You are currently viewing Auszeichnung mit dem „Klimalöwen Bergheim“

Auszeichnung mit dem „Klimalöwen Bergheim“

Eine besondere Auszeichnung erhielt jüngst die Kindertagesstätte Friedrich Fröbel der Evangelischen Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen zusammen mit der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbh (ASG): den Klimalöwen der Stadt Bergheim. Entwickelt wurde der Klimalöwe 2009 aus dem Stadtwappen der Kreisstadt. Der Klimalöwe, gemeinsam mit dem Slogan „Bergheim macht sich stark“, zeichnet Projekte und Maßnahmen zum Klimaschutz in Bergheim aus. Überreicht wurde er von Bürgermeisterin Maria Pfordt.

Verbesserung des Wohnklimas
Die Jury fand besonders bemerkenswert, „dass bei den Umbaumaßnahmen der Kita Friedrich Fröbel zahlreiche ökologische Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnklimas und zur Energieeinsparung durchgeführt wurden, die über die von der neuen Energiesparverordnung geforderten Maßnahmen hinausgehen“. Die Mitglieder der Jury kommen unter anderem von der Energieagentur NRW und der Verbraucherzentrale Bergheim. Der Energiebeauftragte der Stadt Bergheim gehört ebenfalls dazu.

Rückzug in einen geschützten Raum
Andrea Homann, die ihr Kind in der Kita untergebracht hat, ist am stärksten von der neuen Größe der Einrichtung begeistert: „Die Kinder haben jetzt ein sehr großes Platzangebot, einen Raum als Cafeteria, mehr Spielbereiche, eine riesige Bauecke, einen Schlafraum und sogar einen Vorschulraum“. Wenn ein Kind wolle, könne es sich aus der großen Gruppe in einen kleinen Raum zurückziehen.

Zwei symmetrisch angeordnete Anbauten
Um den Preis beworben hatte sich die Antoniter Siedlungsgesellschaft, die den Umbau und die Erweiterung der Kindertagesstätte Friedrich Fröbel entworfen und geplant hat sowie die Bauleitung übernahm. Bauherr und Mitentwickler des Konzepts war die Evangelische Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen. Notwendig war der Bau, um eine größere Kinderzahl betreuen zu können. Zwei symetrisch angeordnete Anbauten wurden an die 1994 errichtete, zweigruppige Kindertagesstätte angegliedert. Bei diesen Baukörpern wurde besonders auf die ökologische und baubiologische Qualität der Baustoffe geachtet. Ein zweites wichtiges Ziel war die Energieeinsparung, die schon bei den verwendeten Baumaterialien im Blick war: So bestehen die Mauern aus natürlichen Tonziegeln, deren Lufteinschlüsse natürlich dämmen. Dadurch konnte auf eine separate Dämmschicht aus Kunststoff oder Steinwolle verzichtet werden.

Auf Tropenholz wurde verzichtet
Auf diese Weise wurden die bauphysikalischen Eigenschaften des Materials für Wärme-, Schall- und Brandschutzzwecke genutzt. Die kindgerechten Gebäude haben Fenster aus einheimischem Lärchenholz, auf die Verwendung von Tropenholz wurde völlig verzichtet. Für ein gesundes Raumklima sorgen unbehandelte Holzdecken, eine Dachbegrünung und natürlich farbige Linoleumböden. Nach dem Umbau gibt es jetzt einen Raum als Spielecke und Bühne für Rollenspiele. Ein weiterer Raum kann unter anderem als Bau- und Konstruktionsecke genutzt werden.

Fenster für die ganz Kleinen
„Was die Kinder toll finden, ist die Front mit dem bodennahen Fenster, aus dem sie rausgucken können, selbst die ganz Kleinen, wenn sie am Boden spielen“, freut sich die Leiterin der Kita, Frauke Leist. Durch die beiden Eckanbauten habe der Hof jetzt einen Innenhofcharakter bekommen. „Das macht das Gelände in meinen Augen viel schöner“, sagt die Leiterin. Der Hof biete einen geschützten Raum, gerade für die Jüngsten, „die fühlen sich dann nicht so verloren“. Nach den Umbaumaßnahmen nimmt die Kita jetzt auch Zweijährige auf. Einer der Gründe übrigens für den Umbau. „Wir haben uns relativ früh bemüht, den Einstieg zu bekommen für U3 (Betreuung der unter Dreijährigen), erklärt Pfarrer Thorsten Schmitt. „Es ist für uns die große Herausforderung, dass die Kitas handlungsfähig und überlebensfähig bleiben“. Das sei nur mit der Aufnahme der unter Dreijährigen möglich, da die Geburtenrate sinke. Der Klimalöwe ist für Schmitt eine Anerkennung des angewandten Konzepts: „Ich finde, die Auszeichnung ist eine Bestätigung dafür, dass wir ökologisches Bauen im Blick haben“.

„Die ASG ist sehr zufrieden mit diesem Projekt“
Michael Kress, planender Architekt der ASG, nahm neben Frauke Leist und Horst Adler, Presbyter der Evangelischen Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen, den Preis persönlich entgegen. Guido Stephan, Geschäftsführer der ASG, ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, zur Verleihung nach Bergheim zu fahren. „Die ASG ist sehr zufrieden mit diesem Projekt“, so Stephan. „Dass die Kita Friedrich Fröbel für die Auszeichnung ausgewählt worden ist, hat uns sehr gefreut und zeigt, dass wir mit unseren Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind“. Seit mehreren Jahren setzt die ASG bei Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen auf regenerative Energie und bringt hochwertige Wärmedämmung an. Zuletzt hat sie in Porz in einer Wohnanlage mit 24 Wohnungen zusätzlich zur Wärmedämmung noch Wohnungen mit Zentralheizungen ausgestattet, die durch eine solarthermische Anlage unterstützt werden. Auch eine Photovoltaik-Anlage zur Stromgewinnung wurde dort errichtet.

Bundesweit die einzig evangelische Immobiliengesellschaft
Die Antoniter Siedlungsgesellschaft mbh im Evangelischen Kirchenverband Köln ist bundesweit die einzige Immobiliengesellschaft, die zu 100 Prozent evangelisch ist. Sie wurde 1951 gegründet, um auch Menschen mit Wohnraum zu versorgen, die nur geringe Chancen haben, eine Bleibe auf dem Wohnungsmarkt zu bekommen. Zu den Aufgaben der ASG gehört es, Wohnungen zu bauen und zu verwalten sowie Kirchengemeinden technisch und finanziell zu betreuen, die Wohnungen oder Pflegeheime bauen. Außerdem beaufsichtigt die Gesellschaft Wohnungen und verwaltet Grundstücke für den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region.

Text: Angelika Knapic
Foto(s): Uwe Schmitz