Wie ist Jesu Kreuzestod zu verstehen? Wie lässt sich verstehen und vermitteln, dass aus dem Foltertod Jesu Heil für die Menschen erwächst? „Aus Leidenschaft für uns“, lautet die Antwort der Evangelischen Kirche im Rheinland in Form einer Orientierungshilfe – pünktlich zum Beginn der Passionszeit erschien die Orientierungshilfe zu diesen Fragen rund um das Herzstück christlichen Glaubens. Sie will dazu beitragen, „dass das Kreuz als Herzstück unseres Glaubens verständlich bleibt“, wie Präses Nikolaus Schneider im Vorwort schreibt.
Weiter schreibt er: „die Deutung des Kreuzestodes Jesu ist eine der vornehmsten und gleichzeitig schwierigsten Aufgaben christlicher Theologie. Wie können wir heute verstehen und vermitteln, dass aus dem Foltertod Jesu Heil für die Menschen erwächst? Diese Frage entzieht sich den einfachen Antworten. Dafür löst sie immer wieder Diskurse über die vielfältigen Bilder der biblischen Schriften, die Formulierungen der altkirchlichen und reformatorischen Bekenntnisse, die Verwendung traditioneller Begriffe und die angemessene Verkündigung aus. In der Evangelischen Kirche im Rheinland ist im Frühjahr 2009 eine Debatte aufgeflammt, in deren Mittelpunkt die Deutung des Todes Jesu als Sühnopfer stand. Die öffentliche Aufmerksamkeit für diese Debatte hat uns gezeigt, dass der Kern der christlichen Botschaft über die inneren christlichen Kreise hinaus Interesse findet. In unserer Kirche wurde das Thema an vielen Orten mit Vortragsveranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Bibelgesprächskreise zur Deutung des Kreuzestodes Jesu aufgegriffen. Die Kirchenleitung hat sich im Mai 2009 in einer außerordentlichen Sitzung mit der Kreuzestheologie befasst und das lebendige Gespräch in den Gemeinden zu dieser Grundfrage des Glaubens
begrüßt. Außerdem hat sie den Ständigen Theologischen Ausschuss gebeten, zur nächsten Passionszeit eine Orientierungshilfe für die Kirchengemeinden zum derzeitigen Stand der Diskussion zum Verständnis des Kreuzestodes Jesu auszuarbeiten. Der Ständige Theologische Ausschuss legt nun diese Orientierungshilfe vor.“
Download der Orientierungshilfe „Aus Leidenschaft für uns“: www.ekir.de/kreuzestheologie
Selbst mitdiskutieren!
In der interaktiven Plattform „evangelisch.de“ kann jede und jeder selbst aktiv werden, diskutieren, Argumente austauschen…. :“ Diskutieren Sie in diesem Kreis: Wie verstehen Sie Jesu Tod am Kreuz? Welche Gedanken und Gefühle verbinden Sie mit Passion, Tod und Auferstehung?“ fordern die Betreiber der „Community“ auf. MItdiskutiert werden kann hier.
Foto(s): Münster Bad Doberan, Christusseite des doppelseitigen Kreuzaltars aus der Zeit um 1360/70. Quelle: N