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„Helft Maxi“ – Typisierungsaktion in der Thomaskirche

Der kleine Maximilian wurde im Dezember 2009 geboren. Und er leidet an akuter myelotische Leukämie, einer besonders aggressiven Form der Blutkrebserkrankung. Die Chemotherapie schlägt leider bei dem kleinen Jungen nicht gut an, so dass er eine Stammzellentransplantation benötigt, um zu überleben. Darum startet im Gemeindehaus der evangelischen Thomaskirche Köln, Lentstraße 1, am Sonntag, 5. September, von 12 bis 16 Uhr im Anschluss an den Gottesdienst eine Typisierungsaktion, bei der sich alle Hilfewilligen als Blutstammzellspender registrieren lassen können.

Hintergrund
Maximilians Eltern und seine große Schwester kommen nicht als Spender in Betracht, so dass sein Leben nur durch eine Blutstammzellspende gerettet werden kann. Die Familile lebt in der Nähe von Hannover, wo der kleine Maximilian – geannnt Maxi – derzeit in einem Krankenhaus liegt. Eine Freundlin der Eltern lebt in Köln, und hat die Typisierungsaktion hier nun angestoßen. Das bedeutet konkret: In Zusammenarbeit mit dem in Hannover beheimateten Norddeutschen Stammzellen-Register (NKR) sucht Maxi seinen „genetischen Zwilling“, der ihm ein neues Leben schenken kann. Eine Typisierung kommt allerdings nicht nur Maxi, sondern allen Betroffenen zugute. Typisieren lassen kann sich jede und jeder von 18 bis 55 Jahren. Derzeit laufen in mehreren deutschen Städten Typisierungsaktionen „Helft Maxi„.

Wie läuft so eine Typisierung ab?
Noch haben viele Menschen Angst, sich typisieren zu lassen. Eine Befürchtung, die unbegründet ist. Typisierung bedeutet die Entnahme von etwa zwei Millilitern Blut aus der Armvene und dauert nur wenige Minuten. Aus diesem Blut werden die ersten vier Gewebemerkmale bestimmt. Die aufgenommenen persönlichen Spenderdaten verbleiben ausschließlich in der Datei des NKR, um jetzt oder später todkranken Menschen Leben schenken zu können. Alle erhobenen Daten sind sicher: Lediglich die Spendernummer sowie die Laborergebnisse werden an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschlands (ZKRD) weitergegeben – das ist die zentrale Datenbank, in der sämtliche Ergebnisse aus Deutschland zusammen fließen und verwaltet werden. Das ZKRD ist mit allen nationalen Registern auf der ganzen Welt vernetzt. Das heißt also, dass jeder Patient auf alle 14 Millionen Spender weltweit zurückgreifen kann. Auf der anderen Seite bedeutet es auch, dass jeder Spender für alle Patienten auf der Welt zur Verfügung steht. Ein humanes Netzwerk von Lebensrettern, das betroffenen Menschen die Chance auf ein zweites Leben schenken kann.

Ablauf der Spende im Fall des Falles
Insgesamt zehn Merkmale müssen für eine Transplantation übereinstimmen. Ist das der Fall und ist der Spender oder die Spenderin zur Blutstammzellspende bereit, bekommt er oder sie eine gründliche körperliche Untersuchung. Die eigentliche Blutstammzellspende erfolgt heute in mehr als 95 Prozent der Fälle ambulant und wird mittels einer speziellen Blutspende-Maschine durchgeführt. Hier werden nur die Blutstammzellen abgesammelt. Das dauert etwa fünf bis sechs Stunden. Der Spender hat keinen Blutverlust und kann danach sofort nach Hause gehen. Seine Blutstammzellen aber bedeuten neues Leben für Maxi oder einen anderen Menschen, der ohne sie sterben würde. Je mehr Menschen also bereit sind, sich typisieren zu lassen, desto größer ist die Chance für Patienten, ihren „genetischen Zwilling“ zu finden.

In der Thomaskirche
Während der Typisierung werden vor Ort in der evangelischen Thomaskirche Köln mindestens zehn Menschen anwesend sein, die berechtigt sind, Blutabnahmen durchzuführen: Ärzte, Helfer und Rettungssanitäter und Ärzte des Arbeiter-Samariter-Bundes aus Köln sowie Hebammen und Mitarbeiter des Instituts für Transfusionsmedizin, Auch ein Mitarbeiter des NKR wird vor Ort sein. Der NKR liefert zudem alle für die Typisierung notwendigen Materialien. NKR-Leiterin Dr. Marlena Robin-Winn bekräftigt das gemeinsame Vorgehen – nicht nur im Fall von Maxi: „Wir unterstützen den Wunsch der Eltern, denn alle Aktionen, die mit unserer Unterstützung durchgeführt werden, kommen allen Patienten weltweit zugute. Diese Tatsache ist sowohl den Organisatoren von Aktionen als auch potentiellen Spendern bekannt.“ Auskunft zu allen weiteren Fach-Fragen erteilt gern Frau Traut vom NKR: Telefon 0511/89 88 88-98.

Kosten für die Typisierung
Kosten müssen Spenderinnen und Spender selbst nicht tragen. Natürlich wäre es schön, wenn Geld gespendet werden könnte, denn jede Ersttypisierung kostet rund 50 Euro. In Köln wird es auch die Möglichkeit geben, mittels Verkauf von Getränken und Kuchen zur Finanzierung der Aktion beizutragen.

Text: diverse
Foto(s): Thomaskirche