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„Wunderbar, schön, wiederholenswert“. Der Ehrenamtstag Köln-Nord mit seinem Kirchentags-Schwerpunkt war auch 2007 ein voller Erfolg

Ehrenamtliches Engagement bedarf der Würdigung und des Dankes. Das weiß man auch im Kirchenkreis Köln-Nord. Darum gibt es dort seit der Kreissynode 2002 Menschen, die sich um alle jene kümmern, die in evangelischen Gemeinden ehrenamtlich arbeiten: die Ehrenamtsbeauftragten. Sie boten beispielsweise im Jahr 2003 einen Grundkurs für Ehrenamtliche an und organisierten 2005 in Bocklemünd den ersten Ehrenamtstag. Und nun, Ende April, luden sie erneut alle ein: Passendwerweise so kurz vor dem 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) zu einem „Abend der Begegnung“. Planung und Organisation oblag natürlich wieder den drei Ehrenamtsbeauftragten: den Pfarrerinnen Reinhild Widdig und Susanne Zimmermann und der ehrenamtlich Mitarbeitenden Rosemarie Korinth.



„Wunderbar, schön, wiederholenswert“
Rund 160 von insgesamt fast 2000 Ehreanamtlichen aus allen Gemeinden des Kirchenkreises – der erstreckt sich über den Köln Norden und Westen hinaus bis Bedburg, Bergheim und Pulheim -, waren der Einladung in das Gemeindezentrum der Evangelischen Nathanael-Kirchengemeinde Köln-Bilderstöckchen gefolgt. Sie zeigten sich von dem geistreichen, kritischen, unterhaltsamen, informativen und kulinarischen Angebot sehr angetan. „Wunderbar, schön, wiederholenswert“, so einige Kommentare. „Es haben sich viel mehr Menschen angemeldet als gedacht“, freute sich Widdig, Pfarrerin an der Nathanaelkirche, über die Gastgeberinrolle ihrer Gemeinde. „An diesem Abend stehe nicht die Fortbildung im Vordergrund“, so Susanne Zimmermann, „sondern die Danksagung an die Ehrenamtlichen sowie deren Ermutigung“. Aufgrund der Belastungen vor und während des Kirchentages sei die Veranstaltung als Abwechslung und Motivation gedacht. „Es soll ein Abend zum Genießen sein“, betonte nicht nur Zimmermann.

„Bedienermentalität“ liegt evangelischen Gemeinde fern
„Was wäre eine Kirche ohne Ehrenamtliche, was wäre Kirche, wären Gemeinden ohne Sie“, begrüßte Superintendent Ernst Fey die Gäste. Laut Auskunft des Kirchentagsbüros seien allein 40.000 Ehrenamtliche an der Vorbereitung und Durchführung des Kölner DEKT beteiligt. „Hier zeigt sich das Wesen unserer Kirche. Es gibt keine Bedienermentalität.“ Vielmehr ein: „Wir mit anderen, ein wir für andere“. Fey zollte den Zuhörenden und den vielen anderen Ehrenamtlichen, die nicht anwesend waren, großen Respekt. Er sagte ihnen „einen ganz großen Dank für die vielen Stunden, in denen Sie ideelle und handgreifliche Unterstützung geleistet haben und weiterhin leisten“. Er zitierte Jesus Sirach, der davor warne, sich dem Trübsinn hinzugeben. „Wir haben die Fröhlichkeit“, konstatierte und ermunterte der Superintendent. „Lassen Sie sich ein bisschen fallen, um das andere zu erleben, nämlich sich mal bedienen zu lassen. Sie sollen alle ´bedient´ nach Hause gehen“, erntete Fey ob der Doppeldeutigkeit allgemeines Schmunzeln und schob lächelnd nach: „Aber so, dass Sie alle irgendwann wieder kommen.“


Hauptthema, natürlich: Der Kirchentag
Der Abend geriet in weiten Teilen zur Einstimmung auf den DEKT. Hauptamtliche hatten einen Kirchentags-Shop aufgebaut und informierten über das Großereignis. Eine Ausstellung rekapitulierte die Kirchentags-Geschichte. Und gemeinsam wurde das Motto-Lied der Kölner A-Capella-Gruppe Wise Guys „Lebendig und kräftig und schärfer“ gesungen. Schließlich berichtete und zeigte Pfarrer Volker Meiling, Synodalbeauftragter des Kirchenkreises für den Kirchentag, „ein bisschen von dem, was Sie auf dem Kirchentag erwartet“. Vorweg hatte er den Kurzfilm vorgeführt, mit dem die Rheinische Landeskirche zum Besuch des Kölner Kirchentags einlädt. Auch das blaue Fass war mit dabei, mit dem sich auch der Kirchenkreis Köln-Nord im Vorfeld des DEKT wie viele anderen Regionen daran beteiligen möchte, dass das „Rheinland zusammenfließt“. Rosemarie Korinth befüllte das Fass mit echtem Kölner Wasser .

Von der Abendsonne beschienen
Nach einem warmen Imbiss, den viele auf dem von der Abendsonne beschienenen Vorhof einnahmen, unterhielt Okko Herlyn mit kabarettistischer Kleinkunst. Herlyn, Jahrgang 1946, ist promovierter Theologe und war lange Gemeindepfarrer in Duisburg. Heute ist er Professur für Ethik, Anthropologie und Theologie an der Evangelischen Fachhochschule in Bochum sowie Privatdozent für Praktische Theologie an der Ruhruniversität Bochum. In der Nathanaelkirche beleuchtete der Verfasser zahlreicher theologischer und belletristischer Publikationen, begleitet auf dem Keyboard, das Innenleben von Kirche und Gemeinde. Seine augenzwinkernd bis selbstkritisch vorgetragenen Schilderungen milieu-bedingter Umstände, Erzählungen von protestantischen Lebensläufen und allgemein menschlichen Verhaltensweisen kamen beim Publikum gut an. So „durfte“ Herlyn erst nach Zugaben und über einer Stunde Spielzeit von der Bühne gehen.

Ausblick
Der Ehrenamtstag, beziehungsweise Begegnungs-Abend im Kirchenkreis Köln-Nord soll weiterhin alle zwei Jahre stattfinden, jeweils im Wechsel mit dem Frauentag. Als geeignete Örtlichkeiten hat sich nach dem Gemeindezentrum in Bocklemünd nun auch das der Nathanael-Kirche in Bilderstöckchen bewährt. „Dort finden wir die notwendig großen Räumlichkeiten“, begründete Susanne Zimmermann.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Broich