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„Wir müssen noch besser werden“ – Nachhaltigkeit im Sachen Klimaschutz gefordert

Rund 70.000 Menschen haben am Freitag in Köln für den Klimaschutz demonstriert. Das gaben die Veranstalter der „Fridays for Future“-Demonstration bekannt. Die Polizei sprach von mehreren 10.000 Menschen. Demnach nahmen viel mehr Personen an der Veranstaltung teil, als zuvor geplant. Mit dabei waren auch Mitglieder aus den evangelischen Kirchengemeinden in Köln und aus der Region. So zum Beispiel auch Pfarrer Hanser Brandt-von Bülow und Presbyter Wilhelm Bethlehem aus Ehrenfeld. Beide sind Mitglieder des Projektes „Nachhaltigkeit“ des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord.

Wilhelm Bethlehem und Pfarrer Hanser Brandt-von Bülow nahmen an der „Fridays for Future“-Demonstration in Köln teil.

„Es ist toll und ermutigend, so viele engagierte Jugendliche hier zu sehen“, sagte Pfarrer Brandt-von Bülow. „Wir sind hier, weil wir als evangelische Kirche an dieser großen gesellschaftlichen Transformation teilnehmen“, ergänzte Presbyter Wilhelm Bethlehem. Er arbeitet im Pfarramt für Berufskollegs und kennt daher die Bewegung „Fridays for Future“ der vielen jungen Menschen gut.  „Wir haben schon Vieles im Bereich Umweltschutz getan und müssen noch besser werden.“

Auch die Evangelische Gemeinde Köln beteiligte sich mit einem eigenen Transparent an der Demonstration für den Klimaschutz. Ihr Bekenntnis war eindeutig: „Evangelische Gemeinde Köln unterstützt den Kampf gegen die Zerstörung der Schöpfung“. Damit setzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch Pfarrer aus der Gemeinde, ein eindeutiges Zeichen. Die Evangelische Gemeinde Köln versteht sich als eine Einheit, die in 4 Bezirke gegliedert ist. Zu ihr gehören die AntoniterCityKirche, die Kartäuserkirche, die Lutherkirche, die Thomaskirche und die Christuskirche.

Gemeinsam setzte die Evangelische Gemeinde Köln ein Zeichen für den Klimaschutz

Die rheinische Kirche gehört dem Unterstützerkreis des Bündnisses Klimastreik an und ist auch Mitglied in der Klima-Allianz Deutschland. „Der Schutz des Klimas ist ein ureigenes Anliegen der Kirche und ergibt sich unmittelbar aus unserem Bekenntnis zu Gott dem Schöpfer und seiner guten Schöpfung“, sagte Präses Manfred Rekowski im Vorfeld der Demonstrationen am Freitag. Die Menschen seien vor Gott für den Erhalt der Erde verantwortlich, betonte er weiter.

Bereits Anfang des Monats hatten Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Evangelischen Kirchenkreis Köln-Süd den Landtag von NRW in Düsseldorf besucht. Höhepunkt war ein Gespräch mit den im Landtag vertretenen Parteien zum Thema „Braunkohle und Strukturwandel“. Pfarrer Bernhard Seiger, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd und Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region sagte im Gespräch mit den Abgeordneten, dass es wichtig ist, den Zusammenhalt in der Region zu fördern. In diesen komplexen Fragestellungen gebe es keine Alternative. „Wir brauchen ein Umdenken und wir müssen mit den Menschen sprechen“, sagte Seiger. „Es ist wichtig, die Klimaschutzfragen höher zu gewichten als in der Vergangenheit.“

Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Evangelischen Kirchenkreis Köln-Süd diskutierten mit den Abgeordneten über „Braunkohle und Strukturwandel“ in der Region des Rhein-Erft-Kreises.

Gespräche mit den Menschen in der Braunkohle-Region im Westen von Köln haben die Evangelischen Kirchenkreise Köln-Süd und Köln-Nord bereits mehrfach geführt. In der vierteiligen Veranstaltungsreihe „Kirche diskutiert anders – Energiewende und wir“ hatten sie bis zum Sommer 2019 gemeinsam zu offenen Diskussionen, unter anderem zu den Themen „Ziviler Ungehorsam“ und „Energiewende 2040 – Leben in der Region“, eingeladen. Das Gespräch im Landtag war eine Fortsetzung des Dialoges auf politischer Ebene. Weitere Gespräche zwischen den Vertreterinnen und Vertretern der aus den Evangelischen Kirchenkreisen mit Menschen aus der Politik, Wirtschaft, Verbänden und aus den Gemeinden werden folgen.

Einen sehr konkreten Weg in Sachen Klimaschutz geht der Evangelische Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch. Er ist Teil eines neuen Pilotprojektes der Evangelischen Kirche im Rheinland. An dem Pilotprojekt „Heizungscheck“ nehmen 15 der 18 Gemeinden aus dem Kirchenkreis mit 75 Kirchen, Gemeindehäusern und Gebäuden in der Woche vom 23.09. bis zum 27.09.2019 teil. Die Heizungen in den Gebäuden sollen bei dem Check so eingestellt werden, dass der CO2-Ausstoß verringert wird und so auch Kosten gesenkt werden können. Außerdem plant der Kirchenkreis weitere konkrete Maßnahmen in Sachen Klimaschutz.

Text: APK
Foto(s): H. Brand v. Bülow / M. Bonhoeffer / APK