Der „Winton-Train“ der tschechischen Bahnen, mit dem an die historische Eisenbahnfahrt von Prag nach London 1939 erinnert wird, macht am Mittwoch, 2. September, Halt im Kölner Hauptbahnhof.

Die tschechischen Bahnen wollen mit dem Projekt „Winton-Train – die Inspiration des Guten“ an den britischen Geschäftsmann Nicholas Winton erinnern, der mit dem Zug 669 meist jüdische Kinder vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Großbritannien in Sicherheit gebracht hatte, wie die Stadt Köln am Mittwoch erklärte. Der Winton-Train, der am Dienstag in Prag startet, besteht aus zahlreichen historischen Waggons, gezogen von einer Dampflokomotive.

Nach dem Halt in Köln setzt er seine Fahrt in Richtung Niederlande fort, setzt nach England über und kommt einen Tag später in der Liverpool Street Station in London an.

Sir Nicholas Winton, der für sein Engagement in den Adelsstand erhoben wurde, feierte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Ihm zu Ehren und zur Erinnerung an die Rettung der Kinder vor 70 Jahren riefen die tschechischen Bahnen das Projekt ins Leben.

Die Schirmherrschaft für den Zug haben unter anderen der ehemalige tschechische Staatspräsident Václav Havel und der tschechische Minister für auswärtige Angelegenheiten, Karel Schwarzenberg, übernommen. Das Projekt ist auch der EU-Präsidentschaft der Tschechischen Republik gewidmet.

Mit der Wiederholung der historischen Zugfahrt zur Erinnerung an die Rettungsaktion soll der „Winton-Train“ auch ein Zeichen gegen Intoleranz und Inhumanität setzen. Das Projekt wendet sich insbesondere an Jugendliche, ruft zu Zivilcourage und zu Sensibilität gegenüber Ungerechtigkeit auf und versteht sich damit als ein Aufruf zur Unterstützung von Demokratie und Toleranz, so die Veranstalter

Zu den Fahrgästen im Zug gehören Wintons Tochter Barbara, viele der damals Geretteten und ihre Begleiter sowie Persönlichkeiten aus Politik und Kultur.

Mehr über das Projekt – auf tschechisch oder englisch – im Internet hier.

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