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„Wir stellen uns quer!“ Evangelischer Kirchenverband Köln und Region unterstützt mit Unterschriftenlisten den Protest gegen geplanten Kongress extrem rechter Kräfte in Köln

Der DGB Region Köln hat vor kurzem auf einer Pressekonferenz einen Aufruf präsentiert, mit dem sich deutsche und belgische Verbände, Einrichtungen, Einzelpersonen und große Firmen wie etwa die Ford Werke GmbH, der Bund deutscher Architekten, die Koelnmesse oder der Bürgermeister von Brüssel, zahlreiche Gewerkschaften und die Stadt Köln, Ratsfraktionen und der Runde Tisch für Integration, die Christlich-Jüdische Gesellschaft, der Katholikenausschuss Köln, der Evangelische Kirchenverband Köln und Region und viele andere entschieden gegen einen geplanten Kongress extrem rechter Kräfte im September in Köln wenden. „Nein zur Islamisierung – Nein zur Kölner Großmoschee“ ist das Motto der von „pro köln“ geplanten Veranstaltung. Für die Erstunterzeichner des Aufrufs ist klar: „Wir treten ein für Toleranz, Achtung und für einen interkulturellen und interreligiösen Dialog.“ Ihr Ziel: Diese „Hetzveranstaltung“ – zu der neben dem „Kongress“ auch ein Aufmarsch auf dem Roncalliplatz gehören soll – darf nicht stattfinden!
Nun sind alle Kölnerinnen und Kölner, die sich dieser Auffassung anschließen möchten, dazu aufgerufen, die vom DGB vorgelegte Erklärung zu unterzeichnen, damit ein wirksames Veto gegen ein Zustandekommen de geplanten Veranstaltung eingelegt werden kann. Einen pdf-Vordruck zum Ausdrucken und Auslegen finden Sie hier.
In diesem Aufruf formuliert Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen, Vorsitzender des DGB-Region Köln-Leverkusen-Erft-Berg, zwei Ziele: Erstens die Verhinderung des „Rassistenkongresses“und zweitens: Eine Alternative zu schaffen: Sollte der Kongress doch stattfinden, möchte er „zeitgleich mit einer Kundgebung klarmachen, dass dieser Kongress mit Köln und der demokratischen Kultur in Deutschland nichts zu tun hat.“

Rolf Domning für den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region
Für den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region sprach der stellvertretende Stadtsuperintendent Rolf Domning auf der Pressekonferenz und betonte, dass der Evangelische Kirchenverband Köln und Region diesen Aufruf unterstützen werde, alle Gemeinden darum bitten wolle, sich an der Unterschriftensammlung zu beteiligen. Er betonte, nicht nur er sei „verstört“ bei der Vorstellung, dass „Rechtsextremisten in unserer Stadt aufmarschieren“ wollen. Domning machte deutlich, dass „wir alles in unserer Macht Stehende unternehmen“ wollen, um diese rechtsradikale Zusammenkunft zu verhindern. Die evangelischen Kirchengemeinden in Köln und Region sind ausdrücklich gebeten, sich an der Unterschriften-Sammlung zu beteiligen.“

Weitere Stimmen und Stellungnahmen der Erstunterzeichner auf der Seite von report-k.de, Kölns Internetzeitung, hier.

