Bernward Siemes, Vorsitzender des DJK, katholischer Sportverband Köln, blickt in die Runde und sieht glücklich aus: Der 13. Pax-Bank Stadionlauf auf den Wiesen am Kölner RheinEnergieStadion hat rund 700 Läuferinnen und Läufer jeden Alters angezogen, insgesamt sind seiner Schätzung nach 1000 Menschen zu diesem inklusiven Sportfest gekommen. „Endlich läuft es wieder“, sagt Bernward Siemes zufrieden, denn zwei Jahre lang konnten der beliebte Lauf und das Familien.Spiele.Fest nicht in gewohnter Form stattfinden, was alle Beteiligten sehr bedauerlich fanden.
Am Start waren auch Daniel Phan, Theologischer Referent im Evangelischen Jugendpfarramt in Köln und Mitglied des Vorbereitungskreises, sowie Salome Jackobs, die ihr Praxissemester im Studium „Soziale Arbeit“ im Jugendpfarramt absolviert. „Die Evangelische Jugend ist mit Großspielgeräten hier – als Teil des Familien.Spiele.Festes und, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen“, berichtet Daniel Phan. Spaß machte es den großen und kleinen Spielenden allemal, sich am Riesenkicker zu verausgaben oder auf der großen, mit Luft gefüllten Matte zu hüpfen. Und die Gespräche ergaben sich dabei wie von selbst.
Geistlicher Impuls
Daniel Phan war nicht nur als Teil des Vorbereitungsteams dabei, sondern auch auf der 10-Kilometer-Strecke unterwegs und gab zu Beginn des nachmittäglichen Family & Friends Volkslaufes den geistlichen Impuls. Dieser Impuls gehört zu allen Strecken dazu. Bernward Siemes sagt: „Laufen ist wie Meditation oder ein Gebet. Mit unseren motivierenden Impulsen möchten wir die Teilnehmenden zum Nachdenken anregen und ihnen ein bisschen Auftrieb geben.“
Doch bevor das erste Zeichen zum Start gegeben wurde, hatten die Organisatoren und Organisatorinnen zum Gottesdienst in die Kirche St. Georg eingeladen. Dort sprach Pfarrer Dr. Hermann-Josef Reuther, Diözesan-Hörbehindertenseelsorger, über Worte des Evangelisten Lukas, die Dr. Julia Mergenbaum für die gehörlosen Besucherinnen und Besucher in Gebärdensprache übersetzte. Als Mitwirkende waren die Mitglieder des Gehörlosenchors dabei, die beim Stadionlauf auch das, von Regina Schier vom DJK moderierte, Bühnenprogramm mitgestalteten. Mit Blick auf den fröhlichen Chor, der viel Beifall bekam, erklärte Pfarrer Hermann-Josef Reuther begeistert: „Da geht einem das Herz auf!“
Friedliche Atmosphäre
Das Herz ging auch auf, beim Einwurf eines der kleinen Teilnehmer am Bambini-Lauf. Der rief in die Runde mit lauter und sehr fröhlicher Stimme: „Es geht hier nur um Spaß“ und fasste damit den Tag präzise zusammen. Als „vielfältig und fair“ beschrieben auch Bernward Siemes und Holger Wesseln, einer der Organisatoren, und Geschäftsführer der Agentur „Pulsschlag“, den Tag. Holger Wesseln resümierte: „Die Menschen sind trotz des Nieselregens geblieben, sie haben entspannt ihre Läufe absolviert und die Atmosphäre war wie immer wunderbar friedlich.“ Der Stadionlauf „Kirche läuft“ strahle immer eine besondere Ruhe aus, ist Holger Wesseln überzeugt.
Besondere Fairness der Teilnehmenden
Die besondere „Kirche läuft“-Fairness der Teilnehmenden zeigte sich unter anderem, als ein Starter aus Regensburg, der zunächst einen großen Vorsprung hatte, sich im Gelände verlief. Er hätte Zweiter sein müssen, kam aber als Vierter durchs Ziel. „Er wurde vom Zweit- und Drittplatzierten vorgelassen. Beide bestanden darauf, zu seinen Gunsten zurückzutreten“, berichtet Bernward Siemes und sagt: „So etwas erlebt man nur bei ,Kirche läuft‘!“
Foto(s): Matthias Pohl