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Bettina Kurbjeweit wurde als Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg eingeführt

Seit September verstärkt Bettina Kurbjeweit das Pfarrkollegium der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg. Drei Monate nach ihrem Abschiedsgottesdienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Nippes wurde die 54-Jährige im Tersteegenhaus in Köln-Sülz eingeführt.

In der Klettenberger Gemeinde unterstützt Kurbjeweit mit einer halben Stelle insbesondere die Gemeindearbeit ihrer Kollegin Susanne Beuth, die zudem als Synodalassessorin im Kirchenkreis Köln-Mitte fungiert. Bis Ende Januar 2015 hatte Pfarrerin Dr. Julia Strecker diesen Entlastungsdienst versehen.

Vater war Pfarrer in der Nordeifel
1961 in Wuppertal geboren, wuchs Kurbjeweit in Roetgen auf, in der Nordeifel, nahe der Grenze zu Belgien. Dort, in einem katholisch dominierten Umfeld, amtierte ihr Vater als evangelischer Pfarrer. „In einem Eifeldorf kommt einem die Welt klein vor“, erinnert Kurbjeweit. So nahm sie dankbar die Angebote der ortsübergreifenden Jugendreferatsarbeit unter anderem mit regelmäßigen Freizeiten wahr. Schließlich bildete sich der Wunsch heraus, „mir das alles selber anzueignen, mir Kirche von innen anzusehen“.

Prägende Zeit in Bonn
Ihr 1982 in Bonn aufgenommenes Theologie-Studium setzte sie in Tübingen und Amsterdam fort. Das Vikariat absolvierte sie in der Evangelischen Kirchengemeinde Menden und Meindorf in Sankt Augustin. Als großen Glücksfall bezeichnet sie ihre nächste Station. In der Evangelischen Trinitatiskirchengemeinde Bonn arbeitete sie sieben Jahre, zunächst im Hilfsdienst, später im Sonderdienst zur Unterstützung von Pfarrer Burkhard Müller, Superintendenten des Kirchenkreises Bonn. Die Bonner Gemeinde erlebte sie als offene Gemeinschaft, die sich kritisch mit aktuellen Gesellschaftsfragen auseinandersetzte, spricht Kurbjeweit von einer sehr prägenden Zeit.

Neubeginn mit Mitte 50
Mit 35 Jahren wechselte die Theologin mit ihrer Familie nach Köln, in die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes. „Mit ausschlaggebend war, dass mein Mann bereits länger in Köln als Gymnasiallehrer tätig gewesen ist“, so die dreifache Mutter. 17 Jahre amtierte die Pfarrerin in der Nippeser Gemeinde. „Dann hatte ich das Gefühl, mit Mitte 50 irgendwo neu anfangen zu müssen“. Sie empfindet es als wunderbare Fügung, dass die Landeskirche ihrer Bewerbung auf die Stelle in Klettenberg entsprochen und sie dort eingesetzt habe. „Ich hoffe sehr, dass es für beide Seiten, für die Mitglieder der Gemeinde und für mich, eine gute Zeit wird.“ Schon im Einführungsgottesdienst und beim anschließenden Empfang im Tersteegenhaus fühlte sie sich in einem „netten, repräsentativen Rahmen“ sehr willkommen geheißen.

Arbeit mit Menschen mit und ohne Behinderung
In Nippes bildeten Kinder-, Familien- und Seniorenarbeit ihre Schwerpunkte. In der Klettenberger Gemeinde ist sie über die allgemeinen Aufgaben hinaus vor allem mit der Konfirmandenarbeit und der Begleitung von Menschen mit Behinderung betraut. Kurbjeweit freut sich auf die neue Herausforderung. Bereits 1980/81 habe sie innerhalb ihres Freiwilligen Sozialen Jahres Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen mit und ohne Behinderung im gleichberechtigten Miteinander sammeln können.

Viel Erfahrung in der Ökumene
„Ökumene ist mir wichtig“, stellt Kurbjeweit fest. Auf diesem Gebiet bringe sie eine große Offenheit und viel Erfahrung mit. Bedingt auch durch ihr familiäres Umfeld: Ihr Gatte ist katholisch getauft, unterrichtet am Erzbischöflichen Irmgardis-Gymnasium in Köln-Bayenthal. „Wir empfinden das Thema als sehr bereichernd, die jeweils eigene Tradition wird gespiegelt.“

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich