You are currently viewing Diakonie verstärkt Präsenz im Rheinisch-Bergischen Kreis: Neuer Regionalbeauftragter

Diakonie verstärkt Präsenz im Rheinisch-Bergischen Kreis: Neuer Regionalbeauftragter

Die Kontaktpflege zu den evangelischen Kirchengemeinden, zur Politik und anderen Verbänden im Rheinisch-Bergischen Kreis hat für den Regionalbeauftragten Gerhard Still seit 2005 eine neue Dimension bekommen. Nach dem Abschied von Amtsleiter Pfarrer Volker Cepl aus den verschiedenen Gremien hat das Amt für Diakonie Still die Verantwortung für die diakonische Arbeit in RheinBerg übertragen. Schon seit 2003 leitet und vertritt Still die Dienste der Diakonie in RheinBerg. Dazu gehören die Schuldnerberatung in Bergisch Gladbach und das Netzwerk Wohnungsnot RheinBerg in Kooperation mit der Caritas sowie Flexible Hilfen zur Erziehung für Rösrath und Overath in Zusammenarbeit mit der Diakonie Michaelshoven und der AWO auf dem „Sommerberg“.

Jobs für Menschen mit sozialen Schwierigkeiten
Kürzlich stellte sich Gerhard Still in der Fahrradwerkstatt RADWERK in Bergisch Gladbach den Fragen der JournalistInnen. Die Fahrradwerkstatt ist ein Baustein des Netzwerkes Wohnungsnot. Im RADWERK erhalten Menschen mit sozialen Schwierigkeiten die Chance, sich wieder an einen strukturierten Arbeitsalltag zu gewöhnen und sich weiter zu qualifizieren. Ähnliche Fördermaßnahmen könnte auch die geplante Radstation bieten, die in der Nähe des S-Bahnhofes einen Platz erhalten soll. Eine Entscheidung darüber trifft die Stadt Bergisch Gladbach voraussichtlich im Sommer.

Positive Erfahrungen mit Förderjobs in Bergisch Gladbach
Still betont, dass die Diakonie „keine bestehenden Arbeitsplätze verdrängen und will“ und dennoch sei darüber nachzudenken, „ob der Niedriglohnsektor nicht doch langfristig bezuschusst werden muss“, damit auch weniger Qualifizierte eine Arbeit erhalten. Hinsichtlich der Förderjobs im Rahmen von Hartz IV hat Still bisher vor allem positive Erfahrungen sammeln können. Die Initiative „Mensch & Arbeit“, die die Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach gemeinsam mit der Diakonie ins Leben gerufen hat, bietet zurzeit etwa 60 Förderjobs für junge und langzeitarbeitslose Menschen an, vornehmlich in Gemeindezentren und im Pflegebereich. „Viele sind hoch motiviert und freuen sich, dass sie eine Aufgabe haben“, so Still. Hier werde über einen Ausbau nachgedacht, zum Beispiel auch um Menschen mit Behinderung beschäftigen zu können.

Krisenberatung für Kleinunternehmer
Ebenfalls plant Gerhard Still eine Krisenberatung für Kleinunternehmer. „Wir wollen ein Netz an Hilfen aufbauen, die dann greifen, wenn die Krise aufkommt“, so Still „und nicht warten, bis nichts mehr zu retten ist.“ Kooperationspartner einer frühzeitigen Beratung Selbstständiger könnten zum Beispiel die Handwerkskammer sowie die Industrie- und Handelskammer sein. Ebenso denkt Still über weitere Kooperationsmodelle und neue Finanzierungsmöglichkeiten von Hilfeangeboten nach. „Dabei sind wir auch offen für die Ideen anderer.“

Ansprechpartner für evangelische Gemeinden
Insbesondere für die evangelischen Kirchengemeinden will der Regionalbeauftragte Ansprechpartner sein, beispielsweise bei drohender Schließung von Kindertagesstätten und Fragen zur Offenen Ganztagsschule und auch bei Finanzierungs- und Kooperationsmöglichkeiten neuer diakonischer Angebote.

Still kennt RheinBerg und die soziale Arbeit
Mit dem 47-jährigen Gerhard Still hat die Diakonie einen Beauftragten benannt, der seit 1988 im Kreisgebiet, in Overath, lebt, die Verhältnisse kennt und vor Ort ansprechbar ist. Still will im Namen der Diakonie Interessen wahrnehmen für Menschen, die Hilfe benötigen. Die soziale Arbeit kennt er aus praktischer Erfahrung, da er 1993 die Schuldnerberatung in Bergisch Gladbach mit aufgebaut hat und hier auch heute noch berät. Diese Basiskenntnisse werden ihm auch bei seiner Funktion als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände im Rheinisch-Bergischen Kreis in diesem und im kommenden Jahr von Nutzen sein.

Kontakt
Amt für Diakonie, Regionalbeauftragter RheinBerg, Paffrather Straße 7-9, 51465 Bergisch Gladbach, Telefon 02202-9 37 37-14, Fax 02202-9 37 37-27, gerhard.still@diakonie-koeln.de

Text: Schönhals
Foto(s): Schönhals