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Neue Leiterin im „Lindweiler Treff“

Der „Lindweiler Treff“ hat eine neue Leiterin: Katja Neumann engagiert sich bereits seit 2006 als Medienpädagogin in Lindweiler. Nach ihrem Studium zur Diplom-Pädagogin an der Universität zu Marburg 2004 arbeitete sie zunächst beim ZDF in Mainz. Ein Jahr später zog sie nach Köln und betreute hier medienpädagogische Projekte der SK Stiftung sowie ein Onlineportal für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Im „Lindweiler Treff“, dem Arbeitslosen- und Begegnungszentrum im Kölner Norden, hat Katja Neumann die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien ausgebaut und im vergangenen Jahr auch die Seniorenarbeit. Seit Mai 2010 ist die Wahl-Kölnerin zudem Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin der Sozialgenossenschaft „Fundus eG“ in Köln-Seeberg. Über ihre neue leitende Aufgabe in Lindweiler gibt die 32-Jährige im folgenden Interview Auskunft:

Was schätzen Sie an Lindweiler? Was beeindruckt Sie besonders?
Neumann:
Wo soll ich anfangen? Das vielfältige Engagement sowohl der Bürger als auch der Institutionen vor Ort sowie die kurzen Dienstwege gefallen mir sehr. Wenn hier jemand Hilfe braucht, ziehen alle an einem Strang. Es imponiert mir, wenn Menschen in einer scheinbar ausweglosen Situation die Kraft finden, sich – auch mit unserer Unterstützung – am eigenen Schopf wieder herauszuziehen.

Wo sehen Sie die Schwerpunkte des „Lindweiler Treff“?
Neumann:
Unsere Aufgabe besteht darin zwischen den verschiedenen Ebenen zu vermitteln, zu koordinieren und zu vernetzen. Wir sammeln die Themen des Stadtteils und machen sie öffentlich. Wir kämpfen gemeinsam gegen Armut, Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit im Stadtteil. Aber auch für den einzelnen Menschen sind wir da: Bei akuten Problemen bieten wir persönliche Beratung und schnelle Hilfe an und vermitteln bei Bedarf in andere Hilfesysteme.

Was planen Sie 2012 im „Lindweiler Treff“?
Neumann:
Unter dem Motto „Mer sin dä Lindweiler Treff“ sollen unsere Ehrenamtlichen im nächsten Jahr hinsichtlich ihrer Rolle und Identifikation geschult werden. Sie sind ja eine tragende Säule des „Lindweiler Treff“. Im hauptamtlichen Team werden wir zu Jahresbeginn – hoffentlich – auf meiner bisherigen Stelle eine neue Kollegin oder einen neuen Kollegen haben. Im Juni steigt dann das große Stadtteilfest, bei dem wir wie in den vergangen Jahren auch, die Koordination übernehmen. Das Fest findet nur alle fünf Jahre statt und beteiligt Institutionen und Bürger aus Lindweiler und dem Stadtbezirk Chorweiler. Bis März soll das Integrierte Handlungskonzept unter Beteiligung der Bürger erstellt sein. Nach jahrelanger Arbeit und noch längerem Atem dient es auch dazu, eine langfristige Verbesserung für die Menschen im Stadtteil zu erreichen und die Arbeit vor Ort finanziell besser abzusichern.

Was wünschen Sie sich in Ihrer neuen Funktion als Leiterin?
Neumann:
Bei der Feier zu meiner Einführung hat mich der starke Rückhalt der Beteiligten auf unterschiedlichen Ebenen sehr gestärkt. Ich freue mich darüber, diese Arbeit hier vor Ort leisten zu dürfen. Ich wünsche mir weiter so viele Hände, die das Projekt mittragen, im Stadtteil, im Stadtbezirk und darüber hinaus. Und dann wünsche ich mir natürlich eine langfristige Finanzierung unserer Arbeit. Ein ganz wichtiger Schritt dabei ist die diesjährige Diakoniespende des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, das ist für uns eine tolle Sache. Für die Menschen im Stadtteil wünsche ich mir Begegnung und Verständnis, ein gutes Miteinander und eine Verbesserung von so mancher Lebenssituation.

Text: Martina Schönhals
Foto(s): Martina Schönhals