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Die Kulturkirche Köln ist bei der 7. litCologne wieder ein häufig gebuchter Spielort: 14 spannende literarische Angebote zwischen 9. und 19. März 2007

9. März 2007, 19 Uhr: gefeierte Krimiautorin in Spanien
Alicia Giménez-Bartlett mit Andrea Sawatzki in den dunklen Gassen von Barcelona

Die Brutalität dieses Verbrechens verschlägt selbst der schlagfertigen Inspectora Petra Delicado die Sprache: ein toter Stadtstreicher, fürchterlich zugerichtet. Alicia Giménez-Bartlett, die international gefeierte Krimiautorin Spaniens, erzählt in ihrem neuen Roman Samariter ohne Herz von einem Verbrechen, das Werte wie gutbürgerliche Anständigkeit und Wohltätigkeit fragwürdig werden lässt.
Moderation: Stefan Barmann, deutscher Text: Andrea Sawatzki

Tickets: 10.- Euro plus VVK. Tickets an allen offiziellen Vorverkaufsstellen

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10. März 2007, 19.30 Uhr: Habe ich Angst?
Anna Politkovskajas Tagebuch einer mutigen Frau – Sonia Mikich, Andrej Nekrasov, Günter Wallraff
Die bekannte russische Journalistin Anna Politkovskaja ist am 7.10.2006 in Moskau Opfer eines brutalen Mordanschlags geworden. Die Tat hat weltweit Trauer und Entrüstung hervorgerufen. Das Russische Tagebuch entstand zwischen Dezember 2003 und September 2005. Anna Politkovskajas Aufzeichnungen beginnen mit Putins Kampagne zu seiner Wiederwahl und enden mit der eindringlichen Frage: Habe ich Angst? Dabei geht es ihr um politische Ereignisse ebenso wie um die Stimmung in der Bevölkerung. Ein Bericht aus erster Hand.

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11. März 2007, 19.30 Uhr: ein Märchen
Michel Tournier und die tausend Farben der Liebe
Pierrot hat seine Bäckerei wegen Liebeskummer geschlossen, er hat seine große Liebe, die Weißwäscherin Colombine, verloren. Pierrots Leben findet nachts statt und Colombines tags, so war sie empfänglich für das Werben des Malers Harlekin. Der große französische Romancier Michel Tournier („Der Unhold“) hat mit Pierrot oder die Farben der Liebe ein Märchen geschrieben, das zeigt, dass man sich auf der Suche nach der wahren Liebe nicht blenden lassen darf.

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12. März 2007, 20 Uhr
„Die ganze Süße der Jugend ist Rattelschneck“ (Wiglaf Droste)
Rattelschneck, das sind Comics (Titanic, SZ), in denen Menschen aus dem Kino kommen und feststellen: „Wenn der Film sagen wollte, dass Frauen nicht zum Sextourismus fähig sind, weil es ihnen um Liebe geht, find ich ihn doof.“
Oder wenn Fleischsalatstullen beseelt sind von dem Wunsch, gegessen zu werden, und vergeblich versuchen, Mensch und Tier zum Verzehr zu verführen. Ein Dia-Abend der besonderen Art von Marcus Weimer und Olav Westphalen, den Vätern von Rattelschneck.

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13. März 2007, 19 Uhr
Frauen, Kinder und Karriere: Iris Radisch und Julia Franck
Durch die panischen Gebärkampagnen der letzten Monate geraten Frauen, die Kinder und Karriere wollen, in Misskredit. Die Gleichberechtigung muss verteidigt werden. Mit Kindern kommt die Moderne ins Stottern, doch ohne auch. Mit diesem Paradox müssen wir leben. Wie wir das schaffen, beschreibt in Die Schule der Frauen die Literaturkritikerin Iris Radisch (geb. 1959, 3 Kinder). Die Schriftstellerin Julia Franck (geb. 1970, 2 Kinder, „Lagerfeuer“) diskutiert mit ihr.

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13. März 2007, 21.30 Uhr
Jochen Malmsheimer ist der König auf Camelot
Der König auf Camelot von T. H. White – wohl der witzigste Ritterroman um König Arthur und seine Tafelrunde, um die mächtige Fee Morgan und den Zauberer Merlin und die Suche nach dem Heiligen Gral. Ein magisches Buch über die magische Welt des Mittelalters: über harte Männer, Abenteuer und zarte Liebesbande. „Das Schwert im Stein“, der erste Teil der Saga, erzählt aus dem Leben des Jungen Wart, der zum König von England wird. Es liest der begnadete Vorleser Jochen Malmsheimer.

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14. März 2007, 18 Uhr
Edward St Aubyn: „Mein Vater drohte, mich umzubringen, wenn ich dieses Buch je schriebe“
Als Kind von seinem Vater vergewaltigt, als 16-Jähriger heroinsüchtig, wusste Edward St Aubyn mit 28: Er wird sich töten – oder einen Roman schreiben. Er hat sich nicht getötet, sondern mehrere viel gelobte Romane geschrieben. In „Schöne Verhältnisse“ schaut er noch einmal tief hinein in die Hölle, der er nur knapp entkommen ist. Es ist das Porträt der adeligen Familie Melrose: amüsant, gebildet, geistreich und unglaublich herzlos.

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14. März 2007, 20.30 Uhr
Die Tagebücher des Harry Graf Kessler mit F.J. Raddatz
Harry Graf Kessler (1868-1937) war Schriftsteller, Diplomat und Kunstmäzen. Seine Tagebücher sind eine einzigartige Quelle zur politischen Geschichte, Kunst und Kultur, geschrieben von einem unerbittlich scharfen Beobachter, sensiblen Denker und Homme de Lettre. „Kessler war der Mann, der in seinen Tagebüchern das alte Europa und seinen langen, schmerzhaften Untergang eindringlicher porträtiert hat als jeder andere.“ (Der Spiegel) Vorgestellt von Fritz J. Raddatz.

