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Markus Zimmermann, Martin Häusling, Claudia von Aswegen und Sebastian Kleinert (von links) vor dem Gottesdienst in der Kartäuserkirche.

„Willkommen und Abschied“: Einführung und Entpflichtung in der Kartäuserkirche

Der Gottesdienst in der Kartäuserkirche war vollgepackt mit gleich zwei wichtigen Ereignissen. Superintendent Markus Zimmermann entpflichtete Pfarrer Martin Häusling nach langjähriger Dienstzeit am Berufskolleg Bergisch Gladbach, im gleichen Atemzug wurden Studienrat Sebastian Kleinert und Pfarrerin Claudia von Aswegen in das Amt der Bezirksbeauftragten im Pfarramt für Berufskollegs eingeführt.

„Wir erleben heute Willkommen und Abschied“ –  Pfarrer Jost Klausmeier-Saß begrüßte die Gemeinde zum Gottesdienst in der Kartäuserkirche mit einem Gebet: „Wir sind bestürzt, was Menschen einander antun. Wir sind Dir dankbar Herr, dass du uns Menschen in Deinem Geist sendest. Lass uns spüren, dass Du uns hörst“.

Mathias Häusling nach 36 Jahren verabschiedet

Anschließend trat Superintendent Markus Zimmermann vor den Altar und bat Pfarrer Martin Häusling nach vorne. „Wir verabschieden Sie als Pfarrer vom Berufskolleg. Sie haben das Evangelium weitergegeben. Jetzt schließt sich ein Kreis, vor genau 36 Jahren wurden Sie ordiniert.“ Mit einem Rückblick auf die Tätigkeiten von Martin Häusling, in der Hauptsache auf 25 Jahre als Pfarrer am Berufskolleg Bergisch Gladbach, hob Markus Zimmermann das besondere Engagement des Pfarrers am Berufskolleg hervor: „Wie viele Schüler haben Sie kennengelernt, Sie hatten schwierige Gruppen, Sie waren sehr einfühlsam. Herzlichen Dank dafür, auch für das zusätzliche Engagement im Kreissynodalvorstand.“ In einem Sabbatical konnte Martin Häusling sich auf den neuen Lebensabschnitt vorbereiten. „Sie dürfen immer noch taufen, predigen und das Abendmahl halten, aber das alles nur, wenn sie auch wollen.“

In einem Gebet dankte der Superintendent für die Arbeit und bat um Vergebung „für das, was wir ihm schuldig blieben.“ Ein besonderer Dank ging an die Familie für die Unterstützung bei seiner Arbeit. Dann war es so weit: „Hiermit entpflichte ich Sie von Ihrem Amt, Gott segne Sie“.

Zwei neue engagierte Bezirksbeauftragte

Nach einem Lied und einem Gebet traten Claudia von Aswegen und Sebastian Kleinert nach vorne, die jetzt in ihre Ämter eingeführt werden sollten. Markus Zimmermann blickte kurz auf das berufliche Leben von Claudia von Aswegen zurück, besonders stolz betonte er ihren Weg von Düsseldorf nach Köln. „Wir schätzen Deine Arbeit, zunächst in der Diakonie, jetzt im Berufskolleg, sehr. Uns freut besonders, dass Du dich zusätzlich als Bezirksbeauftragte engagierst, ich danke dir dafür“. Auch für Sebastian Kleinert hatte der Superintendent lobende Worte: „Mit Dir haben wir einen echten Gymnasiallehrer als Bezirksbeauftragten, eine absolute Premiere. Du bist bewusst zum Berufskolleg gegangen und scheust Dich damit nicht vor einigen vielleicht etwas schwierigeren Menschen. Wir schätzen alle Deine optimistische und menschenzugewandte Art“.

Dann wurde es ernst: „Seid Ihr bereit, den Dienst als Bezirksbeauftragte zu übernehmen?“ Die Antwort lautete: „Ja mit Gottes Hilfe“. „Hiermit führe ich Euch in dieses Amt ein.“ In einem Gebet bat der Superintendent Gott, die beiden zu stärken ihnen Kraft sowie die richtigen Menschen an ihrer Seite zu geben. Mit einer Handauflegung und Segnung wurde dieser Akt abgeschlossen. „Begleitet den Dienst der Beiden mit Wohlwollen, wir sind alle berufen, jungen Menschen die Botschaft Gottes weiterzugeben“, wandte sich Markus Zimmermann an die Gemeinde.

Gemeinsame Predigt – ist Dankbarkeit ein Dauerzustand?

Für die gemeinsame Predigt hatten Claudia von Aswegen und Sebastian Kleinert das Thema Dankbarkeit gewählt. „Dankt Gott dem Vater zu jeder Zeit und für alles“, dieser Vers aus dem Epheser-Brief stand als Motto über dem Gottesdienst. Was wurde den Menschen mit diesen Briefen gesagt? „Der Verfasser hat viele Ermahnungen ausgesprochen. Er mahnte, dass Christen sich von anderen Menschen unterscheiden sollen, von denen, die verfinstert sind, von hoffnungslosen Menschen.“ Man solle als Christ auf diese Menschen zugehen, deren Situation verstehen und sich um die, die Hilfe brauchen, kümmern. „Durch die Erlösung von Jesus Christus bekommen die Menschen einen neuen Blick aufeinander“. Aber was ist Dankbarkeit heute? „Frage ich die Suchmaschine, sagt sie, wie man Dankbarkeit lernen kann. Es ist allerdings sehr anspruchsvoll, zu jeder Zeit dankbar zu sein, es gibt auch stressige Tage.“  So finde man Ratgeber wie „60 Sekunden Dankbarkeit“ oder „In 108 Tagen zur Zuversicht finden“. Auch das bringe nicht weiter. „Vielleicht muss man in verschiedenen Situationen einfach die Perspektive wechseln. Ich ärgere mich nicht, wenn die Wohnung durcheinander ist, ich bin dankbar für das Dach über dem Kopf“. Es gebe auch eine tiefe dauerhafte Dankbarkeit gegenüber Gott dafür, dass er uns geschaffen hat. „Gott liebt jeden Menschen, dafür bin ich dankbar“.

Nach einem musikalischen Zwischenspiel, den Fürbitten und dem Segen wurde in einer Kollekte für die Möglichkeit des Besuches von Schülerinnen und Schülern des Berufskollegs gesammelt, für eine Woche nach Polen reisen können, um dort vor Ort die Azubis in polnischen Berufsschulklassen kennenzulernen und Erfahrungen zu tauschen. Beim anschließenden Empfang wurden die Verabschiedung und Einführung noch gebührend gefeiert.

Text: Dr. Klemens Surmann
Foto(s): Dr. Klemens Surmann