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Im Rechtsrheinischen gibt es nun ein neues Presbyterium für eine neue Gemeinde – und die Wahlbeteiligung war überdurchschnittlich hoch

Eine rot-weiße Kette trennte den Raum in zwei Bereiche. Hinter der Kette saßen 16 Männer und Frauen an fünf Tischen und zählten eifrig die Stimmzettel, vor der Kette warteten rund 30 Menschen neugierig und gespannt auf das Ergebnis. Die Evangelische Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath hat ihr neues Presbyterium gewählt, und bei einer öffentlichen Auszählung im Gemeindesaal unter der Versöhnungskirche in Rösrath trafen sich die Gemeindeglieder zur Wahlparty.

Wahl wurde wegen Fusion verschoben
Auf den Tag genau sechs Monate nach den Presbyteriumswahlen in den meisten anderen Gemeinden des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region gingen die Protestantinnen und Protestanten in Volberg, Forsbach, Kleineichen und Rösrath zur Wahlurne. Wegen der Fusion der beiden Gemeinden Volberg und Rösrath-Forsbach kam es zu der Verschiebung. „Wir wollten für die neue Gemeinde auch ein neues Presbyterium“, begründete Dorothee Gorn, Pfarrerin in Kleineichen, die verspätete Wahl. Mit 7.690 Gemeindegliedern ist die Evangelische Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath ein recht stattliches Gebilde, im Vergleich zu den beiden früheren Presbyterien musste die Zahl der Mitglieder im neuen Presbyterium verringert werden. Jeweils vier Presbyterinnen und Presbyter aus den drei Gemeindebezirken Rösrath (Claudia Casser, Karl-Heinz Knorr, Fabiola Nolden, Heinrich Reifferscheidt), Volberg (Dr. Karlheinz Fallaschinski, Udo Hartenfels, Jürgen Layer, Jutta Renner) und Forsbach-Kleineichen (Ralph Dimke, Norbert Lemke, Elisabeth Roeder-Voß, Leonore Sünner) gehören dem neuen Gremium an. Dazu kommen die zwei Mitarbeiterpresbyter Uwe Bautz und Doris Röskenbleck sowie, als „geborene Mitglieder“, die vier Pfarrer und Pfarrerinnen Dorothee Gorn, Erika Juckel, Armin Kopper und Thomas Rusch.

Starke Beteiligung bei Briefwahl
Das Interesse an einem Engagement in der Gemeinde ist groß. „Wir haben fast doppelt so viele Kandidatinnen und Kandidaten wie Presbyteriumsstellen“, betonte Dorothee Gorn. Mit zwei Gemeindeversammlungen, im Gemeindebrief sowie mit Aufrufen in örtlichen Zeitungen und Zeitschriften wurden die Gemeindeglieder auf die kommende Wahl hingewiesen. „Das sind die gleichen Vorbereitungen wie früher, als die zwei Gemeinden noch eigenständig waren“, so Gorn. Schon vor den Sommerferien wurden die Briefwahlunterlagen an alle 6.655 Wahlberechtigten verschickt, und „die Beteiligung an der Briefwahl war deutlich größer als bei der Geh-Wahl“, sagte Pfarrerin Gorn. Dennoch hatten die freiwilligen Helferinnen und Helfer in den vier Wahllokalen genug Arbeit, und die Stimmzählerinnen und Stimmzähler am Abend mussten sich ebenfalls lange konzentrieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden konnten die Wählerinnen und Wähler in Volberg, Forsbach, Kleineichen und Rösrath auch hinter den Namen von Kandidatinnen und Kandidaten aus anderen Gemeindebezirken ihr Kreuz machen.

Sehr viele Stimmzettel
Bis Viertel nach neun zog sich die Auszählung der Stimmen hin. Was dabei vermutet wurde, belegten anschließend die Zahlen: Mit 20,61 Prozent fiel die Wahlbeteiligung überdurchschnittlich hoch aus. In der Vergangenheit wurden Ergebnisse zwischen 12 und 15 Prozent erzielt. Dann wurde es spannend, als Pfarrerin Erika Juckel als Vorsitzende des Wahlausschusses vor das Publikum trat und das Ergebnis bekannt gab. Direkt im Anschluss trat der Bevollmächtigtenausschuss, der aus Mitgliedern der beiden früheren Presbyterien gegründet worden war, zusammen und stimmte dem Wahlergebnis zu. Damit endete seine Aufgabe, und für die neue Evangelische Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath ist nun auch ein neues, gemeinsames Presbyterium aktiv. Vier Jahre sind dessen Mitglieder nun im Amt, bevor in der rheinisch-bergischen Gemeinde wieder zur Wahl aufgerufen wird.

Text: Jörg Fleischer
Foto(s): Jörg Fleischer