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Assistiert von Martina Schulz (2. v.l.), ehem. Gemeindesekretärin und Presbyterin in Wipperfürth, und Pfarrer Dirk Vanhauer (r.) führte Assessorin Kerstin Herrenbrück Stefanie Eschbach (l.) in ihr Amt als Inhaberin der 1. Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Porz-Wahn-Heide ein.

„Ein hörendes Herz“: Pfarrerin Stefanie Eschbach in der Martin-Luther-Kirche in ihr Amt eingeführt

Für die Evangelische Kirchengemeinde Porz-Wahn-Heide ist ganz bestimmt ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Nach ihrer Berufung auf die erste Pfarrstelle im Juli wurde Pfarrerin Stefanie Eschbach im Rahmen eines Gottesdienstes in der Martin-Luther-Kirche in ihr Amt eingeführt. Damit endeten auch anderthalb Jahre Übergangsdienst von Pfarrer Udo Schwenk-Bressler. „Es ist nicht selbstverständlich, dass Pfarrstellen noch besetzt werden können“, betonte Assessorin Kerstin Herrenbrück.

In ihrer Ansprache zur Einführung zeichnete sie kurz den Berufsweg von Stefanie Eschbach über ihren Heimatort Kippekausen, gelegen zwischen Köln und Bergisch Gladbach, das Vikariat in Wuppertal, weitere Stationen in Stammheim und Dünnwald bis zu einer 12-jährigen Dienstzeit im oberbergischen Wipperfürth nach. Ein wenig „back to the roots“ sei also diese Rückkehr ins rechtsrheinische Köln.

„Für ein kirchliches Amt braucht es Rückendeckung durch die Gemeinde, die mitträgt“

„Was hätten Sie getan, wenn Sie heute auf Ihrem Frühstückstisch Aladins Wunderlampe vorgefunden hätten?“, fragte Stefanie Eschbach zu Beginn Ihrer Predigt die versammelte Gemeinde und war damit mitten im Predigttext aus 1. Könige 3, den sie sich für ihre Antrittspredigt ausgesucht hatte. Salomo darf im Traum mit Gott über den einen Wunsch verhandeln, den dieser ihm zu Beginn seines Königtums gewährt. Der junge Monarch hatte einige „Baustellen“ von seinem Vater, König David, geerbt. So sollte er an dessen Stelle den Tempel Gottes bauen. Es hätte also viele „pragmatische“ Wünsche gegeben, die Salomo angesichts der Herausforderungen hätten in den Sinn kommen können. Und was wünscht sich der junge König? Ein „hörendes Herz“!

„Das Herz ist in der Bibel das Zentrum der Person und der Sitz des Verstandes“, erklärte Stefanie Eschbach. Das „hörende Herz“, das sich Salomo wünscht, sei also „ein Bild für die Fähigkeit, nicht nur auch auf die Zwischentöne zu hören, sondern daraus auch konkrete Handlungen abzuleiten.“

Die entscheidende Frage, die Stefanie Eschbach den Gottesdienstbesuchenden mit auf den Weg gab, lautete: „Welcher deiner Wünsche kann überhaupt vor Gott bestehen?“ Gott habe nicht nur Salomos Bitte erfüllt, sondern sei sogar „extra großzügig“ gewesen.

„Wir sollten uns alle ein hörendes Herz wünschen“, machte Stefanie Eschbach den Anwesenden Mut, denn „wir erlauben uns mit diesem Wunsch, noch ein wenig zu träumen“. Das bedeute allerdings nicht, dass wir keine Fehler machen würden.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Kantorin Kayo Ohara an der Orgel und dem Blasorchester der Gesamtgemeinde. Letzteres leitete auch schwungvoll vom „offiziellen Teil“ zu den Grußworten über.

Kirsten Hancke, Vorsitzende des Presbyteriums, betonte, sie sei nach der nicht unkomplizierten Suche nach einer geeigneten Pfarrperson „stolz darauf, den Weg gemeinsam beendet zu haben“. Passend zum Gleichnis „Vom Baum und seinen Früchten“ (Lukas 6, 43 – 45) durfte Stefanie Eschbach mehrere Apfelbäume für den Pfarrgarten in Empfang nehmen.

Ihr Kollege Dirk Vanhauer erklärte, er habe Stefanie Eschbach als „sehr engagiert“ erlebt und fügte hinzu: „Wir haben Wege vor uns, die werden nicht einfach werden!“ Neben einem Blumenstrauß gab es einen Gutschein („Wege für zwei und vier Pfoten“) für die passionierte Hundebesitzerin.

Assessorin Kerstin Herrenbrück hatte mit ihrem Geschenk wohl (ungewollt) am meisten ins Schwarze getroffen. Der große, bunte Regenschirm konnte nicht nur direkt in Gebrauch genommen werden, sondern sollte Stefanie Eschbach auch an institutionellen Rückhalt erinnern: „Wir als Kirchenkreis lassen Sie nicht im Regen stehen!“

Pfarrer i.R. Walter Kunz hatte für eine eventuelle Einladung zum kollegialen Gespräch gleich den passenden Kaffee dabei.

Sektempfang und Imbiss mussten zwar wetterbedingt ins Foyer der Martin-Luther-Kirche und umliegende Räumlichkeiten verlegt werden, boten aber dennoch Gelegenheit zum Kennenlernen und Miteinander-ins-Gespräch-kommen.

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke