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www.chatSEELsorge.de: Erfolgreiches Internetprojekt wurde im November 2008 fünf Jahre alt

Sie ist raus aus den Kinderschuhen: Die Chatseelsorge im Internet, ein Projekt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers in Kooperation mit der Evangelischen Kirche im Rheinland, gibt es seit nunmehr fünf Jahren. An zwei Abenden der Woche, montags und mittwochs von 20 bis 22 Uhr, sind evangelische Seelsorgerinnen und Seelsorger per Mausklick zu erreichen. Das Seelsorgeteam besteht aus rund 27 Pastoren, Diakonen und weiteren Mitarbeitern, die für diese Aufgabe besonders geschult wurden. Acht davon kommen aus der rheinischen Kirche.

Die Beratung ist vertraulich und anonym und steht allen Menschen zur Verfügung – unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, ihrem Alter oder sonstigen Kriterien. Im offenen Chat moderieren die Chatseelsorgerinnen und -seelsorger Gespräche und Diskussionen zu beinahe allen Themen, die die User mitbringen. Sie stehen aber auch für Einzelgespräche im Privatchat zur Verfügung. In den Gesprächen geht es um Alltagsprobleme wie schlechten Noten in der Schule, Stress mit Freunden oder der Familie, aber auch um Glaubensfragen. Die Chatseelsorge kann therapeutische Beratung nicht ersetzen, vermittelt aber Kontakte zu Beratungsstellen mit entsprechenden Angeboten. Damit ergänzt die Chatseelsorge das kirchliche Seelsorgeangebot mit einem wichtigen Baustein.

„Wir wollten unserer Internetpräsenz ein Gesicht geben, wir wollten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner nennen.“ Das waren die Ausgangsmotive für die Erfindung von Chatseelsorge, berichtete Dr. Johannes Neukirch (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers) bei der „Geburstatgsfeier“ Ende November in Düsseldorf. Die hannoversche Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann schickte ein Grußwort zum Jubiläumsfest: „Für ein Internetprojekt sind fünf Jahre ja ungefähr so viel wie hundert Jahre Kirchengeschichte.“ Das mit dem Innovationspreis des EKD-Webfishs ausgezeichnete Seelsorge-Projekt im WWW bietet Ratsuchenden an zwei Abenden die Woche die Möglichkeit, Antworten auf Sorgen, Nöte und Zweifel zu finden.
Oberkirchenrat Ralf Peter Reimann (Evangelische Kirche in Deutschland, EKD) erklärte: „Wir brauchen nicht noch mehr, sondern gute, starke Seelsorge-Angebote im Netz.“

Bernard Dodier, Supervisor der rheinischen Chatseelsorgerinnen und Chatseelsorger, betonte in seinem Impulsreferat: „Die Chance unserer Zeit liegt für Kirche darin, ihre Präsenz im Internet zügig und auf hohem Niveau weiter auszubauen – nicht zuletzt, um den Verlust religiös fundierter Kommunikationsformen in der Mediengesellschaft wieder auszugleichen.“ Weiter erklärte der Leiter der Telefonseelsorge Krefeld: „Chatseelsorge und Telefonseelsorge stehen nicht in Konkurrenz zu einander. Internetgemeinden und reale Ortsgemeinden tun dies auch nicht.“

Text: EKiR
Foto(s): www.chatSEELsorge.de