantaten und ab 19 Uhr den zweiten Teil auf. Als Orchester ist das Consortium Musica Sacra Köln zu hören. Ort: Altenberger Dom, Altenberg, 51519 Odenthal-Altenberg. Infos: Ev. Kirchengemeinde Altenberg, Tel: 02174 / 42 82

Sonntag 19. Dezember 2004: Ursula Döll dirigiert  das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach in der Paul-Gerhardt-Kirche in Lindenthal. Ab 18 Uhr sind die Teile 1 bis 3 zu hören. Als Solisten wirken Ulrike Mertens, Angela Froemer, Michael Gräf und Dietmar Kolvenbach mit. Es singt die Paul-Gerhardt-Kantorei begleitet vom Radio Kammerorchester Köln. Ort: Paul-Gerhardt-Kirche, Gleueler Straße 106, 50935 Köln. Infos: Tel: 0221 / 476 98 41.

Sonntag 19. Dezember 2004: Der Rodenkirchener KammerChor und Orchester e.V. konzertiert am Sonntag, 19. Dezember, in der Trinitatiskirche am Filzengraben. Ab 17 Uhr erklingt dort das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach , Teile I und IV bis VI. Als Solisten wirken Ingrid Schmitthüsen, Angelika Szolnoki-Grah, Rainer Gilsdorf und Burkhard Zass mit. Die Leitung hat Anselm Rogmans. Ort: Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln

Sonntag 19. Dezember 2004: Der Bach-Verein führt unter Leitung von Thomas Neuhoff in einem Chorkonzert ab 20 Uhr in St. Maria im Kapitol Johann Sebastian Bachs „Magnificat“, Benjamin Britten: „A Ceremony of Carols“ und Carl Sattlers „Weihnachtspastorale“ auf. Es musizieren: Susanne König (Sopran), Uta Christina Georg (Mezzosopran), Andreas Lenkeit (Tenor), Raimund Fischer (Bass), Waltraud Dost-Rohloff (Harfe), Johannes Geffert (Orgel); Chor und Barockorchester des Bach-Vereins Köln. Ort: St. Maria im Kapitol, Marienplatz 19, Köln-Altstadt.

Freitag 24. Dezember 2004: Orgelmusik von Johann Sebastian Bach über den Choral „Von Himmel hoch“ spielt Christian Collum am Heiligabend in der Reformationskirche in Bayenthal. Die barocke Orgelmusik beginnt um 23 Uhr. Ort: Reformationskirche, Mehlemer Straße 29, 50968 Köln, 50968 Köln. Infos: Gemeindeamt, Tel: 0221 / 38 43 38

Samstag 25. Dezember 2004:
Besondere Kirchenmusik ist im Gottesdienst der Martin-Luther-Kirche in Porz-Wahnheide zu hören: Ab 10 Uhr erklingen verschiedene Solo-Arien aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Ort: Martin-Luther-Kirche Sportplatzstraße 63 , 51147 Köln, Infos: Gemeindeamt, Tel: 02203 / 650 72

Sonntag 2. Januar 2005:
Die Bach-Kantate „Ach Gott, wie manches Herzeleid“ BWV 58, ist am ersten Sonntag des neuen Jahres in der Antoniterkirche zu hören. Im Gottesdienst ab 18 Uhr musizieren Solisten und Instrumentalisten unter Leitung von Berthold Seitzer. Ort: Antoniterkirche, Schildergasse 57 50667 Köln. Infos: Ev. Gemeindeamt, Tel: 0221 / 925 84 60.

Weitere Termine
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Text: Al-Mana
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