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Von 9. bis 19. Mai ist Rabbiner Dr. Erwin Schild aus Toronto wieder zu Gast in Köln – Einladung zu den Lerntagen

Wie in den Vorjahren kommt auch 2005 der Rabbiner Dr. Erwin Schild zu Besuch nach Köln. Wie in den Vorjahren laden er und die veranstaltenden Gemeinden und Einrichtungen auch dieses Jahr wieder zu den „Lerntagen“ ein.
Doch eine Sache ist ganz anders. Leider. Die Organisatorin der „Lerntage“, die Frau, die sich unermüdlich dafür eingesetzt hat, dass das jüdisch-christliche Gespräch nicht abbrach, die Synodalbeauftragte, die Dr. Schild für diese Lerntage gewinnen konnte, die ihn betreute und all seine Veranstaltungen publik machte, die Kämpferin gegen das Vergessen der Verbrechen des Zweiten Weltkriegs, Irene Corbach, ist tot.

Ihre Tochter hat sich mit uns in Verbindung gesetzt. Gemeinsam führen wir zu Ende, was Irene Corbach begonnen hat. Die Tochter schreibt: „Die Organisation der diesjährigen Lerntage lag in den Händen von Irene Corbach, der im Februar verstorbenen Synodalbeauftragten für das christlich-jüdische Gespräch des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch.“

Rabbiner Dr. Erwin Schild
Erwin Schild, am 9. März 1920 in Köln-Mühlheim geboren, besuchte nach dem Abitur 1938 die Israelitische Lehrerbildungsanstalt Würzburg. Seine Ausbildung endete jedoch jäh mit der „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938: Die Einrichtung wurde zerstört und ihre Mitglieder inhaftiert. Erwin Schild kam in das Konzentrationslager Dachau. Von dort aus gelang ihm zwischen Dezember 1938 und Januar 1939 die Flucht und die Auswanderung über Holland nach England.
In London begann er 1939 ein Rabbinerstudium, 1940 wurde er aber als „Enemy Alien“ in England interniert und nach Kanada deportiert, wo er weiter als Deutscher und später als Flüchtling interniert blieb. Dennoch konnte Erwin Schild im Lager sein Rabbinerstudium weiterführen. Nach seiner Freilassung 1942 studierte er an der berühmten Yeschiwah Torah Chaim in Toronto. Hier wurde er 1947 zum Rabbiner ordiniert. Parallel dazu erwarb er an der Universität Toronto 1947 auf dem Gebiet der semitischen Studien den Bachelor of Arts, dem ein Jahr später der Master-Abschluß folgte.
Der Rabbiner übernahm zahlreiche Ehrenämter und wurde am 2. Dezember 1981 mit dem „Human Relations Award“ des Canadian Council of Christians and Jews ausgezeichnet. In diesem Jahr kam er erstmals seit seiner Flucht nach Deutschland zurück, um sich in den Folgejahren immer wieder mit Vorträgen, Begegnungen und Gesprächen in Gemeinden, Schulen und Universitäten für eine Verständigung zwischen Christen und Juden einzusetzen. Am Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück wirkte Erwin Schild Ende 1998 an einem jüdisch-christlichen Seminar für angehende Religionslehrer mit.

Die Lerntage 2005
Montag, 9. Mai 2005, 19.30 Uhr (Vortrag)
Leben als Gabe – Schicksalsbetrachtungen im Mai 2005
Veranstaltungsort: Jüdische Kultusgemeinde Mönchengladbach
Albertusstr. 54, 41061 Mönchengladbach
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mönchengladbach e.V.

Dienstag, 10. Mai bis Donnerstag, 12. Mai 2005, jeweils 10-12 Uhr (Seminar)
„Höre, Israel“ – ein jüdisches Glaubensbekenntnis
Veranstaltungsort: Karl Rahner Akademie
Jabachstr. 4-8, 50676 Köln

Mittwoch, 11. Mai 2005, 19.00 Uhr (Predigt)
Ökumenischer Gedenkgottesdienst zum Ende des 2. Weltkrieges. Darin u. a. Predigt von Rabbiner Schild über „Leben als Gabe – Betrachtungen zum 8. Mai“. Anschließend Gelegenheit zum Gespräch.
Veranstaltungsort: Evangelische Christuskirche Köln-Dellbrück,
Dellbrücker Mauspfad / Bergisch Gladbacher Str., 51069 Köln

Dienstag, 17. Mai 2005, 20 Uhr (Vortrag)
Sünde, Schuld und Vergebung aus jüdischer Sicht
Veranstaltungsort: Gemeindesaal der Synagogengemeinde Bonn,
Tempelstr. 2-4, 53113 Bonn
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bonn e.V.

Mittwoch, 18. Mai 2005, 20 Uhr (Vortrag)
Biblische Grundlagen der jüdisch-christlichen Ethik
Veranstaltungsort:  Gemeindezentrum der Evangelischen Johannesgemeinde
Bellenweg 157, 47804 Krefeld-Forstwald
Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Krefeld

Donnerstag, 19. Mai 2005, 20 Uhr (Vortrag)
Der Schabbat: Gebot, Gebet und Gesang
Veranstaltungsort:  Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Köln-Junkersdorf ,
Birkenallee 20, 50858 Köln
Veranstalter: Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf / Katholisches Bildungswerk

Literatur zur Vorbereitung
Erwin Schild: Die Welt durch mein Fenster. Einsichten und Wegweisung eines kanadischen Rabbiners deutscher Herkunft für das Leben in unserer Zeit
264 Seiten, 20 Abbildungen, ISBN 3-921232-47-5, Scriba Verlag Köln € 14,50

Erwin Schild: The Very Narrow Bridge. A Memoir of an Uncertain Passage
310 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 0-9696226-1-9 € 18,00

Umkehr in die Freiheit – Erwin Schild zeigt Christen Perspektiven für eine gemeinsame jüdisch – christliche Tagesordnung nach Auschwitz. Text hier.

Kontakt
Wenn Sie mehr zu der Veranstaltungsreihe wissen möchten, wenden Sie sich bitte an:
Evangelischer Stadtkirchenverband Köln
Amt für Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Kartäusergasse 9-11, 50678 Köln
Tel. 02 21 / 33 82 122, Fax 02 21 / 33 82 121

Text: pressestelle
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