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www.kirche-koeln.de ist jetzt „weitgehend barrierefrei“! Was bedeutet das eigentlich?

Der Begriff „Barrierefreiheit“ benennt die Zielsetzung, Menschen mit Behinderungen, insbesondere Menschen mit eingeschränktem Seh- und Bewegungsvermögen, den Zugang zu den Informationen einer Internetseite zu erleichtern.


Die Umstellung vom alten auf den neuen Aufbau der Website ist für die meisten Benutzer kaum sichtbar, denn die Änderungen betreffen nicht die Gestaltung, sondern die zu Grunde liegende Architektur. Einer der wichtigsten Neuerungen ist, dass sich die Schriftgröße über das Browsermenü („Ansicht“ >> „Schriftgrad“) einstellen lässt, ohne dass die Sichtbarkeit der einzelnen Seitenelemente beeinträchtigt wird.


Blinde Menschen zum Beispiel bewegen sich im Internet mit Hilfe so genannter „Screenreader“ (dt. „Bildschirmleser“), die Wort für Wort den Quelltext einer Internetseite vorlesen. Dies erfordert einen systematischen und logischen Aufbau der Website, damit der Inhalt Zeile für Zeile in sinnvoller Reihenfolge gelesen werden kann.


Bisher wurden bei der Erstellung von Websites meist Tabellen verwendet, um die Inhalte auf dem Bildschirm an die gewünschte Position zu bringen. Für Menschen mit gutem Sehvermögen wird dadurch eine Hilfestellung zur Orientierung auf der Website angeboten. Für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen stellt dies allerdings eine echte Barriere dar, da die Inhalte aus ihrer Perspektive ohne inhaltlichen Zusammenhang auf verschiedene Tabellenzellen verteilt sind.


Die wichtigste Voraussetzung zur Erfüllung der Kriterien einer „weitgehend barrierefreien Website“ ist daher die konsequente Trennung von Gestaltung (Layout) und strukturiertem Bild- und Textinhalt. Bilder also, die „nur zur Verschönerung“ einer Website beitragen, sind nicht zum eigentlichen Inhalt zu rechnen. Bilder, die zu einem Artikel gehören hingegen schon. Diese wiederum sollten im Alternativtext hinreichend beschrieben werden, damit sich Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit eine Vorstellung davon machen können.


Die Website www.kirche-koeln.de ist jetzt „weitgehend barrierefrei“. Das heißt, sie erfüllt zwar nicht alle, jedoch die wichtigsten Kriterien, welchen eine barrierefreie Website genügen sollte. Die „vollständige Barrierefreiheit“ ist zum einen umstritten, weil viele der Kriterien noch immer diskutiert werden, und zum anderen würde sie für eine Website des Umfangs von www.kirche-koeln.de einen zu hohen Arbeitsaufwand bedeuten.


Seit Juli 2002 ist die „Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV)“ in Kraft getreten, welche für Websites öffentlich-rechtlicher Einrichtungen den Zugang zu den Informationen für Menschen mit Behinderungen gewährleisten soll. Als Anbieter von Informationen rund um die evangelische Kirche in Köln und Umgebung ist der Evangelische Kirchenverband Köln und Region an diese Verordnung nicht gesetzlich gebunden. Aber er ist mit der aktuellen Website der moralischen Verpflichtung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik im Rahmen seiner Möglichkeiten durchaus nachgekommen.


Weitere Informationen zum Thema finden Sie im Internet auf der Website „Barrierefreies Webdesign – Ein behindertengerechtes Internet gestalten“ und auf den Seiten der Web Accessibility Initiative (WAI) des W3C (Konsortium zur Festlegung der Internet-Standards).

Text: Schlarb
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