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Das Diakonische Werk des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region ist neuer Träger des Lindweiler Treffs

1977 gründete die Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Pesch im Stadtteil Lindweiler eine evangelische Begegnungsstätte in Köln-Lindweiler. Nun übergab sie die Trägerschaft in andere Hände. Neuer Träger ist seit Juli das Diakonische Werk des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Mit dem Wechsel ging eine Namensänderung einher: Der neue Name heißt nun Lindweiler Treff. Damit folgte man dem allgemeinen Sprachgebrauch. Obwohl die originäre Bezeichnung „Evangelische Begegnungsstätte und Arbeitslosentreff Lindweiler“ lautete, war selbst auf Kreissynoden stets vom Lindweiler Treff die Rede. Den Trägerwechsel sehen die Verantwortlichen als günstigen Zeitpunkt, die geläufige Kurzform zum offiziellen Namen zu erheben.


Alles bleibt beim Alten
Ansonsten bleibt alles beim alten im Marienberger Weg 17 b. Sozialberatung und Schuldnerberatung, praktische Lebenshilfe, Kleiderkammer und Trödelmarkt, Nachhilfe, Eltern-Kind-Gruppe, Kindergruppe und Frauengruppe, Computergruppen und -kurse für Kinder bis Senioren, Seniorentreff am Dienstag, Arbeitslosenfrühstück am Freitag, Mittagstisch am Montag und Donnerstag, Beratung, Begleitung und Hilfe bei der Arbeitsstellensuche über das Internet – dies alles zählt zu den regelmäßigen Angeboten der sozialdiakonischen Einrichtung im Kölner Norden, inklusive seines im Jahr 2000 eröffneten Café Linternet. Weiterhin findet auch alle 14 Tage der Sonntagsgottesdienst mit Kirchenkaffee statt.

Erste Übernahme einer gemeindlichen Einrichtung
„Wohl erstmalig hat die Diakonie eine gemeindliche Einrichtung übernommen“, spricht Schönewolff von einem Pilotprojekt. Dass der Übernahmeprozess sich hingezogen habe, liege an der intensiven Prüfung des Vorhabens von allen Seiten, erläutert Sozialarbeiterin Sabine Kistner-Bahr. Die langjährige Leiterin des Treffs, in der vier Hauptamtliche und 35 Ehrenamtliche tätig sind, kündigt eine Weiterentwicklung der Einrichtung an. Über die bestehenden Kooperationen hinaus, etwa mit der Katholischen Kirchengemeinde Longerich-Lindweiler, hoffe man auf eine intensivere Vernetzung auch mit kommunalen Einrichtungen. Susanne Schönewolff, stellvertretende Leiterin des Fachdienstes Gemeindebezogene Arbeit / Begleitung Ehrenamtlicher des Diakonischen Werkes, betont die Bedeutung einer Vernetzung. Ausdrücklich strebe man eine Zusammenarbeit mit dem städtischen Sozialamt, Jugendamt und Schulamt an, mit den Ämtern für Kinderinteressen sowie für Familie und Senioren, mit der Fachstelle Wohnen, ebenso mit der ARGE und Arbeitsagenturen.

Aufwertung durch kompetente Fachberatung
Weshalb der Trägerwechsel? „Durch die Reduzierung der gemeindlichen Arbeit sowohl von Pfarrerin Sylvia Wacker, als auch von Pfarrer Klaus Termath war die personelle Begleitung der Arbeit in Lindweiler nicht mehr ausreichend gewährleistet“, begründet die Presbyteriumsvorsitzende Elke Voss. Daher habe man bereits im Laufe des Jahres 2005 einen entsprechenden Förderverein gründen wollen. „Leider haben wir keine Personen gefunden, die sich der Aufgabe gewachsen fühlten.“ Die Alternatividee, dem Vorstand des 1994 aus der Gemeinde hervor gegangenen Fördervereins Lindweiler Netz e.V. zusätzliche Aufgaben zu übertragen, scheiterte am zu großen Zeitaufwand für die Betroffenen. Schließlich zog die Gemeinde die Übergabe an das Diakonische Werk in Betracht. Dessen Zusage wurde mit großer Erleichterung aufgenommen. „Die Öffnung zur Gemeinwesenarbeit in Lindweiler erfährt durch die kompetente Fachberatung im Diakonischen Werk eine Aufwertung“, sagt Voss. Das Diakonische Werk gewährleiste am besten die sachgerechte Begleitung und Fortführung der sozial-diakonischen Arbeit in Lindweiler, so Pfarrerin Wacker. „Zudem garantiert das Verbleiben des Lindweiler Treffs in kirchlicher Trägerschaft eine weitere enge Zusammenarbeit zwischen Diakonischem Werk und unserer Kirchengemeinde.“ Befördert wird diese Verzahnung ebenso durch regelmäßige Treffen, bei denen sich Vertreterinnen der Diakonie einerseits, andererseits der Gemeinde und des Lindweiler Netz e.V. austauschen und absprechen.

Schulterschluss mit der Gemeinde
„Unser Ziel lautet, den Lindweiler Treff mit seiner bewährten Arbeit in einen größeren Zusammenhang zu stellen, ihn in die Arbeitsfelder des Diakonischen Werkes einzubetten. Wir geben fachliche Unterstützung und Begleitung, gewährleisten auch die Qualifizierung Ehrenamtlicher“, sagt Susanne Schönewolff. Sie spricht von einem „Schulterschluss mit der Gemeinde“. Der Diakonie liege die Unterstützung von und die Kooperation mit Kirchengemeinden sehr am Herzen. Keineswegs sei durch den Trägerwechsel die Beziehung zwischen der Kirchengemeinde Köln-Pesch und dem Lindweiler Teff gekappt worden, betont Wacker. „Wir halten die Verbindung aufrecht. Der Seelsorgebezirk Lindweiler bleibt Teil unserer Gemeinde, die auch die Räume zur Verfügung stellt. Dort findet mittwochs der Seniorenclub statt und jeden zweiten Sonntag Gottesdienst. Elementar ist die Arbeit unseres Fördervereins Lindweiler Netz. Er stellt sicher, dass das funktioniert.“ Das finanzielle Risiko könne von der Diakonie nicht getragen werden. „Unser Förderverein fühlt sich weiterhin den Menschen in Lindweiler verpflichtet und wird seine Veranstaltungsangebote und die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im Treff aufrechterhalten“, so Voss.

Offizielle Übergabe am 7. September 2007
Offiziell wird der Lindweiler Treff am 7. September an das Diakonische Werk übergeben. Nach dem obligatorischen Freitagsfrühstück in der Begegnungsstätte kommen um 11 Uhr Vertretende der Kirchengemeinde und des Diakonischen Werkes, Mitarbeitende der Begegnungsstätte sowie Vertretende von Kooperationspartnern zu einer kleiner Feierstunde zusammen.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich