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Was eigentlich ist…. eine Sekte?


Kaum jemand kann auf diese Frage eine klare Antwort geben – allzu viele religiöse Gruppierungen bewegen sich ganz bewusst in einer Grauzone, so dass erst mit einem eindeutigen Gerichtsurteil klare Verhältnisse geschaffen werden können. Die Schwierigkeit, klar zu definieren, ob es sich bei einer religiösen Gemeinschaft um eine Sekte handelt oder nicht, fängt ja schon bei – manchmal eher harmloser – Konkurrenz von Glaubensgemeinschaften untereinander an: Da wird der Begriff Sekte schnell als Schimpfwort und zur negativen Klassifizierung von „Gegnern“ benutzt.


Der Fachbereich „Evangelische Theologie“ an der Uni Wuppertal hat im Internet eine eigene Seite: Glaubenswelten.de. Neben vielen interessanten – und häufig auch humorvollen – Beiträgen findet sich hier der Versuch einer Definition, was eine Sekte ausmacht, beziehungsweise, woran man sie erkennen kann:

„Hier ein paar Punkte, die eine Orientierung bieten sollen, woran man eine Sekte erkennt. Wenn mehrere, nicht unbedingt alle, dieser Kategorien auf eine Gruppe zutreffen, kann man sie als Sekte bezeichnen.

Alleinvertretungsanspruch
Die Gruppe behauptet, dass nur ihre Anhänger das Glück und das Seelenheil erlangen können.

Guru, Führergestalt

Die Gruppe wird von einer Person entscheidend geleitet und das ganze Geschick liegt in einer Hand.

Neue Offenbarungsquelle
Heilige Schriften neben der Bibel als neue Offenbarungen, die oft als letzte, endgültige Offenbarung Gottes gelten.

Abschottung der eigenen Anhänger
Gehirnwäsche und Isolation führen zur Abhängigmachung der Anhänger von der Gruppe.

Schwarz-Weiß-Denken, duales Weltbild
Die Guten sind in der Gruppe, die Bösen immer draußen.


Daneben gibt es natürlich eine Reihe anderer Punkte, die typisch sind für eine Sekte. Sie treten aber nur selten auf und können deshalb nicht als allgemeines Merkmal für eine Klassifizierung gelten. Immer wieder ist zu hören, dass Menschen meinen, ihnen könnte das doch nie passieren, in eine Sekte zu geraten. Doch viele rutschen einfach in eine Sekte, ohne dass sie vorher gemerkt haben, was sich da so abspielt. Wenn sie es merken, ist es meist schon zu spät und die Isolation hat ihre Wirkung gezeigt. Die Lösung von der Gruppe ist nun ohne fremde Hilfe nicht mehr möglich. Hier müssen alte Freunde und Familienangehörige eingreifen und helfen. Unterstützung können sie bei kirchlichen oder privaten Initiativen finden. Die haben Informationen und Material, um Sektenangehörigen die Augen aufgehen zu lassen, was in ihrer Gruppe so abgeht.


Viele dieser Gruppen wehren sich gegen die Bezeichnung Sekte, manchmal auch zu Recht. Bisher gibt es kaum einen alternativen Begriff, der so umfassend und auch gleichzeitig allgemein bekannt dieses Phänomen der religiösen Gruppen auf Abwegen bezeichnet.“

So weit die Defintion von Glaubenswelten.de.

Aber: Was ist zu tun, wenn man es mit einem konkreten Fall zu tun hat, wenn Freunde, Bekannte, Verwandte in eine Sekte geraten sind? Wer kann helfen?

Landeskirchenweit ist Pfarrer Andrew Schäfer  zuständig, der Sektenbeauftragte für die Evangelische Kirche im Rheinland, telefonisch zu erreichen unter der Nummer 0211-3610-246.

Im Evangelischen Stadtkirchenverband Köln helfen vier, von den Kirchenkreisen beauftragte Pfarrerinnen und Pfarrer:





Kirchenkreis Köln-Mitte:
Pfarrerin Bettina Kurbjeweit
Viersener Straße 13
50733 Köln-Mitte
Telefon: 0221 / 72 43 51
E-Mail: Kurbjeweit@kirche-koeln.de

Kirchenkreis Köln-Nord:
Pfarrer Rolf Lenhartz
Zum Dammfelde 37a
50859 Köln
Telefon: 0221 / 50 46 28
Fax: 950 58 80
E-Mail: Lenhartz@kirche-koeln.de


Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch:
Pfarrerin Wilma Falk-van-Rees
Altstr. 6
51063 Köln-Mülheim
Telefon: 0221 / 61 53 34
E-Mail: Falk@kirche-koeln.de

Kirchenkreis Köln-Süd:
Pfarrer Jürgen Jäger
Am Hofacker 41
50354 Hürth

Telefon: 02233 / 31 564
Fax: 02233 / 93 978


Text: Glaubenswelten.de
Foto(s): Evangelische Kirche im Rheinland