Nach mehr als dreißigjähriger Tätigkeit als Kantor der Kartäuserkirche geht Peter Neumann in den Ruhestand. Kirchenmusikdirektor  Neumann, der  weit über die Grenzen seiner Gemeinde hinaus bekannte Organist und Dirigent verabschiedete sich in der Kölner Philharmonie mit einer viel beachteten Aufführung des „PAULUS“ op. 36 von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Großartiger Interpret von Chor- und Orchesterwerken verschiedener Epochen
Der 1940 in Karlsruhe geborene Neumann, der in den letzten Jahrzehnten seinen Arbeitsplatz auf der Orgelbank in der Kartäuserkirche hatte, konnte sich in dieser Zeit neben seinem exzellenten Ruf als Konzertorganist und Orgellehrer an der Kölner Musikhochschule einen großartigen Namen als Interpret von Chor- und Orchesterwerken verschiedener Epochen erarbeiten. So hat er sich in den letzten Jahren vor allem als Dirigent profiliert und sich mit dem Kölner Kammerchor, der Kartäuserkantorei und dem Collegium Cartusianum drei gepflegte Klangkörper herangebildet, mit denen er seine musikalischen Interpretationen in die Tat umsetzt. Zusätzlich konzertierte er als Gastdirigent unter anderem mit dem Niederländischen Kammerchor, dem Südfunkchor Stuttgart, der Schola Cantorum Tokio, dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam, dem Jerusalem Symphonie Orchester und dem Chor und Orchester des Teatro Communale Bologna.

Kölner Kammerchor: renommiert bei allen bedeutenden Festivals Europas
Bereits 1970 gründete Peter Neumann den Kölner Kammerchor, der je nach Musikstil projektweise in einer Besetzung zwischen 15 und 40 Sängerinnen und Sängern musiziert. Seit dem „Gran Premio Città di Arezzo 1982“ war das renommierte Ensemble regelmäßig bei bedeutenden Festivals in Deutschland, Italien, Belgien , England, Frankreich, Spanien, den Niederlanden und der Schweiz zu Gast. Zugleich hat Peter Neumann mit dem Kölner Kammerchor eine Vielzahl von CD-Produktionen eingespielt: Neben der Gesamtaufnhame der Kirchenmusik Mozarts bei EMI wurden viele weitere CDs mit Werken von Monteverdi, Durante, Bach, Händel, Schubert, Schumann und Brahms aufgenommen, die zum Teil sogar mit Schallplattenpreise ausgezeichnet wurden.

Kartäuserkantorei: Erfolge in Jerusalem, Budapest, Rom und Amsterdam
Für größere musikalische Besetzungen, vor allem für das oratorische Singen, fand sich 1975 unter Leitung von Peter Neumann die Kartäuserkantorei zusammen, die sich vorwiegend als Klangkörper für die Oratorien von Georg Friedrich Händel und für romantische Musik von Mendelssohn Bartholdy und Brahms bis Fauré, Mahler und Schönberg versteht. Nicht nur im Kölner Konzertleben der Philharmonie spielte die Kartäuserkantorei in den letzten drei Jahrzehnten eine tragende Rolle. Konzertreisen führten den Chor unter anderem bis nach Jerusalem, Budapest, Rom, Amsterdam und andere Kulturmetropolen. Zugleich stand die Kartäuserkantorei neben der Konzerttätigkeit auch stets als Klangkörper für die Kantatengottesdienste in der Kartäuserkirche zur Verfügung.

Collegium Cartusianum: Orchester von Weltruf
Als musikalischen Partner seiner Chöre rief Peter Neumann das das auf Originalinstrumenten spielende Collegium Cartusianum ins Leben. Nicht zuletzt durch die Mitwirkung bei der Gesamteinspielung der Messen Wolfgang Amadeus Mozarts hat sich das Orchester inzwischen Weltruf erworben und ist mittlerweile unter Leitung von Peter Neumann bei bedeutenden Festivals in Europa, zum Beispiel bei den BBC Proms, dem Flandern Festival und den Händel-Festspielen in Halle aufgetreten.

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