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Wünsche für Köln und Reaktionen auf den Kirchentag in Hannover – das Gästebuch des DEKT

Am 13. September 2005 wird die Geschäftsstelle des Kirchentags-Büros in Köln, im Haus der Evangelischen Kirche, eröffnet. Spätestens dann wird es Ernst mit den Vorbereitungen auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) Köln 2007. Doch auch jetzt schon gibt es Menschen, die dem Kirchentag entgegen fiebern, noch unter dem Eindruck von Hannover, sich Gedanken machen für 2007, Wünsche äußern, Kritik anbringen. Dies alles ist zu finden in dem recht gut besuchten Gästebuch auf den Internetseiten des DEKT. Hier einige Auszüge – nützlich vor allem, um sich darüber zu informieren, was die Menschen von dem evangelischen Groß-Event „op kölsch“ erwarten – erst einmal die
Rückblicke auf Hannover:

„HI! Ich war das erste Mal bei den deutschen evangelischen Kirchentagen und bin 16 Jahre alt und muss sagen dass es einfach nur geil war!!! Ich fand es einfach nur fein wenn alle so friedlich zueinander sind und alle immer Hilfsbereit und wie mein „Vorschreiber“ schon gesagt hat die ganze Stadt vor Liebe förmlich überquillt! Nur leider fand ich, dass viel zu wenig gesungen wurde so auf der Straße oder U-Bahn, aber da kann die Organisation auch nichts für. […] Also mein Fazit: Einfach nur geil und bis in zwei Jahren in Köln!!!!“

„hannover war ein geiles erlebnis…bessere unterkunft und besseres essen als in berlin…hätte mir aber mehr coole bands und tolle konzerte gewünscht…wise guys waren aber sowieso am geilsten…die beste aktion war meiner meinung nach die karaoke bühne am jugendpavillion freue mich auf köln in zwei jahren da kann ich dann zu hause schlafen und schön duschen und muss nicht immer so schwitzend den tag über rumlaufen aber das wetter war aber auch mal geil…hoffe also das köln genauso geil wird…obwohl ich glaube dass diese komische umfrage zur verbesserung nix bringt…also bis dann in köln.“

Anmerkung zum letzten Eintrag: Das Evangelische Jugendpfarramt Köln hat eine groß angelegte Befragung unternommen, um direkt nach dem Kirchentag in Hannover die Wünsche Jugendlicher für Köln abzuklopfen.

Konkrete Wünsche für Köln
„eine bitte noch an die organisation : bitte denkt bei künftigen kirchentagen bei der platzreservierung in den hallen nicht nur an die gehörlosen , sondern auch an anders beeinträchtigte personen !! ( blinde , rollstuhlfahrer usw .) bin zwar selbst (noch) nicht betroffen , aber eine bekannte von mir , die im rollstuhl sitzt , hatte leider bei einem der clemens bittlinger konzerte ärger mit einer anderen kirchentagsbesucherin , weil diese es nicht einsehen konnte , daß die rollifahrerin und ihre begleitperson sich in die ( nicht extra als reservierten bereich gekennzeichnete ) erste reihe und damit „vor ihre nase“ setzen wollten. gab nen riesen streit deswegen , mit einschalten der helfer , an diese an dieser stelle nochmal herzlichen dank für ihre vermittlungsversuche!!!“

Der Abschlussgottesdienst
Damit sind wir schon mittendrin im Thema „Was ich mir für Köln wünsche“. In dem virtuellen Kirchentags-Gästebuch spielt der Abschlussgottesdienst eine wichtige Rolle – mehrere Einträge beschäftigen sich damit, etwa:

„Ich hoffe, dass beim nächsten Kirchentag der Abschlußgottesdienst wieder Gottesdienstcharakter hat und nicht zum „Happening a‘ la Openairkonzert“ verkommt.“ Oder: „Ganz besonders möchte ich darauf hinweisen, dass mir der abschlussgottesdienst zum erstenmal richtig gut gefallen hat. die musik war sehr gut, die lieder schön und die predigten/reden waren sehr sehr interessant. so fühle ich mich als christ wohl. außerdem war die stimmung einmalig. vielleicht gelingt es den verantwortlichen in köln etwas ähnliches zu schaffen. beim abschlussgottesdienst muss sehr darauf geachtet werden dass er interessant bleibt und gute musik beinhaltet…. “
Und: „Zum Abschlussgottesdienst: Ich fand ihn auch seit langem mal wieder ansprechend. Allerdings finde ich es inzwischen geradezu ignorant, dass die aktueller Lieder der Jugendszene auf dem Kirchentag nur noch in frommen Nischen vorkommen. Mindestens eines davon hätte in den Abschlussgottesdienst gehört.“
„Der Abschlussgottesdienst hätte meiner Meinung nach auch etwas bekanntere oder vielleicht „päppigere“ Lieder vertragen. Ansonsten war er für einen klassischen Gottesdienst ganz gut ;-). Und auch wie friedlich nachher alle zu den Bussen gegangen sind, ohne zu drängeln und ohne irgendwie zu schieben, ich kenn das von anderen Veranstaltungen nur anders.“

