Mitten im Herbst an den nächsten Advent denken – ein paar Menschen tun das bereits seit Wochen, denn: Auch in diesem Jahr startet wieder die EKD-weite Kampagne „Advent ist im Dezember“.
Rhythmen und Rituale
Bereits letztes Jahr sagte die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann: „Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie wichtig Rhythmen und Rituale sind.“
Ja, Rhythmus gehört zum Leben der Menschen. Dies weiß nicht nur die Bibel, sondern das haben Menschen seit Jahrhunderten erfahren: Es tut gut, mit abgegrenzten Zeiten, mit Rhythmen, die unser Leben gliedern, zu leben. Sie geben Zeit zum Aufatmen, sie geben der Seele Raum zum Innehalten und Entspannen. Es gibt einen Rhythmus des Lebens, einen Rhythmus des Jahres, einen Rhythmus des Tages. Seit Jahrhunderten ist dieser Rhythmus für viele von der christlichen Tradition geprägt.
Gegen die Beliebigkeit
Gerade die Adventszeit ist eine besondere Zeit des Jahres. Es ist eine Zeit der Einkehr und der Stille, der Vorfreude und der Erwartung. Nach dem Ewigkeitssonntag (Totensonntag) ist für vier Wochen Raum, sich auf Weihnachten vorzubereiten. Doch manche wollen aus den vier Wochen fünf, sechs oder mehr machen. An manchen Orten sind bereits Mitte November Straßen und Geschäfte weihnachtlich geschmückt. Worauf sollen wir uns eigentlich noch freuen, wenn der Lebkuchen schon ab August auf dem Tisch steht, alles immer gleich verfügbar und damit beliebig ist?
Die vier Adventssonntage
Die vier Sonntage im Advent unterstreichen den doppelten Charakter des Wartens: Warten auf die Ankunft (lat. adventus) Jesu und Warten auf seine erhoffte Wiederkehr am Ende der Zeiten. Jeder Sonntag hat ein eigenes Gepräge und gestaltet so die weihnachtliche Vorgeschichte:
1. Advent: Einzug Jesu in Jerusalem,
2. Advent: Wiederkunft Christi,
3. Advent: Johannes der Täufer (Vorläufer Jesu),
4. Advent; Maria (Mutter Jesu).
An jedem Sonntag wird eine weitere Kerze auf dem Adventskranz entzündet. Viele Menschen besuchen einen Adventsbasar oder einen Weihnachtsmarkt, um sich auf das Weihnachtsfest einzustimmen.
„Können Sie noch warten?“ auf die Zeit der Vorfreude, darauf, dass die nachdenklich stimmende Dunkelheit des November vom wärmenden Kerzenschein im Advent abgelöst wird? Die Adventszeit mit ihren besonderen Farben und Düften, mit Lichterglanz und Weihnachtsbäckerei braucht ihren festen Rahmen, wenn sie ihre Bedeutung und ihren Sinn nicht verlieren soll. Nur dann können wir wahrnehmen und erleben: „Kommt Zeit, kommt Advent“, die Ankunft Gottes.
Materialien
Um als Christinnen und Christen die Adventszeit mit ihren Besonderheiten zu erhalten, hilft nur eines: Überall darauf aufmerksam machen. Darum gibt es jetzt schon im Internet-Shop der EKD einige Materialien wie Plakate, Broschüren, Postkarten oder Streichholzbriefchen:
Etwa das DIN-A-3-Plakat „Kommt Zeit, kommt Advent“, für nur 30 Cent pro Stück hier zu bestellen – oder Plakate in anderen Größen und mit anderen Moriven, etwa der „Vorfreude“ oder der Frage „Können Sie noch warten?“
Ähnlich die Frage auf der Postkarte, die man für 12 Cent das Stück hier bestellen kann: „Kannste nicht warten?“, heißt es da.
Die Zündholzbriefchen gibt es jeweils zu 100 Stück mit 20 Zündhölzern pro Briefchen, zu bestellen hier: Die kleine Aufmerksamkeit nicht nur im Advent. Die Briefchen eignen sich als kleines Geschenk beim Gottesdienst, bei Festen oder bei Aktionen
Foto(s): EKD