Applaus mit Händen und Füßen, lang anhaltendes Klatschen und bebende Holzbänke gab es beim Festgottesdienst in der Kölner Kartäuserkirche. Dort überreichte am vergangenen Sonntag Präses Manfred Rekowski den Gewinnerinnen und Gewinnern des Ehrenamtspreises 2018 ihre Urkunden und gratulierte herzlich. Begrüßt wurden die 140 Besucherinnen und Besucher von Stadtsuperintendenten Rolf Domning. Mit dabei war auch Kölns Bürgermeister Hans-Werner Bartsch (CDU).
„Eine Begabung, eine Fähigkeit, eine Kompetenz ist ein Geschenk Gottes an die Welt“, sagte der Präses bei der Preisverleihung. Und aus den Gaben der Mitarbeitenden ergäben sich die Aufgaben der Kirche. „Berufliche Mitarbeit in der Kirche hat in besonderer Weise dem Ehrenamt zu dienen: Gaben aufzuspüren, zu würdigen, zu fördern, einzusetzen, zu koordinieren, zu unterstützen, zu entfalten, ihnen Raum zu geben, sie groß zu machen, wachsen zu lassen“, so Präses Rekowski weiter. Um diese Sichtweise zu fördern, habe die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland den Ehrenamtspreis eingesetzt.
Der mit je 1.000 Euro dotierte Preis ging an den Ambulanten Hospizdienst für die Innenstadt Köln der Evangelischen Gemeinde Köln, an die Männerarbeit im Kirchenkreis Altenkirchen und an das Projekt „95 Thesen für eine andere Welt“ der Evangelischen Jugend an Nahe und Glan. Die aktuelle Auflage des Ehrenamtspreises stand unter dem biblischen Leitwort „Denn wir sind Gottes Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. Der Fokus lag auf Projekten, in denen ehrenamtlich Mitarbeitende befähigt werden, eigenständig Dienste in der Gemeinde zu übernehmen, auf explizit multiplikatorisch ausgerichteten Projekten sowie auf solchen, die zur Vermittlung des Glaubens beitragen und Menschen darin bestärken, Verantwortung in Kirche und Gesellschaft zu übernehmen.
Krankenhausseelsorgerin Pfarrerin Meike Rudolph würdigte als Rednerin aus der Jury im Festgottesdienst den Ambulanten Hospizdienst für die Innenstadt Köln der Evangelischen Gemeinde Köln mit den folgenden Worten: „All das, was rund um das Sterben eines Menschen geschieht, soll in unserer Mitte geschehen dürfen, fachlich gut begleitet durch Palliativärzte und qualifizierte Pflegekräfte, aber eben integriert in die vertraute Lebenswelt und die gewachsenen Lebensbezüge der Sterbenden und ihrer Angehörigen. Und Sie als ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen Ihren ganz besonderen Anteil daran, dass dies in Ihrem Stadtteil gelingt. (…) Ihr Engagement ist unverzichtbarer Bestandteil der sozial-diakonischen Arbeit der Evangelischen Gemeinde Köln und wirkt hinein in die kirchliche und gesellschaftliche Öffentlichkeit. (…) In herzlicher Verbundenheit mit den Schwerstkranken, die durch Ihr Ehrenamt Beistand erfahren, mit den Angehörigen, die sich durch Sie unterstützt wissen, mit der Gemeinde, die durch Ihr Engagement auf so vielfältige Weise bereichert wird, und mit einer Gesellschaft, die einen offenen Diskurs in der Auseinandersetzung mit den Fragen am Ende des Lebens braucht, sagt die Evangelische Kirche im Rheinland Ihnen Danke.“
Mehr als 112.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich in der Evangelischen Kirche im Rheinland, die sich vom Niederrhein bis ins Saarland erstreckt. Sie bringen immer wieder Ideen und frischen Wind ins kirchliche Leben. Mit dem Ehrenamtspreis, der alle zwei Jahre vergeben wird, sollen sowohl bewährte als auch neue Formen ehrenamtlicher Arbeit in Kirche und Diakonie gefördert werden.
Foto(s): Marcel Kuß / Mathias Bonhoeffer