Kritik
Auch deutliche Kritik gibt es, etwa: „Bei den Podiumsdiskussionen hatte ich des öfteren das Gefühl, die Diskutanten waren gar nicht vorbereitet für ihre Statements, z.B. der ehemalige Ratsvorsitzende Kock.“

Das Müllproblem spielt bei den Einträgen im Gästebuch eine Rolle – HannoveranerInnen beklagen sich, dass die Kirchentagsbesucher ihren Müll zurück gelassen hätten – was sowohl HelferInnen wie BesucherInnen bestreiten, tatsächlich ist der Hannoveraner Kirchentag an mehreren Stellen als eine sehr „saubere Veranstaltung“ gelobt worden.

Erwartungen an den Kirchentag „op kölsch“
Speziell mit Köln beschäftigen sich bislang nur wenige Einträge – einer davon allerdings ausführlich – und für alle Nicht-KölnerInnen recht plastisch: „Da gibt’s den Rhein (ein großer Fluss…) mit ganz vielen Rheinwiesen und Uferpromenaden und Schiffchen und was so ein Fluss direkt in der City eben so bieten kann. […] Ab und zu verirren sich auch mal mehr oder weniger bekannte Künstler, Bands etc. nach Köln. Zudem stammen Gruppen wie die Wise Guys, Brings, BAP, Bläck Föös und die Höhner daher. Köln hat seine eigene Sprache. Um die zu verstehen bedarf es schon etwas Training, wenn man nicht gerade irgendwo aus dem Rheinland stammt. Empfehlenswert ist hierzu, mal ein paar Songtexte von Brings (www.brings.com) zu studieren und zu versuchen, diese zu verstehen. Empfehle ich das Lied der Wise Guys: ‚Köln ist einfach korrekt!‘, tolerant, multikulturell und offen…“

Eine Binsenwahrheit ist: Jeder Kirchentag ist anders. Und selbstverständlich ist Köln anders als Hannover, die Altstadt liegt direkt gegenüber der Messe, auf der anderen Rheinseite,  und bildet so mit den Rheinbrücken ein geschlossenes Areal, bei dessen Besuch man sich wegen weiter Wege nicht gleich Blasen an den Füßen holt – dem kommt ein Wunsch dieses Gästebuch-Eintrags entgegen: „Der beste Eindruck des Kirchentages ist, dass er ‚in‘ der Stadt zu Hause ist und nicht bloß auf der Messe an der Peripherie und dass wir uns in der Menge und in kleinen Veranstaltungen erleben!“

Ausblick, Zeitplan, Preise für 2007
Merken Sie sich bitte: Ende Januar 2006 entscheidet das Kirchentagspräsidium über Losung, biblische Texte und Themen. Im März erscheint die »Einladung zur Mitwirkung« – beim Markt der Möglichkeiten, mit Musik, Theater, Kleinkunst und mit Gottesdiensten. Bis Juli müssen Mitwirkungsinteressierte sich bewerben. Ab September lädt der Kirchentag zur Anmeldung ein.
Ab Januar 2007 wird für die Teilnahme geworben. In Köln werden Gemeinschaftsquartiere und Privatunterkünfte für die Gäste von überall her vorbereitet. Im März ist das Programm fertig. Im April werden die Tagungsunterlagen an die Angemeldeten verschickt.
Am 6. Juni 2007 begionnt der Evangelische Kirchentag in Köln – und geht bis zum 10. Juni. Da wird der Kirchentag sein: auf der Köln-Messe, in der Köln-Arena, am Tanzbrunnen und im Gürzenich, im Dom und in der Antoniterkirche, links und rechts vom Rhein, in Nippes und Niehl, von Merheim über Mülheim bis Pulheim – in einer 2000 Jahre alten Stadt mit 12 bedeutenden Kirchen allein im Altstadtbereich, in der Protestanten aber erst seit 203 Jahren das Evangelium frei verkündigen dürfen.

Das wird es kosten: Dauerkarte: 79 Euro, ermäßigt: 49 Euro, Familienkarte: 129 Euro, Tageskarte: 25 Euro, ermäßigt: 15 Euro, Abendkarte: 12 Euro
Vermittlung eines kostenlosen Quartiers: 12 Euro

Text: AL/Gästebuch DEKT
Foto(s): DEKT