Hier der Originaltext des Aufrufs
Unter dem Titel „Nein zur Islamisierung – Nein zur Kölner Großmoschee“ will die extrem rechte „Bürgerbewegung pro Köln“ am 19. und 20. September 2008 einen internationalen Kongress in unserer Stadt durchführen. Ursprünglich sollte auch der verurteilte Holocaust-Leugner Nick Griffin auf dem Kongress reden. Nun sprechen neben dem Vorsitzenden der französischen Front National Jean Marie le Pen weitere rechtsextreme Redner aus Europa. Die angekündigten Referenten und die Veranstalter wollen mit ihrer rassistischen Hetze, die sich (nicht nur) gegen hier lebende Muslime richtet, den Kommunal- und Europawahlkampf vorbereiten. Wir rufen dazu auf, dies nicht tatenlos hinzunehmen – der angekündigte Rassistenkongress darf nicht stattfinden: Wir stellen uns quer gegen Rassisten, Neonazis und international angekündigte Holocaust-Leugner. Wir werden am 19. und 20. September präsent sein, denn Köln ist bunt, nicht braun – und das soll auch so bleiben! Wir fordern Oberbürgermeister Schramma und den Polizeipräsidenten Steffenhagen auf, alles ihnen Mögliche zu unternehmen, damit die Hetzveranstaltung nicht stattfinden kann. Köln ist dem Städtebündnis gegen Rassismus beigetreten, deshalb betrachten wir es als unsere Pflicht, aktiv zu werden. Wir treten für ein friedliches Miteinander ein. D.h. aber auch, dass wir uns schützend vor Kölnerinnen und Kölner stellen, die diskriminiert und diffamiert werden sollen. Wir treten ein für Toleranz, Achtung und für einen interkulturellen und interreligiösen Dialog. Gemeinsam sind wir Köln!

Die Erstunterzeichner sind
Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen, Vorsitzender des DGB-Region Köln-Leverkusen-
Erft-Berg;
Peter Densborn, Vorsitzender Ver.di Bezirk Köln,
Claudia Wörmann-Adam, Betriebsratsvorsitzende Koelnmesse-Gruppe
Peter Trinogga, Vorsitzender der VVN/BdA;
Wolfgang Blossey, Bezirksleiter IG BCE Bezirk Köln
Dr. Witich Rossmann, 1. Bevollmächtigter der IGM Köln-Leverkusen
Hannelore Bartscherer, Vorsitzende des Katholikenausschusses
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin der Stadt Köln
Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft
Konrad Gilges, Sprecher des Runden Tisches für Integration
Martin Börschel, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln
Barbara Moritz, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Köln
Jörg Detjen, Fraktionsvorsitzender Die Linke,Köln;
Jochen Ott, Vorsitzender der Köln SPD
Kerstin Ciba und Stefan Peil, Vorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln
Hans-Günter Bell, Sprecher Die Linke
Tayfun Keltek, Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Köln
Freddy Thielemanns, Bürgermeister von Brüssel,
Karl Bono, Gewerkschaftssekretär von Ostflandern (ABVV),
Jean Gardoen, Historiker, Institut des Veteranes,
Michel Vanderborgth, Partisan, Präsident der Internationalen Förderation der
Widerstandskämpfer (FIR),
Wilfried Schmickler, Kabarettist
FORD Werke GmbH Köln
und weitere 350 ErstunterzeichnerInnen

Was können SIE tun?
Sie können durch Ihre Unterschrift dazu beitragen, den geplanten „Kongress“ zu verhindern. Wie geht das?
a) jede Organisation sammelt in ihrem Bereich und mit eigenen Aktivitäten die Unterschriften. Einen pdf-Vordruck zum Ausdrucken und Auslegen finden Sie hier.
b) Die gesammelten Unterschriften bitte zusammenfassen und dann an DGB Region Köln-Leverkusen-Erft -Berg, Hans Böckler Platz 1, 50672 Köln, senden.
c) Elektronisch kann der DBD über Koeln@dgb.de erreicht werden – auch hier kann man, einfach durch das Abschicken einer Mail, „unterschreiben“.
Der DGB ist bei alledem federführend, wird zwar die Liste mit den Namen aller Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dem Kölner Oberbürgermeister übergeben, die Namen sollen aber NICHT öffentlich gemacht werden.

Der DGB schreibt weiter:
Wir werden uns dann Anfang August noch einmal melden, um den Stand der Unterschriftenlisten abzufragen und einen Termin zur Übergabe bei OB Schramma ins Auge zu fassen.

Vielen Dank für die großartige Unterstützung
Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen
DGB Region Köln

Text: Pressestelle
Foto(s): freundlicherweise überlassen von report-k.de