You are currently viewing Von 2008 bis 2017 wird gefeiert: Neues Logo wirbt für Luther-Dekade der Evangelischen Kirche in Deutschland

Von 2008 bis 2017 wird gefeiert: Neues Logo wirbt für Luther-Dekade der Evangelischen Kirche in Deutschland

Im September 1508 kam Martin Luther nach Wittenberg. Am 31. Oktober 1517 soll er dort an der Schlosskirche seine berühmten 95 Thesen angeschlagen haben, was als Beginn der Reformation gilt. Solche Daten wollen gefeiert werden: Mit einem neuen Logo werben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die beteiligten Bundesländer darum jetzt für die Luther-Dekade, die im September in Wittenberg beginnt. Die Jubiläumsveranstaltungen dauern bis in das Jahr 2017 – 500 Jahre nach dem Wittenberger Thesenanschlag – und sie sollen die Chance bieten, die Bedeutung und Wirkung der Reformation darzustellen.

Das Logo, das die Offenbacher Agentur M.A.D. entworfen hat, zeigt das bekannte Luther-Porträt von Lucas Cranach d.Ä. in einer Pixelgrafik. Darunter steht geschrieben: „Luther 2017. 500 Jahre Reformation“. Es wurde nach einem öffentlichen Wettbewerb aus 23 Vorschlägen ausgewählt.

Neben der feierlichen Eröffnung am 21. September 2008 in Wittenberg und zahlreichen Vortragsveranstaltungen ist eine Ausstellung zum Thema „Das protestantische Pfarrhaus“ geplant. Ferner sollen internationale Filmemacher gewonnen werden, um acht Spielfilme zu drehen, die die Themen der Reformation „in moderne Dramen umsetzen“, wie der Dekade-Beauftragte des Rates der EKD in Wittenberg, Stephan Dorgerloh, sagte. Es sei eine große Herausforderung, über zehn Jahre hinweg das Reformationsjubiläum so zu gestalten, „dass man am Ende noch ungestraft das Wort Luther in den Mund nehmen kann“, betonte er. Daher sollten die Themen immer wieder wechseln. „Es geht um die theologische Wiederentdeckung der Impulse der Reformation“, erläuterte der EKD-Beauftragte.

Der Starttermin für all die geplanten Feierlichkeiten wurde mit Bedacht auf den September gelegt: Im Herbst 1508 kam Martin Luther (1483-1546) erstmals nach Wittenberg. An der neu gegründeten Wittenberger Universität lehrte der Augustinermönch in der Folgezeit als Dozent Philosophie. Die Luther-Dekade soll vorbereiten auf das Reformationsjubiläum 2017 – den 500. Jahrestag von Luthers Thesenanschlag am 31. Oktober 1517.

In den zehn Jahren bis zu dem Großereignis sind eine Vielzahl von Veranstaltungen, Seminarreihen und Ausstellungen geplant. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den mitteldeutschen Lutherstädten Wittenberg, Eisleben, Erfurt und Eisenach. Auch die Tourismuswirtschaft hat das Ereignis mit internationaler Ausstrahlung bereits voll im Blick. Bei der Vorbereitung des Reformationsjubiläums wirken Kirche, Staat und Gesellschaft zusammen. Im Herbst vergangenen Jahres wurde ein Kuratorium unter Vorsitz von Bischof Huber gebildet, das sich mit grundsätzlichen Fragen der Vorbereitung befasst. Ein Lenkungsausschuss ist für die Koordination der beteiligten Einrichtungen zuständig. Zudem gibt es einen wissenschaftlichen Beirat, der von dem Kieler Kirchengeschichtler Johannes Schilling geleitet wird.

Weltweit rund 400 Millionen Protestanten sehen in dem Wittenberger Thesenanschlag und seinen historischen Folgen ihre geistlichen und konfessionellen Wurzeln. Die Luther-Dekade steht unter dem Motto „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“.

Text: EKD/AL
Foto(s): EKD