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16. März 2007, 18 Uhr
Per Petterson im Kielwasser
Sein Debüt „Pferde stehlen“ machte den Norweger Per Petterson international bekannt. Im Kielwasser erzählt eine tragische Familiengeschichte: Vor sechs Jahren kamen Arvids Vater, dessen Frau und zwei seiner Söhne bei einem Schiffsbrand ums Leben. Allmählich erkennt Arvid seine ambivalenten Gefühle für seinen Vater und legt schichtweise die Geschichte seiner Familie frei. „Eindringlicher kann man von Leuten in ihrer Landschaft nicht erzählen.“ (SZ)

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16. März 2007, 21 Uhr
Marisha Pessl und Nicolette Krebitz und die alltägliche Physik des Unglücks
Es ist hart, 39 Schulen zu besuchen, wenn man aussieht wie eine Eule, die gesamte Weltliteratur kennt und Blue heißt. Als ein rätselhafter Mord verübt wird, muss Blue ihren Beobachtungsposten verlassen und anfangen zu leben. Die alltägliche Physik des Unglücks, Marisha Pessls „wunderbar überquellendes Debüt“ (J. Franzen), ist verzweifelt wie ein Coming of Age, düster wie ein Thriller und verspielt wie ein Wurf flaumiger Welpen.

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17. März 2007, 15.30 Uhr
Heinrich Schafmeister trifft Martha, Bo und den Tod
Marthas kleiner Bruder Bo nervt, will immer Recht behalten und behauptet Sachen, die gar nicht stimmen können. Zum Beispiel, dass er den Himmel für drei Zitronenbonbons und zwei Himbeerlutscher gekauft hat. Und was das Schlimmste ist: Seine Eltern lassen ihm alles durchgehen und bevorzugen ihn die ganze Zeit. Martha ärgert das – bis sie erfährt, dass Bo nicht mehr lange zu leben hat … Dagmar H. Mueller hat mit Die Hälfte des Himmels gehört Bo ein tief bewegendes und zugleich tröstliches Buch über den Tod und das Leben geschrieben. Der Schauspieler Heinrich Schafmeister liest daraus, anschließend erzählt Sandra Schopen vom Ambulanten Kinderhospizdienst von ihrer Arbeit mit betroffenen Familien.

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17. März 2007, 18 Uhr
Julian Barnes lässt Sir Arthur Conan Doyle ermitteln
Arthur und George erzählt eine unbekannte Episode aus dem Leben eines britischen Helden: Arthur Conan Doyle, der Erfinder von Sherlock Holmes, ermittelt höchstpersönlich in einem rassistisch motivierten Justizirrtum. Mit seiner eleganten, präzisen Prosa gelingt es Julian Barnes mühelos, das England des 19. Jh. auferstehen zu lassen und eine Geschichte zu erzählen, so spannend, als stamme sie aus der Feder seines Helden.

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17. März 2007, 20.30 Uhr
Einar Kárason gerät in isländische Turbulenzen
Bequemlichkeit plus gekühltes Bier = Erfolg. Nach dieser Formel lebt Stormur, ein Meister im Schmieden großer Pläne und im Wegstecken von Misserfolgen. Mit Sturmerprobt zeigt Einar Kárason („Die Teufelsinsel“) noch einmal seine stilistische Brillanz und seine Faszination für Antihelden, ihren Überlebenswillen, ihre Gewitztheit, Einsamkeit und Trinksucht. „Ein geborener Erzähler (…) drall und dröhnend, deftig, sozialkritisch, saftig.“ (Die ZEIT)

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18. März 2007, 17Uhr
Rick Moody und Fabian Busch haben Durst nach Glück und Liebe
Eine ganze Branche ist auf der Jagd nach dem Stoff für eine Fernsehsaga, der den Durst nach Glück und Liebe stillen wird. Rick Moody („Der Eissturm“) hat wieder einen Roman geschrieben, seinen „ehrgeizigsten und besten“, so die amerikanische Presse. Wassersucher ist ein Glanzstück – unter messerscharfer Komik pulsiert die Verzweiflung eines Autors an einer Welt, die unmöglich zu bewohnen und unmöglich zu lieben geworden ist.

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18. März 2007, 19.30Uhr
Ingo Schulze und das Handy
Zwischen Abschied und Aufbruch taumeln die Figuren in Ingo Schulzes neuen Erzählungen. Seine Protagonisten kämpfen gegen eine sich ständig beschleunigende Welt, die bis in die eigenen vier Wände reicht. Handy – 13 Geschichten in alter Manier zeugt wieder einmal von der Erzählkunst Ingo Schulzes. Eines Autors, der den zeitgeschichtlichen Ereignissen „offen in die Augen schaut, ohne in Klamauk, Manierismus oder Meinung Erleichterung zu suchen“. (Die ZEIT)

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Tipps
Mehr über die Kulturkirche Köln hier. Alles über die litColgne 2007 hier, allerdings: „Zehn Tage nach Beginn des Kartenvorverkaufs für die diesjährige lit.COLOGNE waren bereits 23.500 Karten verkauft. Das entspricht einer Steigerung des Vorverkaufs gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt von 116%. Es sei dies der beste Vorverkaufsstart seit der Gründung des Festivals vor sieben Jahren gewesen, sagten die Veranstalter.. Bereits Anfang Februar waren einige Veranstaltungen restlos ausverkauft.


Text: Kulturkirche Köln
Foto(s): LitCologne