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Widdersdorf: Erfreuliche Bilanz einer guten Idee – die Eintrittswoche brachte Menschen zurück in die Kirche

In der Zeit vom 18. bis zum 26. Juni hat der Gemeindebezirk Widdersdorf der Evangelischen Gemeinde Weiden eine Eintrittswoche angeboten: Das Gemeindehaus „Unter Gottes Gnaden“ – Zum Dammfelde 37 – hatte in dieser Woche fast durchgehend „offene Tür“ – es war täglich ab 9.30 Uhr geöffnet. Engagierte Gemeindeglieder standen als Gesprächspartner zur Verfügung und informierten über Angebote und Möglichkeiten der  Gemeinde. Ein Abendprogramm mit Unterhaltung, etwa mit dem Coro Getsemani oder Gereon Perses „Kabarett am, neben und auf dem Klavier“ sowie  prominenten Gästen wie Manfred Kock oder Jürgen Becker lud alle Interessierten ein. (Das komplette Programm zum Nachlesen hier).
Die Eintrittswoche war vor allem für Menschen gedacht, die mit dem Gedanken spielen, in die evangelische Kirche einzutreten, wieder einzutreten oder die sich nicht mehr sicher sind, ob sie dazugehören möchten. Sie konnten die Eintrittswoche nutzen, um für sich zu einer fundierten Entscheidung zu kommen. Wenn Angebote und Programm der Eintrittswoche zu einer positiven Entscheidung für einen Eintritt in die evangelische Kirche verholfen haben sollten, war der Eintritt im Rahmen dieser Woche schnell und unbürokratisch möglich.

Auch der Kölner Stadt-Anzeiger hat darüber berichtet, nachzulesen hier.

Die Eintrittswoche – ein Fazit in drei Internet-Einträgen
18.06.2005:
Bei strahlendem Sonnenschein machten Pfarrerin Liane Scholz zusammen mit Presbytern, Ehrenamtlichen und Konfirmanden auf die Eintrittswoche aufmerksam.

An beiden Ausgängen des örtlichen Lebensmittelmarktes gab es einen Informationsstand (vielen Dank für die Erlaubnis, die Stände aufbauen zu dürfen!!), so dass alle Einkaufenden angesprochen werden konnten.

Erfreulich war die Resonanz: Es gab viele gute Gespräche; viele zeigten sich aufgrund des in der Vorwoche verteilten Programmzettels schon informiert, und häufig wurde betont, wie positiv das gezeigte Engagement sei. Für die Kinder gab es natürlich Luftballons.


Sabine Blume


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21.06.2005: In einem launigen Vortrag von Jürgen Becker wurden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der christlichen Kirchen erläutert und besprochen. „Behutsam“ wurde auf die Idee einer Idee und deren Durchführung hingewiesen. Auch das Mystische im Glauben wurde von und durch Becker dargestellt. Dass die Zuhörer auf ihre Kosten kamen, bedarf kaum der Erwähnung.

Der ehemalige Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Kock, schaffte den Übergang zu seinem Thema „Kirchenzugehörigkeit trotz Glaubenszweifeln. Über den Irrtum eines Weges zum christlichen Glauben ohne Kirche“.  Hier wurden die Gründe der Entfremdung von der Kirche aus Sicht Herrn Kocks dargelegt.  Besonderen Wert legte Kock darauf, dass auch Zweifler und Suchende in der Gemeinde ihren Platz finden sollten. Er verwies auf den „Ungläubigen Thomas“.  Nach dem Vortrag entwickelte sich noch eine lebhafte Diskussion.


Uwe Ammermann


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23.06.2005: In der Reihe der Abendveranstaltungen der Eintrittswoche gab es diesmal Gespräche mit sieben Menschen, die (wieder) in die evangelische Kirche eingetreten oder innerhalb des christlichen Glaubens konvertiert sind. Alle berichteten von persönlichen Gründen oder Überzeugungen, die zu diesem Schritt geführt haben.

Besonders interessant war der Hinweis einiger Anwesender, zu denen jeweils sowohl Katholiken als auch Protestanten gehörten, dass sich manche Menschen mehr in den Riten und „großen Veranstaltungen“ des Katholizismus wiederfinden, andere dagegen in den Freiräumen des Protestantismus. Auch eine Prägung in der Kindheit ist nach Jahrzehnten nicht vergessen und erinnert mal im Positiven, mal im Negativen an die frühere Konfessionszugehörigkeit.

Ein Mann erzählte, dass auch die Musik – sei es die Teilnahme an einer Kantorei oder einfach der Reiz der Kirchenlieder – eine wichtige Rolle spielen kann, um wieder zur Kirche zu finden.

Der Prozess, sich (wieder) der christlichen Kirche oder einer Gemeinde anzunähern, erstreckte sich bei allen Gesprächsteilnehmern über mehrere Jahre. Dabei waren oft erste Kontakte, beispielsweise mit einer kirchlichen Krabbelgruppe, oder reifende Gedankengänge der Anstoß, aber die Entscheidung zum Kircheneintritt fiel fast immer durch positive Erfahrungen mit den Menschen der Gemeinde. So fühlten sich alle Eingetretenen in unserer Gemeinde mit offenen Armen herzlich empfangen und nun wieder unter Gleichgesinnten.

Zum Schluss stand die Frage im Raum, wie sich „Kirche“ in der heutigen Zeit neben den vielen Konkurrenzangeboten noch attraktiver präsentieren kann.


J. Laukmichel


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Stichwort Kirchen(wieder)eintritt
Das ganze Jahr über ist der unbürokratische, einfache Eintritt oder Wieder-Eintritt in die Evangelische Kirche in der zentralen Eintrittsstelle des Verbandes, Schildergasse 57, mitten in der Fußgängerzone der Kölner City, möglich. Hier können Menschen aus ALLEN GEMEINDEN Deutschlands ihre Kirchenzugehörigkeit bestätigen, schnell und unkompliziert.

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 11 bis 18 Uhr, Freitag 11 bis 14.30 Uhr, Samastag 12 bis 16 Uhr. Telefon: 0221 – 6605712. Mail: eintritt@kirche-koeln.de

Zu finden ist die Kircheneintrittsstelle  im Pavillon hinter der Antoniterkirche, der Evangelischen Informationsstelle Köln.

Text: Bezirk Widdersdorf/Al
Foto(s): Bezirk Widdersdorf