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75 Jahre Johanneskirche in Köln-Brück

Der Auftakt zum Jubiläum der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Brück war kalorienreich, aber geschmackvoll. Als das Kuchenmesser das süße Kirchenlogo auf der Geburtstagstorte erst einmal zerteilt hatte, war es auch um die einzelnen Stücke der Marzipan-Buttercremetorte schnell geschehen, die sich fortan einer nicht enden wollenden Nachfrage erfreuten. Gefeiert wurden 75 Jahre evangelische Johanneskirche.

Jubiläumstorte von Taufmutter
Für Pfarrerin Wilma Falk-van Rees sind gerade auch solch unbeschwerte Momente in geselliger Runde Ausdruck einer zusammengewachsenen Gemeinschaft. „Es ist einfach schön, so ein Gemeindefest gemeinsam feiern zu können. Dazu braucht es allerdings ganz viele helfende Hände und das Tolle ist, die kommen hier dann auch alle herbei. Die Jubiläumstorte hat eine Taufmutter und Konditorin angefertigt“, freute sich die Hausherrin über die mannigfaltige Unterstützung aus dem ganzen Veedel und einen außergewöhnlich guten Besuch.

Beschwingtes abendliches Konzert
Mit ihrem traditionellen Herbstfest hat die Gemeinde der evangelischen Johanneskirche die Jubiläumswoche anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens eingeleitet. Rund um die altehrwürdige Kirche, deren Turm zum Fest ein orangefarbenes Schleifchen zierte, herrschte den ganzen Tag über Hochbetrieb. Auf einer Bühne neben dem Haupteingang wechselten sich unterhaltsame Programmpunkte wie der äußerst gelenkige Auftritt der flinken Breakdancer-Nachwuchsgruppe des Dellbrücker Tanzstudios „Körperzeit“ oder das beschwingte abendliche Jazz-Konzert der Band „Luft nach oben“ ab.

Packender Zweikampf
Die Pänz erwartete im Kirchgarten ein attraktives Spielangebot, das sie unter anderem in die Rolle eines übergewichtigen japanischen Sumo-Ringers schlüpfen ließ, der sich in einem Kräfte zehrenden Zweikampf beweisen musste. Dank zahlreicher tollpatschiger Slapstick-Einlagen strapazierten die gut gepolsterten Duelle der Schwergewichte jedoch vor allem die Lachmuskeln aller Beteiligten. Gelebte Ökumene war beim Herbstfest vielerorts anzutreffen. So übernahmen fleißige Helfer der katholischen Nachbargemeinde St. Hubertus zeitweise den Bierstand, während „staatse Käls“ der Bürgergemeinschaft Brück bereitwillig am Grill Regie führten. Neben der Preise-Auslage der viel beachteten Tombola, die mit hochwertigem Spielzeug bestückt war- als Hauptgewinn lockte ein Reisegutschein im Wert von 200 Euro – erwies sich auch eine Schautafel mit Hochzeitsbildern von Paaren die sich einst in der Johanneskirche das „Ja-Wort“ gegeben hatten, als einer der Hingucker. „Die Fotos der Hochzeitspaare sind interessant und hin und wieder auch lustig“, warb Fest-Moderator und Fördervereinsvorstand Walter Kieback, sich an der Fotowand auf Ahnensuche durch die Jahrzehnte zu begeben.

Einladung zu weiteren Feierlichkeiten
Die Grundsteinlegung der Johanneskirche erfolgte am 24. Januar 1937 und bereits im Sommer des selben Jahres, am 18. Juli, konnte die Kirche in Dienst genommen werden. In den 50er Jahren trennte sich die Brücker Gemeinde von ihrer Dellbrücker Muttergemeinde, die heute gemeinsam mit Merheim einen eigenen Gemeindebezirk bildet. All dies ist in einer neu erschienen Festschrift nachzulesen, die beim Herbstfest schnell vergriffen war. Während der Jubiläumswoche bis zum 23. September 2012 finden rund um die Johanneskirche täglich zahlreiche Veranstaltungen statt. Am Freitag, 21. September, steht ab 10 Uhr ein Gemeindeseminar zum Thema „Bibliolog- eine packende Methode der Textauslegung“ auf dem Programm. Am Sonntag, 22. September, 12 Uhr, lädt das Matthias-Claudius-Heim zum „Tag der Offenen Tür“ anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens ein. Ab 15 Uhr gibt es einen Vortrag von Professor Volker Neuhaus und eine Ausstellungseröffnung mit Bildern von Matthias Claudius mit einem musikalischen Rahmenprogramm. Ebenfalls ab 15 Uhr wird das Kinderkonzert „Ein tierisches Vergnügen“ im Saal des Matthias-Claudius-Heim veranstaltet. Zum Festgottesdienst mit Posaunenchor lädt die Gemeinde für Sonntag, 23. September, 11 Uhr, ein. Die Predigt hält Superintendentin Andrea Vogel.

Text: Markus Frey
Foto(s): Markus Frey