Im Sommer 2014 jährt sich zum 50. Mal die Gründung der vier Kölner Kirchenkreise. Die Idee, den damaligen Kirchenkreis Köln des „Gesamtverbandes Evangelischer Kirchengemeinden in Köln“ in vier Kirchenkreise zu teilen, war schon Ende der 1950er Jahre aufgekommen.Nach Ende des Krieges stieg die Zahl evangelischer Gemeindeglieder im Großraum Köln stetig an. Waren es 1949 noch knapp 165.000 Protestantinnen und Protestanten, so hatte sich die Zahl innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. 1959 zählte der Gesamtverband fast 385.000 Gemeindeglieder, 1963 waren es mehr als 415.000.
Jubiläumsgottesdienst in der Christuskirche Köln-Dellbrück
Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch feiert als erster sein 50-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsgottesdienst am Pfingstmontag, 9. Juni, 14 Uhr, in der Christuskirche Köln-Dellbrück, Dellbrücker Mauspfad 361. Die Predigt hält der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, zum Thema "Unterwegs im Geist der Gemeinschaft". Bei der anschließenden Feier mit Gästen aus Kirche und Gesellschaft gibt es Gelegenheit zu Gespräch und Austausch.
Gemeinsam in Begeisterung
"Wir haben uns als Kirchenkreis überlegt, die 50 Jahre zu feiern, denn 50 Jahre bedeuten auch eine Entwicklung", so Otmar Baumberger, Synodalassessor des Kirchenkreises. Man wolle zeigen, wie Stadt und Land miteinander auf einem guten Weg seien. In einem Kirchenkreis, in dem die Gemeinden eben sehr unterschiedlich sind: mit unterschiedlichen wirtschaftlichen und kulturellen Bedingungen und mit unterschiedlicher Liturgie und Prägung. Aus den ältesten protestantischen Traditionen habe sich im Bereich Köln-Rhein-Berg ein vielfältiges Kirchenbild entwickelt. Das Siegel mit Fluss und Berg neben Kreuz, Schiff und Anker bringe das Miteinander der unterschiedlichen Regionen mit ihren geistlichen und sozialen Erfahrungen gut zum Ausdruck. „Wir feiern uns dabei nicht selbst“, versichert Baumberger. Man vergewissere sich aber der Gemeinschaft und dem gemeinschaftlichen Geist, aus dem heraus die vielfältige Arbeit geschehe. „Wir sind auf dem Weg zu neuen Strukturen, wir müssen dabei unsere Hausaufgaben machen, aber wir bleiben in einem Geist der Verbundenheit und Gemeinschaft miteinander auf dem Weg“. Zusammenstehen heiße die Aufgabe der nächsten Jahre, sich der sozialen Fragen annehmen und aus den Partnerschaften lernen. Wichtig bleibe der interkulturelle Dialog und die Begeisterung am Evangelium, an Gottes Wort. Zum gemeinsamen Feiern gehöre an diesem Pfingstmontag jedoch auch, dem Anschlag zu gedenken, der vor zehn Jahren in Köln-Mülheim verübt wurde.
„Halleluja, shout it out …“
Unter Leitung von Kirchenmusikerin Mechthild Brand werden etwa 80 Männer und Frauen aus den Gospelchören der Gemeinden den Gottesdienst musikalisch bereichern. „Wir singen mit Bewegung und Begeisterung nicht nur die alten Lieder, wir freuen uns auch auf die neuen aus den Chören“, betont der Synodalassessor. Zu Liedern aus dem Evangelischen Gesangbuch gebe es afrikanische und Taizé-Lieder, und der Chor warte mit „Halleluja, shout it out …“ auf. Zahlreiche Mitwirkende wird es in diesem Gottesdienst geben: Neben Superintendentin Andrea Vogel und dem amtierenden Synodalassessor kommen ehemalige Superintendenten und Assessore in die Christuskirche. Aber auch viele Mitarbeitende aus dem Kirchenkreis und den Fachausschüssen würden die Liturgie mitgestalten. Besonders freut sich Baumberger auch auf die Feier nach dem Gottesdienst, wo man auf dem schönen Platz an der Christuskirche hoffentlich noch mit dem Präses ins Gespräch kommen werde.
Geburtsstunde des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln
Ab 1960 diskutierte die Kölner Synode über sinnvolle Aufteilungen rechts und links des Rheins und einigte sich 1964 schließlich auf den Zuschnitt, der heute noch gilt. Im Kirchlichen Amtsblatt vom Oktober 1964 ist die Urkunde veröffentlicht, die bereits am 1. Juli in Kraft getreten war: „Der bisherige Kirchenkreis Köln wird aufgehoben. Die Kirchengemeinden des bisherigen Kirchenkreises Köln werden in den neuen Kirchenkreisen – dem Kirchenkreis Köln-Süd, dem Kirchenkreis Köln-Mitte, dem Kirchenkreis Köln-Nord, dem Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch – zusammengeschlossen.“ Und weiter heißt es: „Die mit der Errichtungsurkunde vom 11. Juni 1964 neugebildeten Kirchenkreise (…) werden zu einem Verband evangelischer Kirchengemeinden und Kirchenkreise zusammengeschlossen, der den Namen Evangelischer Stadtkirchenverband Köln führt.“
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