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Zur Vermeidung sprachlicher Missverständnisse: Die Abkürzungsliste der Rheinischen Diakonie hilft.

Wir alle leiden immer mal wieder unter der Krankheit, die ein Leverkusener Kollege neulich den Aküfi nannte. Sie wissen nicht, was das bedeutet? Dann sollten Sie sich schleunigst Infos beim DW holen! Also, der Aküfi ist ein Abkürzungsfimmel, was Infos sind, weiß wahrscheinlich jeder (eher schon sollte erklärt werden, dass dies auch eine Akü ist – für Informationen nämlich, und das „s“ am Ende darum völlig falsch….) Das DW ist in diesem Fall natürlich das Diakonische Werk; genauer: das „DW EKiR“.

Ja, kann schon sein, dass wir Kirchenleute mehr mit Abkürzungen zu kämpfen haben als andere. Und noch was kommt erschwerend dazu: Der Zusammenhang, in dem eine Abkürzung entschlüsselt werden muss, ist so entscheidend, dass eine falsche Zuordnung an dieser Stelle zu wirklich bösen Missverständnissen führen kann!

Fangen wir mal ganz vorne und scheinbar völlig harmlos an: Was bedeutet AA? Das kann ein Kind auf dem Töpfchen machen, das kann das Auswärtige Amt sein, die Anonymen Alkoholiker, klein geschrieben und mit Punkten hinter dem „a“ kann man es zu den Akten (ad acta) legen. Das waren die eher gängigen Bedeutungen. Wir alle sollten aber auch wissen, dass ein Mitarbeitender der Diakonie noch etwas anderes meint, wenn er AA sagt – das Arbeitsamt nämlich. Kurz gesagt: Eine unklare Zuordnung würde uns an dieser Stelle zwischen der bundesdeutschen Agentur für Arbeit und dem Produkt eines Baby-Popos schwanken lassen! Oder – in anderem Zusammenhang: Wenn uns ein Kollege aus der Diakonie sagt, dass er jetzt einen Termin beim AA habe, sollte ihm nicht unbedingt ein Suchtproblem unterstellt werden….

Erste Hilfe zur Vermeidung von (sprachlichen) Unfällen
Darum und aus tausend anderen Gründen ist es eine äußerst verdienstvolle Tat, dass das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland nun eine umfangreiche Liste (diakonischer) Abkürzungen und deren Bedeutung ins Netz gestellt hat.

Da finden sich viele Dinge, die einem wirklich mal jemand sagen muss, will man nicht jahrelang aneinander vorbei reden. „Jump“ zum Beispiel hat nur sehr bedingt etwas mit „springen“ zu tun – es ist das „Jugendsofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit  oder ein Programm zur Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung von Jugendlichen“. Gut zu wissen!

Nicht minder wichtig ist die Tatsache, dass beileibe kein Küsschen zu erwarten ist, wenn Ihnen ein Diakonie-Kollege von „kiss“ spricht, nein, da geht es dann wahrscheinlich eher um eine „Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen“. Liest man diese Abkürzungslliste einmal gründlich durch, fragt man sich ernsthaft, wie man bisher ohne sie einigermaßen unbeschadet durch das (Diakonie-)Leben gekommen ist!
Darum die dringende Empfehlung: Lesen Sie die Liste nicht nur, drucken Sie sie aus und hängen sie am besten an die Wand, vielleicht direkt neben den Erste-Hilfe-Kasten. Genau diese Funktion hat sie nämlich!

Und hier finden Sie die Liste.

Text: Al-Mana
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