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Zur Unterstützung der Prioritätendiskussion der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) gibt es nun ein Forum im Internet

Die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) stellt die Weichen auf Zukunft. Wegen des demografisch bedingten Rückgangs ihrer Mitglieder stellt sie sich langfristig auf sinkende Kirchensteuereinnahmen ein und plant deshalb eine Umstrukturierung ihrer landeskirchlichen Aufgaben. Außerdem wird diskutiert, ob Arbeits- und Dienstrecht sowie die presbyterial-synodale Ordnung verändert werden sollten. Presbyterien, Kreissynoden und die Ständigen Landeskirchlichen Ausschüsse haben die Materialien für den Beratungsprozess über langfristige Prioritäten bei den landeskirchlichen Aufgaben im Rheinland erhalten.
Zum zweiten läuft der Prozess um langfristige Prioritäten, den die Landessynode 2007 auf der Tagesordnung haben wird. In der Frage dieser langfristigen Prioritäten sollen die Presbyterien, Kreissynoden und Ständigen Landeskirchlichen Ausschüsse bis 1. September Stellung nehmen. Inhaltlich geht es um die presbyterial-synodale Ordnung sowie um das Dienst- und Arbeitsrecht.
Während die Entscheidungen des Beratungsprozesses bei verschiedenen Gremien liegen, ist es im Internet möglich, die Diskussion zu verfolgen. Außerdem sind die Beratungspapiere unter www.ekir.de/prioritaeten abrufbar.

Das Forum
„Presbyterien, Kreissynoden und die Ständigen Landeskirchlichen Ausschüsse haben Materialien für den Beratungsprozess über langfristige Prioritäten bei den landeskirchlichen Aufgaben im Rheinland erhalten.  Derzeit laufen parallel zwei Beratungsprozesse in der EKiR: Zum einen der Prozess um mittelfristige Prioritäten, vorbereitet von einem Strukturausschuss und zu entscheiden auf der außerordentlichen Landessynode im Juni 2006.  Zum zweiten der Prozess um langfristige Prioritäten, den die Landessynode 2007 auf der Tagesordnung haben wird.
Was nun die langfristigen Prioritäten angeht, sollen die Presbyterien, Kreissynoden und Ständigen Landeskirchlichen Ausschüsse bis 1. September 2006 Stellung nehmen. Inhaltlich geht es um die presbyterial-synodale Ordnung sowie um das Dienst- und Arbeitsrecht. Unterstützung geben ihnen dabei Materialien, die auch unter http://www.ekir.de/ekir/229_38724.asp abrufbar sind. Dieses Forum ist eine weitere Ressource zur Unterstützung des von der Landessynode beschlossenen Beratungs- und Entscheidungsprozesses.“ So steht es im ersten Eintrag des Diskussionsforums. Noch sind nicht allzu viele Einträge drin – aber es ist eine Chance, die sich wohl wahrzunehmen lohnt. Darum hier eine kleine Zusammenfassung der bisherigen Statements:

Presbyterium oder Kreissynode – wer entscheidet?
Und hier tun sich in der Tat viele Fragen auf, etwa die Idee, den Kirchengemeinden durch Beschlus der Kreisynode eine Aufgaben- und Strukturkonzeption zu geben. „Die Presbyterien werden in dieser Frage entmündigt“, findet ein Nutzer des neuen Internet-Forums.

Noch mehr Last auf Schultern der PresbyterInnen oder mehr Einsatz von Seiten der PfarrerInnen?
Oder: Den Presbytern und Pfarrern soll auferlegt werden sich in puncto Personalführung, Gremienleitung usw. verpflichtend weiterzubilden. „Wer soll das Nicht-Fortbilden sanktionieren? Finden wir dann überhaupt noch Menschen für das Presbyterium?“ fragt der gleiche Nutzer und sieht dies als Aufgabe für Pfarrerinnen und Pfarrer an: „Hier tut eine Reform des Theologiestudiums Not“, schreibt er.

Thema Pfarrstellenbesetzung
KSV und Landeskirche sollen ein Vetorecht erhalten gegen die Einstellung eines Pfarrers. Wieder stellt der Nutzer berechtigte Fragen: „Der KSV hat soviel Termine und soviel zu tun dass ich mich frage ob jetzt bald noch 2 – 3 Kirchenkreismanager in Vollzeit eingestellt werden müssen?“
„Das, was jetzt unter dem Titel Prioritätendiskussion veranstaltet wird, ist erst einmal nur die nicht beweisbare Behauptung, dass man die Hälfte der Pfarrerinnen und Pfarrer in 25 Jahren nicht mehr bezahlen kann“, kritisiert ein weiterer Teilnehmer des Forums und schreibt weiter:  „Auf diese Behauptung setzen dann fantasielose Vorschläge auf, wie man mit dieser Situation umgehen soll.“

Und die Zukunft?
Ein anderer Diskusssionsteilnehmer schreibt: „Es ist zutiefst unsolidarisch, alle Probleme auf den Rücken der aktuellen und nachkommenden Generation zu laden. Es kann nicht sein, dass nur noch 5 Pfarrer (oder eine ähnlich niedrige Zahl) pro Jahr (oder Jahrgang) eingestellt werden. Eine schon vom Gottesdienstbesuch veraltete Kirche würde komplett den Bezug zur aktuellen und kommenden Generation verlieren. „

Demokratieverständnis von Kirche
Die Kritik des ersten Diskussionsteilnehmers mündet eher in Richtung des Demokratieverständnisses von Kirche: „Das ist bald keine Kirche mehr von unten – wollen wir das wirklich?“

Text: EKiR/AL
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